Frieda Friedmann geb. Brodnitz

Verlegeort
Zimmermannstr. 7
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
29. Oktober 2020
Geboren
17. Mai 1885 in Berlin
Deportation
am 06. August 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
15. Februar 1943 in Theresienstadt

Frieda Dorothea Brodnitz wurde am 17. Mai 1885 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Isidor und Helene, geborene Brodnitz. Isidor Brodnitz hatte 1870 mit seinem Partner Theodor Seydel die Maschinenfabrik Brodnitz & Seydel (Zentrifugal-Pumpmaschinen u.a.) gegründet. Firmensitz war bis 1933 in der Müllerstr. 177, in Berlin-Wedding. Helene und Isidor Brodnitz waren jüdischen Glaubens. Frieda war das dritte Kind, sie hatte noch drei Schwestern und einen Bruder, die alle in Berlin geboren wurden:<br />
• Gertrud am 15. Februar 1881 <br />
• Dr. phil. Käthe am 10. März 1884<br />
• Dipl. Ing. Karl Benno am 17. August 1888<br />
• Dr. Lilly Charlotte am 23. Oktober 1897<br />
Der Vater Isidor starb 1899; ein Jahr vor seinem Tod erwarb er noch das Grundstück Liesenstraße 16 / Ecke Hochstraße mit einem respektablen Wohnhaus. Nach seinem Tod wurde die Mutter Helene alleinige Eigentümerin, nach ihrem Tod ging die Liegenschaft Liesenstraße 16 zu gleichen Anteilen an alle fünf Kinder, die Erbengemeinschaft Brodnitz.<br />
Frieda Dorothea Brodnitz heiratete am 15. Mai 1914 im Alter von 29 Jahren den neun Jahre älteren Max Friedmann aus Frakfurt/Oder. Er war Oberbaurats-Beamter bei der Reichsbahn. Aus der Heiratsurkunde geht hervor, dass für beide Brautleute als Religionszugehörigkeit "evangelisch" eingetragen war - sie waren konvertiert. Trauzeuge von Frieda Brodnitz war ihr Onkel Paul Brodnit, der Bruder der Mutter Helene. <br />
Am 5. Juni 1916 wurde in Frankfurt/Oder der Sohn Helmut der Ehepaares Friedmann geboren. Helmut wurde ebenfalls evangelisch getauft und blieb das einzige Kind.<br />
Anfang der 1930ger Jahre zogen die Friedmanns zurück nach Berlin. Max Friedmann ging als Reichsbahn-Oberbaurat in Pension - vielleicht wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft auch vorzeitig aus dem Dienst gedrängt. Max Friedmann verstarb am 15. April 1939 im Alter von 62 Jahren im Franziskus-Krankenhaus, Burggrafenstr. 1. Nachweislich der Berliner Adressbücher wohnte die Familie Friedmann seit 1932 in der Zimmermannstr. 7, Vorderhaus 1. Etage links in einer 4,5 Zimmer-Wohnung.<br />
Nach dem Tod ihres Ehemannes Max konnte Frieda aufgrund der Witwenpension der Reichsbahn weiterhin in der Zimmermannstraße 7 bleiben. Auch ihr Sohn Helmut lebte noch in der Wohnung.<br />
Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 war Lina Friedländer, geborene Hirschmann als Untermieterin von Frieda Friedmann gemeldet. Helmut Friedmann war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Zimmermannstr. 7 gemeldet. Er emigrierte Anfang des Jahres 1939 nach Brasilien. 1940 zog auch die Schwester Gertrud Curth nach dem Tod ihres Ehemannes in die Wohnung von Frieda Friedmann.<br />
<br />
Von der Erbengemeinschaft Brodnitz übertrug Frieda Friedmanns Bruder Karl Benno 1932 seinen Anteil an der Liegenschaft Liesenstr. 16, ihre Schwester Käthe Fröhlich 1934 ihre Anteile an die drei Schwestern Frieda, Gertrud und Lilly. Sowohl Karl Benno als auch Käthe bereiteten damit ihre Emigration vor; beide waren bei der Volkszählung 1939 nicht mehr mit Wohnsitz in Berlin erfasst. <br />
Am 1. Juli 1942 erhielten Frieda Friedländer und ihre Schwester Gertrud Curth von der Gestapo die Mitteilung, dass ihr (restliches) Vermögen als "Vermögen von Reichsfeinden" eingezogen wird. Am 4. August 1942 befanden sich Frieda Friedmann und ihre Schwester Gertrud Curth bereits in der Sammelstelle Große Hamburger Str. 26. <br />
Am 6. August 1942 wurden Frieda Dorothea Friedmann und ihre Schwester Gertrud Curth nach Theresienstadt deportiert.<br />
Frieda Dorothea Friedmann verstarb dort am 15. Februar 1943. Als Todesursache wurde "Darmkatarrh" vermerkt.<br />
Der Bruder Karl Benno, seine Frau und seine drei Kinder überlebten, die Schwester Käthe konnte mit ihrer Tochter in die USA emigrieren, Ihr Sohn und ihr Ehemann wurden 1943 deportiert und ermordet. Die Schwester Lily wurde 1942 nach Warschau deportiert.

