Hertha Plessner geb. Austerlitz

Verlegeort
Suarezstraße 30
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
10. November 2013
Geboren
19. Februar 1895 in Oberglogau / Głogówek
Deportation
am 19. Februar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Hertha Plessner wurde am 19. Februar 1895 in Oberglogau bei Oppeln in Schlesien als Hertha Austerlitz geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Gerson Austerlitz und seine Ehefrau Anna geb. Glaser.<br />
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Hertha hatte eine Schwester, Irma, die am 17. April 1888 auf die Welt kam. Diese heiratete Georg Ludwig Jakob Foerder. Irma wurde am 8. November 1944 in Bergen Belsen ermordet, ihr Ehemann konnte fliehen und lebte bis 1954 in Jerusalem. <br />
<br />
In Berlin wohnte Hertha zunächst in der Helmstedter Straße 17. Nach ihrer Heirat mit Adolf Plessner am 6. Oktober 1920 im Standesamt Berlin – Wilmersdorf lebte sie mit ihrem Ehemann zusammen in der Suarezstraße 30. Von dort wurde sie zwangsweise in eine sog. „Judenwohnung“ in die Detmolder Straße 4 umgesiedelt.<br />
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Grund war – wie bei so vielen jüdischen Nachbarn – das „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ vom 30. April 1939 (sog. „Entmietungsgesetz“). In ihrem Rassenwahn begründeten die Nazis dies damit, „dass es eine vertrauensvolle Hausgemeinschaft zwischen Deutschen und Juden nicht geben könne“. Nichtjüdische Vermieter konnten ihren jüdischen Mietern den Mietvertrag ohne weiteres kündigen. Diese wurden dann in Häuser oder Wohnungen jüdischer Eigentümer als Untermieter eingewiesen – meist nur in ein Zimmer und mit mehreren anderen Untermietern zusammen. Alle Möbel und sonstigen Habseligkeiten, die in der neuen „Behausung“ keinen Platz fanden, wurden „zugunsten des Reichs“ eingezogen. <br />
<br />
Bereits durch die „Nürnberger Rassegesetze“ von 1935 und die Folgeverordnungen waren Deutsche jüdischen Glaubens – ob religiös oder nicht – ihrer deutschen Staatsangehörigkeit beraubt worden. <br />
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Hertha Plessner wurde – zusammen mit ihrem Mann – am 19. Februar 1943 vom Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstrasse mit dem sog. „29. Osttransport“ mit weiteren 997 jüdischen Menschen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.<br />
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Hertha Plessner wurde am 19. Februar 1895 in Oberglogau bei Oppeln in Schlesien als Hertha Austerlitz geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Gerson Austerlitz und seine Ehefrau Anna geb. Glaser.

Hertha hatte eine Schwester, Irma, die am 17. April 1888 auf die Welt kam. Diese heiratete Georg Ludwig Jakob Foerder. Irma wurde am 8. November 1944 in Bergen Belsen ermordet, ihr Ehemann konnte fliehen und lebte bis 1954 in Jerusalem.

In Berlin wohnte Hertha zunächst in der Helmstedter Straße 17. Nach ihrer Heirat mit Adolf Plessner am 6. Oktober 1920 im Standesamt Berlin – Wilmersdorf lebte sie mit ihrem Ehemann zusammen in der Suarezstraße 30. Von dort wurde sie zwangsweise in eine sog. „Judenwohnung“ in die Detmolder Straße 4 umgesiedelt.

Grund war – wie bei so vielen jüdischen Nachbarn – das „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ vom 30. April 1939 (sog. „Entmietungsgesetz“). In ihrem Rassenwahn begründeten die Nazis dies damit, „dass es eine vertrauensvolle Hausgemeinschaft zwischen Deutschen und Juden nicht geben könne“. Nichtjüdische Vermieter konnten ihren jüdischen Mietern den Mietvertrag ohne weiteres kündigen. Diese wurden dann in Häuser oder Wohnungen jüdischer Eigentümer als Untermieter eingewiesen – meist nur in ein Zimmer und mit mehreren anderen Untermietern zusammen. Alle Möbel und sonstigen Habseligkeiten, die in der neuen „Behausung“ keinen Platz fanden, wurden „zugunsten des Reichs“ eingezogen.

Bereits durch die „Nürnberger Rassegesetze“ von 1935 und die Folgeverordnungen waren Deutsche jüdischen Glaubens – ob religiös oder nicht – ihrer deutschen Staatsangehörigkeit beraubt worden.

Hertha Plessner wurde – zusammen mit ihrem Mann – am 19. Februar 1943 vom Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstrasse mit dem sog. „29. Osttransport“ mit weiteren 997 jüdischen Menschen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.