Emma Levin geb. Arnfeld

Verlegeort
Schweidnitzer Str. 6
Bezirk/Ortsteil
Halensee
Verlegedatum
15. April 2014
Geboren
18. Juni 1868 in Bad Polzin / Połczyn-Zdrój
Deportation
am 23. September 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
24. Januar 1944 in Theresienstadt

Emma Levin, geb. Arnfeld, wurde am 18. Juni 1868 in Bad Polzin in Pommern geboren. Sie war eine Schwester von Alma (geboren 1865), verheiratete Scheer, Ida (geboren 1872), verheiratete Hirsch, und Julius (geboren 1875), eines bekannten Schauspielers, Fotografen und Autors.<br />
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Mit ihrem Mann Leo führte Emma Levin ein Wäschegeschäft in Stettin. Wann und wo er ums Leben kam, ist nicht bekannt. Aus der Ehe stammten die Kinder Else und Julo, geboren am 5. September 1901 in Stettin.<br />
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Mit Beginn der Pogrome in Deutschland zog Emma Levin nach Berlin und lebte zuletzt als Untermieterin bei ihren unverheiratet gebliebenen Cousinen Lucie und Emma Fabian in der Schweidnitzer Straße 6 in Wilmersdorf.<br />
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Die Tochter Else konnte bald nach London flüchten. Sie heiratete Bruno Glade und hatte mit ihrem Mann einen Sohn Michael. Von da an kümmerte sich Sohn Julo um die Mutter, obwohl er selbst verfolgt war, zusammen mit einer Künstlerfreundin Maike Monjau, die darüber in dem Buch „… zu denen halten, die verfolgt sind“ berichtet hat.<br />
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Am 23. September 1942 wurde die 74-jährige Emma Levin mit einem von den NS-Behörden als „65. Alterstransport“ eingestuften Deportationszug mit 100 Menschen vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt gebracht und am 24. Januar 1944 ermordet.<br />
<br />
Julo Levin war ein bekannter und geschätzter expressionistischer Maler. Er gehörte zu rheinische Kunstszene und lebte in Düsseldorf. Am 17. Mai 1943 wurde er an seinem letzten Berliner Wohnsitz in der Seidelstraße 7 von der Gestapo verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Ihm ist die Sammlung von Zeichnungen jüdischer Kinder zu verdanken, die unter Titel „Verjagt, ermordet“ weltweit ausgestellt wurde.<br />
<br />
Am 10.9.2013 sind in Berlin-Schöneberg an der Martin-Luther-Straße 84 vier Stolpersteine zum Gedenken an Alma Scheer, Ida Hirsch und deren Mann Julius Hirsch sowie an Julius Arnfeld verlegt worden. Alle vier waren gemeinsam nach Theresienstadt deportiert worden, nur Julius Arnfeld überlebte.<br />
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<a href=http://www.stolpersteine-berlin.de… />
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Siehe auch <a href=http://www.hagalil.com/archiv/2013…; <br />
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In der Schweidnitzer Straße 6 lebten außer Emma Levin, Emma Fabian und Lucie Fabian fünf weitere jüdische Frauen: Rose Goldstein, Hermine Hiller, Kornelie Kapauner und Margarete Philippsohn, die alle deportiert wurden sowie Jeanne Hahlo, die Selbstmord beging.<br />
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Text: Gabriele Blechschmidt, ergänzt von Helmut Lölhöffel<br />
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Quellen: Private Dokumente von Gabriele Blechschmidt, Urenkelin von Julius Arnfeld, des Bruders von Emma Levin; Mieke Monjau „…zu denen halten, die verfolgt sind“. Eine biographische Befragung von Bernd H. Stappert (Hrsg.). Mössingen 1993, S. 90 und S. 189

Emma Levin, geb. Arnfeld, wurde am 18. Juni 1868 in Bad Polzin in Pommern geboren. Sie war eine Schwester von Alma (geboren 1865), verheiratete Scheer, Ida (geboren 1872), verheiratete Hirsch, und Julius (geboren 1875), eines bekannten Schauspielers, Fotografen und Autors.

Mit ihrem Mann Leo führte Emma Levin ein Wäschegeschäft in Stettin. Wann und wo er ums Leben kam, ist nicht bekannt. Aus der Ehe stammten die Kinder Else und Julo, geboren am 5. September 1901 in Stettin.

Mit Beginn der Pogrome in Deutschland zog Emma Levin nach Berlin und lebte zuletzt als Untermieterin bei ihren unverheiratet gebliebenen Cousinen Lucie und Emma Fabian in der Schweidnitzer Straße 6 in Wilmersdorf.

Die Tochter Else konnte bald nach London flüchten. Sie heiratete Bruno Glade und hatte mit ihrem Mann einen Sohn Michael. Von da an kümmerte sich Sohn Julo um die Mutter, obwohl er selbst verfolgt war, zusammen mit einer Künstlerfreundin Maike Monjau, die darüber in dem Buch „… zu denen halten, die verfolgt sind“ berichtet hat.

Am 23. September 1942 wurde die 74-jährige Emma Levin mit einem von den NS-Behörden als „65. Alterstransport“ eingestuften Deportationszug mit 100 Menschen vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt gebracht und am 24. Januar 1944 ermordet.

Julo Levin war ein bekannter und geschätzter expressionistischer Maler. Er gehörte zu rheinische Kunstszene und lebte in Düsseldorf. Am 17. Mai 1943 wurde er an seinem letzten Berliner Wohnsitz in der Seidelstraße 7 von der Gestapo verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Ihm ist die Sammlung von Zeichnungen jüdischer Kinder zu verdanken, die unter Titel „Verjagt, ermordet“ weltweit ausgestellt wurde.

Am 10.9.2013 sind in Berlin-Schöneberg an der Martin-Luther-Straße 84 vier Stolpersteine zum Gedenken an Alma Scheer, Ida Hirsch und deren Mann Julius Hirsch sowie an Julius Arnfeld verlegt worden. Alle vier waren gemeinsam nach Theresienstadt deportiert worden, nur Julius Arnfeld überlebte.

http://www.stolpersteine-berlin.de/...

Siehe auch http://www.hagalil.com/archiv/2013/...

In der Schweidnitzer Straße 6 lebten außer Emma Levin, Emma Fabian und Lucie Fabian fünf weitere jüdische Frauen: Rose Goldstein, Hermine Hiller, Kornelie Kapauner und Margarete Philippsohn, die alle deportiert wurden sowie Jeanne Hahlo, die Selbstmord beging.

Text: Gabriele Blechschmidt, ergänzt von Helmut Lölhöffel

Quellen: Private Dokumente von Gabriele Blechschmidt, Urenkelin von Julius Arnfeld, des Bruders von Emma Levin; Mieke Monjau „…zu denen halten, die verfolgt sind“. Eine biographische Befragung von Bernd H. Stappert (Hrsg.). Mössingen 1993, S. 90 und S. 189