Frieda Dorothea Brodnitz wurde am 17. Mai 1885 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Isidor und Helene, geborene Brodnitz. Isidor Brodnitz hatte 1870 mit seinem Partner Theodor Seydel die Maschinenfabrik Brodnitz & Seydel (Zentrifugal-Pumpmaschinen u.a.) gegründet. Firmensitz war bis 1933 in der Müllerstr. 177, in Berlin-Wedding. Helene und Isidor Brodnitz waren jüdischen Glaubens. Frieda war das dritte Kind, sie hatte noch drei Schwestern und einen Bruder, die alle in Berlin geboren wurden:
• Gertrud am 15. Februar 1881
• Dr. phil. Käthe am 10. März 1884
• Dipl. Ing. Karl Benno am 17. August 1888
• Dr. Lilly Charlotte am 23. Oktober 1897
Der Vater Isidor starb 1899; ein Jahr vor seinem Tod erwarb er noch das Grundstück Liesenstraße 16 / Ecke Hochstraße mit einem respektablen Wohnhaus. Nach seinem Tod wurde die Mutter Helene alleinige Eigentümerin, nach ihrem Tod ging die Liegenschaft Liesenstraße 16 zu gleichen Anteilen an alle fünf Kinder, die Erbengemeinschaft Brodnitz.
Frieda Dorothea Brodnitz heiratete am 15. Mai 1914 im Alter von 29 Jahren den neun Jahre älteren Max Friedmann aus Frakfurt/Oder. Er war Oberbaurats-Beamter bei der Reichsbahn. Aus der Heiratsurkunde geht hervor, dass für beide Brautleute als Religionszugehörigkeit "evangelisch" eingetragen war - sie waren konvertiert. Trauzeuge von Frieda Brodnitz war ihr Onkel Paul Brodnit, der Bruder der Mutter Helene.
Am 5. Juni 1916 wurde in Frankfurt/Oder der Sohn Helmut der Ehepaares Friedmann geboren. Helmut wurde ebenfalls evangelisch getauft und blieb das einzige Kind.
Anfang der 1930ger Jahre zogen die Friedmanns zurück nach Berlin. Max Friedmann ging als Reichsbahn-Oberbaurat in Pension - vielleicht wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft auch vorzeitig aus dem Dienst gedrängt. Max Friedmann verstarb am 15. April 1939 im Alter von 62 Jahren im Franziskus-Krankenhaus, Burggrafenstr. 1. Nachweislich der Berliner Adressbücher wohnte die Familie Friedmann seit 1932 in der Zimmermannstr. 7, Vorderhaus 1. Etage links in einer 4,5 Zimmer-Wohnung.
Nach dem Tod ihres Ehemannes Max konnte Frieda aufgrund der Witwenpension der Reichsbahn weiterhin in der Zimmermannstraße 7 bleiben. Auch ihr Sohn Helmut lebte noch in der Wohnung.
Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 war Lina Friedländer, geborene Hirschmann als Untermieterin von Frieda Friedmann gemeldet. Helmut Friedmann war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Zimmermannstr. 7 gemeldet. Er emigrierte Anfang des Jahres 1939 nach Brasilien. 1940 zog auch die Schwester Gertrud Curth nach dem Tod ihres Ehemannes in die Wohnung von Frieda Friedmann.

Von der Erbengemeinschaft Brodnitz übertrug Frieda Friedmanns Bruder Karl Benno 1932 seinen Anteil an der Liegenschaft Liesenstr. 16, ihre Schwester Käthe Fröhlich 1934 ihre Anteile an die drei Schwestern Frieda, Gertrud und Lilly. Sowohl Karl Benno als auch Käthe bereiteten damit ihre Emigration vor; beide waren bei der Volkszählung 1939 nicht mehr mit Wohnsitz in Berlin erfasst.
Am 1. Juli 1942 erhielten Frieda Friedländer und ihre Schwester Gertrud Curth von der Gestapo die Mitteilung, dass ihr (restliches) Vermögen als "Vermögen von Reichsfeinden" eingezogen wird. Am 4. August 1942 befanden sich Frieda Friedmann und ihre Schwester Gertrud Curth bereits in der Sammelstelle Große Hamburger Str. 26.
Am 6. August 1942 wurden Frieda Dorothea Friedmann und ihre Schwester Gertrud Curth nach Theresienstadt deportiert.
Frieda Dorothea Friedmann verstarb dort am 15. Februar 1943. Als Todesursache wurde "Darmkatarrh" vermerkt.
Der Bruder Karl Benno, seine Frau und seine drei Kinder überlebten, die Schwester Käthe konnte mit ihrer Tochter in die USA emigrieren, Ihr Sohn und ihr Ehemann wurden 1943 deportiert und ermordet. Die Schwester Lily wurde 1942 nach Warschau deportiert.