Salomon Szydlo

Verlegeort
Linienstr. 44
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
2002
Geboren
11. März 1925 in Berlin
Deportation
am 15. August 1942 nach Riga
Ermordet
18. August 1942 im Ghetto Riga

Salomon Szydlo wurde am 11. März 1925 in Berlin geboren. Er war das mittlere der sieben Kinder von Ester und Jankel (Jakob) Szydlo, die aus Warschau stammten und als staatenlos galten.<br />
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Im April 1931 wurde Salomon an der 161. Volksschule in der Georgenkirchstraße eingeschult, die sich ganz in der Nähe der damaligen Wohnung der Familie in der Barnimstraße 32 befand. Im selben Jahr wurde Salomons jüngste Schwester Paula geboren und sein Vater Jankel, der Schuhmacher war, starb aus unbekannten Gründen. Die Mutter Ester versuchte in den folgenden Jahren, den Lebensunterhalt der Familie durch den Betrieb eines Marktstandes zu verdienen.<br />
<br />
Im Frühling 1934 wechselte Salomon zur 3. Volksschule der Jüdischen Gemeinde in der Rykestraße und im Mai 1938 folgte ein weiterer Schulwechsel, an welche Schule ist nicht bekannt. Mit seiner Mutter und einigen seiner Brüder und Schwestern zog Salomon in den 1930er-Jahren zunächst in die Grenadierstraße 19 (heute Almstadtstraße) und später in die Linienstraße 44. Dort wohnte seine Tante Jochewed Goldschal, deren Mann und Sohn nach Polen abgeschoben wurden. Ihre Töchter, Salomons Cousinen Rosa und Betti, konnten mit Kindertransporten nach Schottland fliehen. Mehrere seiner Geschwister waren zumindest vorübergehend in Kinderheimen und bei Pflegeeltern untergebracht. Seine Schwester Jetti lebte Ende der 1930er-Jahre im Umschulungsbetrieb Gut Winkel in Spreenhagen, von dort gelang es ihr, nach Dänemark zu fliehen.<br />
<br />
Im Gegensatz zu den meisten seiner Geschwister lebte Salomon bis zuletzt bei seiner Mutter, die ab Juli 1938 mit seiner jüngsten Schwester Paula und vorübergehend seinem Bruder Adolf in einer 1½-Zimmer-Wohnung in der Alten Schönhauser Straße 5 wohnte. Im September 1939 verließ er mit 14 Jahren die Schule.<br />
<br />
Am 15. Juli 1942 erließ die Gestapo eine Verfügung zur Einziehung des Vermögens von Salomon Szydlo. Vier Wochen später, am 13. August, musste der 17-Jährige eine Vermögenserklärung abgeben, aus der hervorgeht, dass er zuletzt Arbeiter bei der Firma Dickow war. Wahrscheinlich handelte es sich um den Zwangsarbeitsbetrieb Karl Dickow, eine Görlitzer Maschinenfabrik mit Standort in der Großbeerenstraße.<br />
<br />
Am 15. August 1942 wurde Salomon Szydlo zusammen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern Paula und Harri nach Riga deportiert. Sie wurden nach der Ankunft ermordet.<br />
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Auch Salomon Szydlos Brüder Karl, Adolf und Leo wurden deportiert und ermordet. Nur seine Schwester Jetti überlebte.

Salomon Szydlo wurde am 11. März 1925 in Berlin geboren. Er war das mittlere der sieben Kinder von Ester und Jankel (Jakob) Szydlo, die aus Warschau stammten und als staatenlos galten.

Im April 1931 wurde Salomon an der 161. Volksschule in der Georgenkirchstraße eingeschult, die sich ganz in der Nähe der damaligen Wohnung der Familie in der Barnimstraße 32 befand. Im selben Jahr wurde Salomons jüngste Schwester Paula geboren und sein Vater Jankel, der Schuhmacher war, starb aus unbekannten Gründen. Die Mutter Ester versuchte in den folgenden Jahren, den Lebensunterhalt der Familie durch den Betrieb eines Marktstandes zu verdienen.

Im Frühling 1934 wechselte Salomon zur 3. Volksschule der Jüdischen Gemeinde in der Rykestraße und im Mai 1938 folgte ein weiterer Schulwechsel, an welche Schule ist nicht bekannt. Mit seiner Mutter und einigen seiner Brüder und Schwestern zog Salomon in den 1930er-Jahren zunächst in die Grenadierstraße 19 (heute Almstadtstraße) und später in die Linienstraße 44. Dort wohnte seine Tante Jochewed Goldschal, deren Mann und Sohn nach Polen abgeschoben wurden. Ihre Töchter, Salomons Cousinen Rosa und Betti, konnten mit Kindertransporten nach Schottland fliehen. Mehrere seiner Geschwister waren zumindest vorübergehend in Kinderheimen und bei Pflegeeltern untergebracht. Seine Schwester Jetti lebte Ende der 1930er-Jahre im Umschulungsbetrieb Gut Winkel in Spreenhagen, von dort gelang es ihr, nach Dänemark zu fliehen.

Im Gegensatz zu den meisten seiner Geschwister lebte Salomon bis zuletzt bei seiner Mutter, die ab Juli 1938 mit seiner jüngsten Schwester Paula und vorübergehend seinem Bruder Adolf in einer 1½-Zimmer-Wohnung in der Alten Schönhauser Straße 5 wohnte. Im September 1939 verließ er mit 14 Jahren die Schule.

Am 15. Juli 1942 erließ die Gestapo eine Verfügung zur Einziehung des Vermögens von Salomon Szydlo. Vier Wochen später, am 13. August, musste der 17-Jährige eine Vermögenserklärung abgeben, aus der hervorgeht, dass er zuletzt Arbeiter bei der Firma Dickow war. Wahrscheinlich handelte es sich um den Zwangsarbeitsbetrieb Karl Dickow, eine Görlitzer Maschinenfabrik mit Standort in der Großbeerenstraße.

Am 15. August 1942 wurde Salomon Szydlo zusammen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern Paula und Harri nach Riga deportiert. Sie wurden nach der Ankunft ermordet.

Auch Salomon Szydlos Brüder Karl, Adolf und Leo wurden deportiert und ermordet. Nur seine Schwester Jetti überlebte.