Alice Schoeps geb. Fürstenberg

Verlegeort
Bachstr. 1 -2
Historischer Name
Cuxhavener Str. 6
Bezirk/Ortsteil
Hansaviertel
Verlegedatum
15. September 2009
Geboren
08. September 1884 in Lauenburg (Pommern) / Lębork
Deportation
am 26. Februar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Alice Fürstenberg kam am 8. September 1884 als Tochter von David und Hedwig Fürstenberg, geb. David, in Lauenburg in Pommern (heute: Lębork / Polen) zur Welt. Sie wuchs zusammen mit ihren Geschwistern Martin und Gertrud in Lauenburg auf. Sie heiratete den 18 Jahre älteren Kaufmann Lesser Schoeps aus dem westpreußischen Neuenburg (heute: Nowe / Polen). Das Ehepaar Schoeps lebte zunächst in Neuenburg. Dort brachte Alice Schoeps drei Kinder zur Welt. Der älteste Sohn Heinz David wurde am 6. November 1905 geboren, am 6. Mai 1907 kam die Tochter Annemarie zur Welt und der jüngste Sohn Paul am 7. September 1909.<br />
<br />
Von Neuenburg zog die Familie Schoeps vermutlich in den 1920er-Jahren nach Berlin. Lesser Schoeps und sein Bruder, der Sanitätsrat Dr. Julius Schoeps, der ebenfalls in Berlin lebte, besaßen mehrere Häuser in der Stadt, u.a. in der Cuxhavener Straße 6 im Hansaviertel, in der Holsteiner Straße 6 in Wilmersdorf, im Grünen Weg 66 in Friedrichshain, in der Hasenheide 48 in Neukölln, in der Varziner Straße 10 in Friedenau und in der Dennewitzstraße 20 in Schöneberg. Alice und Lesser Schoeps bewohnten selbst ab ungefähr 1929 eine 3-Zimmer-Wohnung in der Cuxhavener Straße 6. Diese Straße verläuft heute anders als zur damaligen Zeit, die Hausnummer 6 befand sich in etwa auf Höhe der heutigen Bachstraße 1-2.<br />
<br />
Das gesamte Vermögen der Familie Schoeps wurde von den Nationalsozialisten zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen. Lesser und Alice Schoeps mussten ihren Grundbesitz veräußern und 1939 alle Wertgegenstände wie Gold, Silber, Schmuck oder Antiquitäten aus dem persönlichen Besitz bei einer staatlichen Ankaufstelle abliefern.<br />
<br />
Den inzwischen erwachsenen Kindern Heinz, Annemarie und Paul gelang die Auswanderung. Alle drei emigrierten zwischen 1934 und 1938 nach Palästina und entgingen so der antisemitischen Verfolgung. Ihre Eltern blieben in Berlin zurück. Nachdem die Nationalsozialisten im September 1941 die Zwangskennzeichnung für Juden eingeführt hatten, mussten auch Alice und Lesser Schoeps den sogenannten Judenstern auf ihrer Kleidung tragen. Alice Schoeps wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet bei einer Firma namens „Lech & Schwer“ in Berlin-Weißensee.<br />
<br />
Am 30. Januar 1943 wurden die Eheleute Schoeps zusammen mit weiteren jüdischen Mietern des Hauses Cuxhavener Straße 6 von der Berliner Gestapo abgeholt und in das Sammellager an der Großen Hamburger Straße gebracht. Vom Bahnhof Berlin-Moabit wurden sie am 26. Februar 1943 mit dem „30. Osttransport“ in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Die 58-jährige Alice Schoeps und ihr Ehemann Lesser wurden am 31. März 1943 in Auschwitz ermordet.<br />
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Alice Fürstenberg kam am 8. September 1884 als Tochter von David und Hedwig Fürstenberg, geb. David, in Lauenburg in Pommern (heute: Lębork / Polen) zur Welt. Sie wuchs zusammen mit ihren Geschwistern Martin und Gertrud in Lauenburg auf. Sie heiratete den 18 Jahre älteren Kaufmann Lesser Schoeps aus dem westpreußischen Neuenburg (heute: Nowe / Polen). Das Ehepaar Schoeps lebte zunächst in Neuenburg. Dort brachte Alice Schoeps drei Kinder zur Welt. Der älteste Sohn Heinz David wurde am 6. November 1905 geboren, am 6. Mai 1907 kam die Tochter Annemarie zur Welt und der jüngste Sohn Paul am 7. September 1909.

Von Neuenburg zog die Familie Schoeps vermutlich in den 1920er-Jahren nach Berlin. Lesser Schoeps und sein Bruder, der Sanitätsrat Dr. Julius Schoeps, der ebenfalls in Berlin lebte, besaßen mehrere Häuser in der Stadt, u.a. in der Cuxhavener Straße 6 im Hansaviertel, in der Holsteiner Straße 6 in Wilmersdorf, im Grünen Weg 66 in Friedrichshain, in der Hasenheide 48 in Neukölln, in der Varziner Straße 10 in Friedenau und in der Dennewitzstraße 20 in Schöneberg. Alice und Lesser Schoeps bewohnten selbst ab ungefähr 1929 eine 3-Zimmer-Wohnung in der Cuxhavener Straße 6. Diese Straße verläuft heute anders als zur damaligen Zeit, die Hausnummer 6 befand sich in etwa auf Höhe der heutigen Bachstraße 1-2.

Das gesamte Vermögen der Familie Schoeps wurde von den Nationalsozialisten zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen. Lesser und Alice Schoeps mussten ihren Grundbesitz veräußern und 1939 alle Wertgegenstände wie Gold, Silber, Schmuck oder Antiquitäten aus dem persönlichen Besitz bei einer staatlichen Ankaufstelle abliefern.

Den inzwischen erwachsenen Kindern Heinz, Annemarie und Paul gelang die Auswanderung. Alle drei emigrierten zwischen 1934 und 1938 nach Palästina und entgingen so der antisemitischen Verfolgung. Ihre Eltern blieben in Berlin zurück. Nachdem die Nationalsozialisten im September 1941 die Zwangskennzeichnung für Juden eingeführt hatten, mussten auch Alice und Lesser Schoeps den sogenannten Judenstern auf ihrer Kleidung tragen. Alice Schoeps wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet bei einer Firma namens „Lech & Schwer“ in Berlin-Weißensee.

Am 30. Januar 1943 wurden die Eheleute Schoeps zusammen mit weiteren jüdischen Mietern des Hauses Cuxhavener Straße 6 von der Berliner Gestapo abgeholt und in das Sammellager an der Großen Hamburger Straße gebracht. Vom Bahnhof Berlin-Moabit wurden sie am 26. Februar 1943 mit dem „30. Osttransport“ in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Die 58-jährige Alice Schoeps und ihr Ehemann Lesser wurden am 31. März 1943 in Auschwitz ermordet.