Elisabeth Herbst geb. Schreiber

Verlegeort
Mommsenstraße 4
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
15. August 2013
Geboren
16. September 1880 in Königsberg / Kaliningrad
Deportation
am 12. Januar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Elisabeth Herbst, geborene Schreiber, wurde am 16. September 1880 als zweitälteste Tochter von sechs Kindern des Kaufmannes Benjamin Schreiber und seiner Frau Emma in Königsberg in Preußen geboren. Hier verbrachte sie ihre Kindheit und Jugendzeit, bevor sie 1904 mit 24 Jahren den 38-jährigen Bruno Herbst heiratete und nach Charlottenburg zog, zunächst in die Goethestr. 80. Ab 1907 wohnte das Ehepaar in der Mommsenstr. 17 und spätestens ab 1917 in der Fasanenstr. 67. Bruno Herbst war 1884 im Alter von 18 Jahren in die Berliner Handels-Gesellschaft eingetreten und wurde, nach allmählichem Aufstieg in der Industriebank, 1913 Geschäftsteilhaber. Bis zu seinem Tod im Juni 1918 mit 51 Jahren stand er Carl Fürstenberg in den schweren Kriegsjahren zur Seite.<br />
<br />
Als Witwe blieb Elisabeth Herbst von 1918 bis 1931 in der Fasanenstr. 67 wohnhaft, zog dann aber 1932 in die Knesebeckstr. 6–7 und später in die Wielandstr. 27, um ihre im Mai 1936 verstorbene Mutter Emma Schreiber, geborene Eichelbaum, zu versorgen. Nach dem Tod der Mutter zog sie zu ihrer jüngeren Schwester in die Wielandstraße 25–26, anschließend lebte sie mit Schwester und Schwager in der Bregenzer Str. 4 in Wilmersdorf.<br />
<br />
Als ihr einziger Bruder Walter Schreiber am 10. November 1938 im KZ Sachsenhausen interniert wurde, setzte sich Elisabeth Herbst am 17. November 1938 bei einem Angehörigen in Neuseeland für ihn ein: „Wir glauben, durch beschleunigte Einreiseerlaubnis in ein anderes Land, ihm helfen zu können. Wir haben in der ganzen Welt niemand. (…) Ich weiß, an wen ich mich wende; ich würde es nicht tun, wenn ich mich nicht für würdig fühlen würde, an Dich mit unserer allergrößten Sorge und flehentlichen Bitte heranzutreten.“<br />
<br />
Als die jüngere Schwester zur Jahreswende 1938/39 Berlin verließ, versorgte Elisabeth Herbst ihren Schwager, bis dieser am 18. Juli 1939 Berlin entfliehen konnte. Informationen zu Zwangsarbeit konnten bisher nicht ermittelt werden.<br />
<br />
Elisabeth Herbst wurde vom Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 mit dem „26. Osttransport“ vom 12. Januar 1943 von Berlin/Moabit nach Auschwitz deportiert und vermutlich am 13. Januar im Alter von 62 Jahren ermordet.<br />
<br />
Drei Kinder von Benjamin und Emma Schreibers insgesamt sechs Kindern wurden ermordet. An dieser Stelle sollen an Elisabeth Herbsts ermordete Geschwister erinnert werden:<br />
<br />
Frida Schreiber (geb. 2.2.1883 in Königsberg, gest. 7.11.1944 im KZ Theresienstadt) und ihr Ehemann Dr. med. Kurt Schreiber (geb. 20.2.1872 in Danzig, gest. 13.11.1942 im KZ Theresienstadt), Dr. Walter Schreiber (geb. 16.11.1884 in Königsberg, deportiert am 2.3.1943 in das Vernichtungslager Auschwitz, siehe Stolperstein Sybelstr. 45) und Anna Schreiber, geb. Springer, zweite Ehefrau Walter Schreibers (geb. 1.3.1900 in Stettin, deportiert am 1.3.1943 in das KZ Auschwitz, siehe Stolperstein Sybelstr. 45).

Elisabeth Herbst, geborene Schreiber, wurde am 16. September 1880 als zweitälteste Tochter von sechs Kindern des Kaufmannes Benjamin Schreiber und seiner Frau Emma in Königsberg in Preußen geboren. Hier verbrachte sie ihre Kindheit und Jugendzeit, bevor sie 1904 mit 24 Jahren den 38-jährigen Bruno Herbst heiratete und nach Charlottenburg zog, zunächst in die Goethestr. 80. Ab 1907 wohnte das Ehepaar in der Mommsenstr. 17 und spätestens ab 1917 in der Fasanenstr. 67. Bruno Herbst war 1884 im Alter von 18 Jahren in die Berliner Handels-Gesellschaft eingetreten und wurde, nach allmählichem Aufstieg in der Industriebank, 1913 Geschäftsteilhaber. Bis zu seinem Tod im Juni 1918 mit 51 Jahren stand er Carl Fürstenberg in den schweren Kriegsjahren zur Seite.

Als Witwe blieb Elisabeth Herbst von 1918 bis 1931 in der Fasanenstr. 67 wohnhaft, zog dann aber 1932 in die Knesebeckstr. 6–7 und später in die Wielandstr. 27, um ihre im Mai 1936 verstorbene Mutter Emma Schreiber, geborene Eichelbaum, zu versorgen. Nach dem Tod der Mutter zog sie zu ihrer jüngeren Schwester in die Wielandstraße 25–26, anschließend lebte sie mit Schwester und Schwager in der Bregenzer Str. 4 in Wilmersdorf.

Als ihr einziger Bruder Walter Schreiber am 10. November 1938 im KZ Sachsenhausen interniert wurde, setzte sich Elisabeth Herbst am 17. November 1938 bei einem Angehörigen in Neuseeland für ihn ein: „Wir glauben, durch beschleunigte Einreiseerlaubnis in ein anderes Land, ihm helfen zu können. Wir haben in der ganzen Welt niemand. (…) Ich weiß, an wen ich mich wende; ich würde es nicht tun, wenn ich mich nicht für würdig fühlen würde, an Dich mit unserer allergrößten Sorge und flehentlichen Bitte heranzutreten.“

Als die jüngere Schwester zur Jahreswende 1938/39 Berlin verließ, versorgte Elisabeth Herbst ihren Schwager, bis dieser am 18. Juli 1939 Berlin entfliehen konnte. Informationen zu Zwangsarbeit konnten bisher nicht ermittelt werden.

Elisabeth Herbst wurde vom Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 mit dem „26. Osttransport“ vom 12. Januar 1943 von Berlin/Moabit nach Auschwitz deportiert und vermutlich am 13. Januar im Alter von 62 Jahren ermordet.

Drei Kinder von Benjamin und Emma Schreibers insgesamt sechs Kindern wurden ermordet. An dieser Stelle sollen an Elisabeth Herbsts ermordete Geschwister erinnert werden:

Frida Schreiber (geb. 2.2.1883 in Königsberg, gest. 7.11.1944 im KZ Theresienstadt) und ihr Ehemann Dr. med. Kurt Schreiber (geb. 20.2.1872 in Danzig, gest. 13.11.1942 im KZ Theresienstadt), Dr. Walter Schreiber (geb. 16.11.1884 in Königsberg, deportiert am 2.3.1943 in das Vernichtungslager Auschwitz, siehe Stolperstein Sybelstr. 45) und Anna Schreiber, geb. Springer, zweite Ehefrau Walter Schreibers (geb. 1.3.1900 in Stettin, deportiert am 1.3.1943 in das KZ Auschwitz, siehe Stolperstein Sybelstr. 45).