Erich Zeidler

Verlegeort
Duisburger Str. 19
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
20. Mai 2014
Geboren
1889 in
Deportation
nach Tötungsanstalt Obrawalde
Ermordet
in der Tötungsanstalt Obrawalde

Erich Zeidler wurde am 1887 in Crossen an der Oder (Niederschlesien) geboren. Das Abitur machte er 1905 in Posen, danach nahm er ein Studium der Neueren Sprachen und Geschichte auf und war Frontsoldat im Ersten Weltkrieg von 1915-1917.<br />
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Mit seiner Familie wohnte er in der Duisburger Str. 19 in Wilmersdorf. Als Studienrat unterrichtete Erich Zeidler an Wilmersdorfer Gymnasien. Eines Tages wurde er krank und schied aus dem Schuldienst aus.<br />
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Unterlagen eines Weißenseer Krankenhauses besagen, dass Erich Zeidler dort Patient war, bevor er am 6.10.1941 gegen den Willen der Krankenhausleitung nach Bernau bei Berlin und im Frühjahr 1942 nach Prenzlau verlegt wurde. Der Familie ist bekannt, dass er 1942/43 wiederum verlegt wurde, und zwar nach Meseritz-Obrawalde, wo er ums Leben kam. <br />
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Über den wahren Charakter der seit 1904 bestehenden „Pflege- und Heilanstalt“ Obrawalde ist aus verschiedenen Forschungen, unter anderem von Ernst Klee, bekannt: In der Anstalt Meseritz-Obrawalde, 150 km östlich von Berlin in der damaligen Provinz Posen, wurden ab 1942 schätzungsweise 18 000 Menschen ermordet, die Opferzahlen variieren je nach der historischen Quelle. Die letzten wurden noch am 28.1.1945, einen Tag bevor die sowjetische Armee eintraf, umgebracht. Einige tausend neue Urnen dokumentieren, dass weiter gemordet werden sollte. In Wirklichkeit war Obrawalde eine „Tötungsanstalt“, in der die Nationalsozialisten nerven- und geisteskranke Menschen überwiegend mit Giftinjektionen systematisch umbrachten.

Erich Zeidler wurde am 1887 in Crossen an der Oder (Niederschlesien) geboren. Das Abitur machte er 1905 in Posen, danach nahm er ein Studium der Neueren Sprachen und Geschichte auf und war Frontsoldat im Ersten Weltkrieg von 1915-1917.

Mit seiner Familie wohnte er in der Duisburger Str. 19 in Wilmersdorf. Als Studienrat unterrichtete Erich Zeidler an Wilmersdorfer Gymnasien. Eines Tages wurde er krank und schied aus dem Schuldienst aus.

Unterlagen eines Weißenseer Krankenhauses besagen, dass Erich Zeidler dort Patient war, bevor er am 6.10.1941 gegen den Willen der Krankenhausleitung nach Bernau bei Berlin und im Frühjahr 1942 nach Prenzlau verlegt wurde. Der Familie ist bekannt, dass er 1942/43 wiederum verlegt wurde, und zwar nach Meseritz-Obrawalde, wo er ums Leben kam.

Über den wahren Charakter der seit 1904 bestehenden „Pflege- und Heilanstalt“ Obrawalde ist aus verschiedenen Forschungen, unter anderem von Ernst Klee, bekannt: In der Anstalt Meseritz-Obrawalde, 150 km östlich von Berlin in der damaligen Provinz Posen, wurden ab 1942 schätzungsweise 18 000 Menschen ermordet, die Opferzahlen variieren je nach der historischen Quelle. Die letzten wurden noch am 28.1.1945, einen Tag bevor die sowjetische Armee eintraf, umgebracht. Einige tausend neue Urnen dokumentieren, dass weiter gemordet werden sollte. In Wirklichkeit war Obrawalde eine „Tötungsanstalt“, in der die Nationalsozialisten nerven- und geisteskranke Menschen überwiegend mit Giftinjektionen systematisch umbrachten.