Dora Freudenthal geb. Goldschmidt

Verlegeort
Mozartstr. 22
Bezirk/Ortsteil
Lankwitz
Verlegedatum
16. Juni 2018
Geboren
08. Oktober 1876 in Hannover
Deportation
am 11. September 1942 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 29. September 1942 nach Treblinka
Ermordet
in Minsk

Dora Freudenthal wurde am 8. Oktober 1876 in Hannover als Tochter von Levi Salomon Goldschmidt und seiner Ehefrau Jette/Henriette geboren. Ab einem nicht näher bekannten Zeitpunkt lebte die Familie Goldschmidt in Hamburg, in der Bornstraße 24.<br />
Dora Goldschmidt gab die Bornstraße auch als Wohnadresse an, als sie am 29. Oktober 1898 in Hamburg den in Berlin ansässigen Kaufmann Hermann Freudenthal (geb. 6.2.1868 in Wongrowitz/Provinz Posen) heiratete, bevor sie nach Berlin zog. Im Adressbuch der Stadt Berlin ist Hermann Freudenthal ab 1897 belegt. Er war Inhaber eines Geschäfts für den Engros-Handel mit Goldwaren und Uhrketten. Die Geschäftsadresse in der Alexandrinenstraße 25 II war in den ersten Jahren mit der Wohnadresse identisch. Der Handel und Verkauf von Schmuckwaren blieb das Kerngeschäft von Hermann Freudenthal. <br />
Der Sohn Ernst wurde am 24. Juni 1905 geboren, die Tochter Lucie/Lotte am 20. Februar 1909. Hermann Freudenthal hatte zum 1. April 1907 sein Geschäft in die Alte Jakobstraße 66 verlegt und die Familie war in die Charlottenburger Wielandstraße 40 gezogen. Ab 1909/10 bewohnten Freudenthals eine Wohnung in der Augsburger Straße 64. Erst nach dem Tod ihres Ehemannes am 14. November 1929 gab Dora Freudenthal diese Wohnung auf. Sie zog zunächst zu ihrem Sohn Ernst in die Helmstedter Straße 27 nach Wilmersdorf. Als dieser nach einem längeren auswärtigen Aufenthalt zurück nach Berlin kam und 1932 in eine Wohnung in die Schöneberger Hohenstaufenstraße zog, ließ sich Dora Freudenthal ebenfalls in Schöneberg, in der Nähe ihres Sohnes, nieder. Das Zusammenrücken der Familie nach dem Tod von Hermann Freudenthal war allerdings nicht von Dauer.<br />
Dr. med. Ernst Freudenthal emigrierte im April 1933 (Richtung Palästina?). Nach 1935 verließ auch die Tochter Lucie/Lotte Freudenthal, verheiratete Liebesschuetz, mit ihrem Mann und der 1934 in Brandenburg geborenen Tochter Irene Deutschland.<br />
Als Ernst Freudenthal um 1933 Berlin verließ, zog Dora Freudenthal in die Mozartstraße 22 nach Lankwitz. Bis zu ihrer Deportation im Jahr 1942 lebte sie dort als Untermieterin bei dem Fabrikanten Julius Goehr und seiner Ehefrau Gertrud. Julius Goehr und Siegmund Dunkel, die mit nichtjüdischen Ehefrauen in sogenannten Mischehen lebten, waren Eigentümer des Mietshauses in der Mozartstraße.<br />
Am 11. September 1942 wurde Dora Freudenthal mit 99 anderen Juden vom Anhalter Bahnhof aus in das Konzentrationslage nach Theresienstadt deportiert. Von dort aus wurde sie am 29. September 1942 in das Vernichtungslager nach Treblinka gebracht und ermordet.

Dora Freudenthal wurde am 8. Oktober 1876 in Hannover als Tochter von Levi Salomon Goldschmidt und seiner Ehefrau Jette/Henriette geboren. Ab einem nicht näher bekannten Zeitpunkt lebte die Familie Goldschmidt in Hamburg, in der Bornstraße 24.
Dora Goldschmidt gab die Bornstraße auch als Wohnadresse an, als sie am 29. Oktober 1898 in Hamburg den in Berlin ansässigen Kaufmann Hermann Freudenthal (geb. 6.2.1868 in Wongrowitz/Provinz Posen) heiratete, bevor sie nach Berlin zog. Im Adressbuch der Stadt Berlin ist Hermann Freudenthal ab 1897 belegt. Er war Inhaber eines Geschäfts für den Engros-Handel mit Goldwaren und Uhrketten. Die Geschäftsadresse in der Alexandrinenstraße 25 II war in den ersten Jahren mit der Wohnadresse identisch. Der Handel und Verkauf von Schmuckwaren blieb das Kerngeschäft von Hermann Freudenthal.
Der Sohn Ernst wurde am 24. Juni 1905 geboren, die Tochter Lucie/Lotte am 20. Februar 1909. Hermann Freudenthal hatte zum 1. April 1907 sein Geschäft in die Alte Jakobstraße 66 verlegt und die Familie war in die Charlottenburger Wielandstraße 40 gezogen. Ab 1909/10 bewohnten Freudenthals eine Wohnung in der Augsburger Straße 64. Erst nach dem Tod ihres Ehemannes am 14. November 1929 gab Dora Freudenthal diese Wohnung auf. Sie zog zunächst zu ihrem Sohn Ernst in die Helmstedter Straße 27 nach Wilmersdorf. Als dieser nach einem längeren auswärtigen Aufenthalt zurück nach Berlin kam und 1932 in eine Wohnung in die Schöneberger Hohenstaufenstraße zog, ließ sich Dora Freudenthal ebenfalls in Schöneberg, in der Nähe ihres Sohnes, nieder. Das Zusammenrücken der Familie nach dem Tod von Hermann Freudenthal war allerdings nicht von Dauer.
Dr. med. Ernst Freudenthal emigrierte im April 1933 (Richtung Palästina?). Nach 1935 verließ auch die Tochter Lucie/Lotte Freudenthal, verheiratete Liebesschuetz, mit ihrem Mann und der 1934 in Brandenburg geborenen Tochter Irene Deutschland.
Als Ernst Freudenthal um 1933 Berlin verließ, zog Dora Freudenthal in die Mozartstraße 22 nach Lankwitz. Bis zu ihrer Deportation im Jahr 1942 lebte sie dort als Untermieterin bei dem Fabrikanten Julius Goehr und seiner Ehefrau Gertrud. Julius Goehr und Siegmund Dunkel, die mit nichtjüdischen Ehefrauen in sogenannten Mischehen lebten, waren Eigentümer des Mietshauses in der Mozartstraße.
Am 11. September 1942 wurde Dora Freudenthal mit 99 anderen Juden vom Anhalter Bahnhof aus in das Konzentrationslage nach Theresienstadt deportiert. Von dort aus wurde sie am 29. September 1942 in das Vernichtungslager nach Treblinka gebracht und ermordet.