Bruno Landsberg

Verlegeort
Friedbergstr. 33
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
10. November 2013
Geboren
25. Juni 1872 in Berlin
Deportation
am 06. November 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
30. Dezember 1942 in Theresienstadt

Bruno Landsberg kam am 25. Juni 1872 in Berlin als Sohn von Samuel Landsberg (geb. am 22. März 1829 in Bojanowo, Provinz Posen) und seiner Frau Johanna, geb. Hurwitz, (geb. am 14. September 1844 in Kelm, Russland) zur Welt. Er hatte zwei Schwestern, Liesbeth (1866–1926) und Margarethe. Der Vater verstarb am 13. März 1903 in Berlin, seine Mutter Johanna am 1. September 1934 in Berlin in der Friedbergstraße 33. Beide Eltern sind auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt.<br />
<br />
Bruno Landsberg war unverheiratet und kinderlos, von Beruf Handelsvertreter. Offenbar lebte er in der Wohnung seiner Mutter und erbte nach deren Tod ihren Miteigentumsanteil an dem Grundstück Friedbergstraße 33. In den Berliner Adressbüchern der Jahre 1936 bis 1938 wird er als Miteigentümer und Verwalter des Hauses geführt.<br />
<br />
Seine mit dem Rechtsanwalt Dr. Julian Jacobsohn verheiratete Schwester Margarethe konnte noch im März 1939 über Guatemala in die USA emigrieren; deren Tochter und Schwiegersohn waren bereits 1938 bzw. 1936 in die USA ausgewandert. So blieb Bruno Landsberg allein in Berlin zurück.<br />
<br />
Am 6. November 1942 wurde Bruno Landsberg aus der Friedbergstraße 33 mit dem „73. Alterstransport“ zusammen mit 99 weiteren Opfern in das Ghetto Theresienstadt deportiert.<br />
<br />
Ab 1941 entstand in der ehemaligen Garnisonsstadt ein Durchgangslager für Juden aus dem Protektorat Böhmen/Mähren. Auf der Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942 wurde Theresienstadt als „Altersghetto“ bestimmt. Diese Bestimmung war als planmäßige Täuschung gedacht. In Wirklichkeit war das Lager ein Teil der beschlossenen „Endlösung der Judenfrage“. Mit Heimeinkaufsverträgen, die Veteranen des Ersten Weltkrieges angeboten wurden, brachte das Reichssicherheitshauptamt das Vermögen der Deportierten an sich. Entgegen anderer Versprechungen wurden die im Ghetto internierten Menschen auf engstem Raum in Baracken zusammengepfercht, litten unter Hunger, Durst und mangelnder medizinischer Versorgung, im Sommer unter unerträglicher Hitze, im Winter unter grausamer Kälte. Binnen kürzester Zeit starben diese älteren Menschen zu Tausenden an den Folgen von Erschöpfung, Brechdurchfall und dem Erlöschen jeglichen Lebenswillens.<br />
<br />
Bruno Landsberg starb siebzigjährig keine zwei Monate nach seiner Einlieferung in das Ghetto am 30. Dezember 1942.

Bruno Landsberg kam am 25. Juni 1872 in Berlin als Sohn von Samuel Landsberg (geb. am 22. März 1829 in Bojanowo, Provinz Posen) und seiner Frau Johanna, geb. Hurwitz, (geb. am 14. September 1844 in Kelm, Russland) zur Welt. Er hatte zwei Schwestern, Liesbeth (1866–1926) und Margarethe. Der Vater verstarb am 13. März 1903 in Berlin, seine Mutter Johanna am 1. September 1934 in Berlin in der Friedbergstraße 33. Beide Eltern sind auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt.

Bruno Landsberg war unverheiratet und kinderlos, von Beruf Handelsvertreter. Offenbar lebte er in der Wohnung seiner Mutter und erbte nach deren Tod ihren Miteigentumsanteil an dem Grundstück Friedbergstraße 33. In den Berliner Adressbüchern der Jahre 1936 bis 1938 wird er als Miteigentümer und Verwalter des Hauses geführt.

Seine mit dem Rechtsanwalt Dr. Julian Jacobsohn verheiratete Schwester Margarethe konnte noch im März 1939 über Guatemala in die USA emigrieren; deren Tochter und Schwiegersohn waren bereits 1938 bzw. 1936 in die USA ausgewandert. So blieb Bruno Landsberg allein in Berlin zurück.

Am 6. November 1942 wurde Bruno Landsberg aus der Friedbergstraße 33 mit dem „73. Alterstransport“ zusammen mit 99 weiteren Opfern in das Ghetto Theresienstadt deportiert.

Ab 1941 entstand in der ehemaligen Garnisonsstadt ein Durchgangslager für Juden aus dem Protektorat Böhmen/Mähren. Auf der Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942 wurde Theresienstadt als „Altersghetto“ bestimmt. Diese Bestimmung war als planmäßige Täuschung gedacht. In Wirklichkeit war das Lager ein Teil der beschlossenen „Endlösung der Judenfrage“. Mit Heimeinkaufsverträgen, die Veteranen des Ersten Weltkrieges angeboten wurden, brachte das Reichssicherheitshauptamt das Vermögen der Deportierten an sich. Entgegen anderer Versprechungen wurden die im Ghetto internierten Menschen auf engstem Raum in Baracken zusammengepfercht, litten unter Hunger, Durst und mangelnder medizinischer Versorgung, im Sommer unter unerträglicher Hitze, im Winter unter grausamer Kälte. Binnen kürzester Zeit starben diese älteren Menschen zu Tausenden an den Folgen von Erschöpfung, Brechdurchfall und dem Erlöschen jeglichen Lebenswillens.

Bruno Landsberg starb siebzigjährig keine zwei Monate nach seiner Einlieferung in das Ghetto am 30. Dezember 1942.