Frieda Baumgarten

Verlegeort
Helmstedter Str. 29
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
02. Dezember 2013
Geboren
30. August 1877 in Frankfurt/Oder
Deportation
am 17. Juli 1942 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 19. September 1942 nach Treblinka
Ermordet
1942 in Treblinka

Frieda Baumgarten wurde am 30. August 1877 als Tochter des Kaufmanns Moritz Baumgarten (geboren am 22. Juli 1846 in Bomst) und seiner Frau Johanna Chaja geborene Bambus in Frankfurt/Oder geboren. Ihr Bruder Hermann kam am 13. 5. 1880 auf die Welt. <br />
<br />
Die Familie zog um die Jahrhundertwende nach Berlin und wohnte am Schleswiger Ufer 2 II. Friedas Mutter starb 1903 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Frieda blieb ledig und wohnte mit ihrem Vater und ihrem Bruder in der Ziethenstraße 6c. <br />
<br />
1909 bot sie in einer Annonce im Berliner Tagblatt Klavierunterricht für Anfänger und Vorgeschrittene, speziell für Kinder an. <br />
<br />
1914 heiratete ihr Bruder Hermann die evangelische Stefanie Metzger, die Söhne Karl und Heinz wurden 1914 bzw. 1916 geboren. <br />
<br />
Ab 1915 veröffentlichte Frieda Baumgarten in mehreren Zeitungen, so dem Berliner Tagblatt, der Alpenzeitung und dem Hamburger Anzeiger Kochrezepte und Haushaltstricks. <br />
<br />
Von 1920 an wohnte sie mit ihrem Vater in der Passauer Straße 16 im Zwischengeschoss. <br />
<br />
Moritz Baumgarten starb am 13. Februar 1922, er wurde neben seiner Frau Johanna, seinem Bruder Gustav, der bereits 1913 gestorben war, und dessen Frau Marianne, einer Schwester seiner Frau auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. <br />
<br />
1923 bezeichnete sich Frieda Baumgarten im Adressbuch als Privatlehrerin. 1931 zog sie in die Helmstedter Straße 29 Gartenhaus parterre, sie hatte einen Telefonanschluss (im Telefonbuch nannte sie sich Frida) und als Beruf gab sie Schriftstellerin an. Frieda Baumgarten war die Autorin des 1928 erschienenen Buches : Verdienstmöglichkeiten der Frau: ein Wegweiser für nicht vorgebildete Frauen aller Stände, 1932 erschien ihr Buch :“ 1200 Antworten auf 1200 Fragen. 1200 Hausfrauenkniffe. Ein nie versagender Ratgeber für Haushalt und Küche“. Das Werk wurde so gut nachgefragt, dass es 1936 zu einer weiteren Auflage kam mit bis zu 70 Tausend Exemplaren. <br />
<br />
1939 wohnte sie zusammen mit der nichtjüdischen Lina Moritz, geboren am 8. Juni 1868 in Tilsental( Buttkuhnen),Tilsit, Ragnit, Ostpreußen. <br />
<br />
Am 17. Juli 1942 wurde sie mit dem 24. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, von dort am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka, wo sie vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurde. Ihre Vermögenserklärung wurde nicht gefunden und nach dem Ende des 2. Weltkrieges stellte niemand Entschädigungsansprüche. <br />
<br />
Ihr Bruder Hermann war vermutlich beruflich bedingt nach Starnberg gezogen und 1927 von dort nach Den Haag. 1928 folgte seine Frau Stephanie mit den beiden Söhnen. Sein weiteres Schicksal ist ungeklärt. Die beiden Söhne überlebten, sie waren in Holland erfolgreiche Leichtathleten.<br />
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Frieda Baumgarten wurde am 30. August 1877 als Tochter des Kaufmanns Moritz Baumgarten (geboren am 22. Juli 1846 in Bomst) und seiner Frau Johanna Chaja geborene Bambus in Frankfurt/Oder geboren. Ihr Bruder Hermann kam am 13. 5. 1880 auf die Welt.

Die Familie zog um die Jahrhundertwende nach Berlin und wohnte am Schleswiger Ufer 2 II. Friedas Mutter starb 1903 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Frieda blieb ledig und wohnte mit ihrem Vater und ihrem Bruder in der Ziethenstraße 6c.

1909 bot sie in einer Annonce im Berliner Tagblatt Klavierunterricht für Anfänger und Vorgeschrittene, speziell für Kinder an.

1914 heiratete ihr Bruder Hermann die evangelische Stefanie Metzger, die Söhne Karl und Heinz wurden 1914 bzw. 1916 geboren.

Ab 1915 veröffentlichte Frieda Baumgarten in mehreren Zeitungen, so dem Berliner Tagblatt, der Alpenzeitung und dem Hamburger Anzeiger Kochrezepte und Haushaltstricks.

Von 1920 an wohnte sie mit ihrem Vater in der Passauer Straße 16 im Zwischengeschoss.

Moritz Baumgarten starb am 13. Februar 1922, er wurde neben seiner Frau Johanna, seinem Bruder Gustav, der bereits 1913 gestorben war, und dessen Frau Marianne, einer Schwester seiner Frau auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.

1923 bezeichnete sich Frieda Baumgarten im Adressbuch als Privatlehrerin. 1931 zog sie in die Helmstedter Straße 29 Gartenhaus parterre, sie hatte einen Telefonanschluss (im Telefonbuch nannte sie sich Frida) und als Beruf gab sie Schriftstellerin an. Frieda Baumgarten war die Autorin des 1928 erschienenen Buches : Verdienstmöglichkeiten der Frau: ein Wegweiser für nicht vorgebildete Frauen aller Stände, 1932 erschien ihr Buch :“ 1200 Antworten auf 1200 Fragen. 1200 Hausfrauenkniffe. Ein nie versagender Ratgeber für Haushalt und Küche“. Das Werk wurde so gut nachgefragt, dass es 1936 zu einer weiteren Auflage kam mit bis zu 70 Tausend Exemplaren.

1939 wohnte sie zusammen mit der nichtjüdischen Lina Moritz, geboren am 8. Juni 1868 in Tilsental( Buttkuhnen),Tilsit, Ragnit, Ostpreußen.

Am 17. Juli 1942 wurde sie mit dem 24. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, von dort am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka, wo sie vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurde. Ihre Vermögenserklärung wurde nicht gefunden und nach dem Ende des 2. Weltkrieges stellte niemand Entschädigungsansprüche.

Ihr Bruder Hermann war vermutlich beruflich bedingt nach Starnberg gezogen und 1927 von dort nach Den Haag. 1928 folgte seine Frau Stephanie mit den beiden Söhnen. Sein weiteres Schicksal ist ungeklärt. Die beiden Söhne überlebten, sie waren in Holland erfolgreiche Leichtathleten.