Julius Daniel Cohn

Verlegeort
Fasanenstr. 59
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
22. Juni 2014
Geboren
27. Oktober 1889 in Berlin
Deportation
am 02. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Sophie Cohn und Julius Cohn waren Geschwister. Ihre Eltern hießen Hugo und Hulda Cohn, geb. Guttentag. Sophie war die Ältere, sie wurde am 2. August 1883 in Breslau geboren. Nach der Übersiedlung nach Berlin kam sechs Jahre später, am 27. Oktober 1889, Julius Daniel auf die Welt. Die Familie wohnte damals in der Lothringer Straße 25.<br />
<br />
Julius war verheiratet, die Ehe wurde aber zu einem nicht bekannten Zeitpunkt geschieden, Sophie hingegen blieb ledig. Bereits 1931 ist im Jüdischen Adressbuch unter der Adresse Steifensandstraße 9 ein gemeinsamer Wohnsitz der Geschwister verzeichnet. <br />
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Die räumliche Nähe wurde später gezwungenermaßen noch intensiver. Bis zu ihrer Deportation 1943 lebten beide in einem Zimmer zur Untermiete bei der jüdischen Witwe Else (Elly) Liebermann in der Fasanenstraße 59. Die Wohnung befand sich im Gartenhaus parterre. Sie zahlten für das Zimmer 35 RM Miete. Die Geschwister wohnten dort unter sehr beengten und äußerst primitiven Verhältnissen. In der Vermögenserklärung, die kurz vor der Deportation abgegeben werden musste, wurde nur ein Bettgestell, sowie ein Tisch mit zwei Stühlen, Schrank und einige wenige Wäschestücke aufgeführt.<br />
<br />
Über berufliche und private Dinge von Sophie und Julius ist in den zugänglichen Dokumenten nichts aufgeführt. Sophie leistete in den letzten Jahren ihres Lebens Zwangsarbeit in der Britzer Chemikalienfirma Riedel – E. de Haen. Julius war als Arbeiter beim „Reichsdeutschen Blindenverband“ in der Friedenauer Rubensstraße 72 zwangsbeschäftigt.<br />
<br />
Die Geschwister mussten sich in der Sammelstelle Große Hamburger Straße einfinden, bevor sie zusammen am 2. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt wurden, wo sie vermutlich sofort nach ihrer Ankunft ermordet wurden.<br />
<br />
Ihre Vermieterin Elly Liebermann nahm sich angesichts der bevorstehenden Deportation am 20. Januar 1943 das Leben. Sie starb im Jüdischen Krankenhaus an den Folgen einer Überdosis von Schlafmitteln. Zuvor hatte sie noch ihre Wohnung in der Fasanenstraße verlassen müssen und war zwangsweise in der Tile – Wardenberg – Straße 90 untergebracht worden. Das Zimmer von Julius und Sophie Cohn war am 24.Mai 1943, die gesamte Wohnung am 30.Mai 1943 geräumt worden. <br />

Sophie Cohn und Julius Cohn waren Geschwister. Ihre Eltern hießen Hugo und Hulda Cohn, geb. Guttentag. Sophie war die Ältere, sie wurde am 2. August 1883 in Breslau geboren. Nach der Übersiedlung nach Berlin kam sechs Jahre später, am 27. Oktober 1889, Julius Daniel auf die Welt. Die Familie wohnte damals in der Lothringer Straße 25.

Julius war verheiratet, die Ehe wurde aber zu einem nicht bekannten Zeitpunkt geschieden, Sophie hingegen blieb ledig. Bereits 1931 ist im Jüdischen Adressbuch unter der Adresse Steifensandstraße 9 ein gemeinsamer Wohnsitz der Geschwister verzeichnet.

Die räumliche Nähe wurde später gezwungenermaßen noch intensiver. Bis zu ihrer Deportation 1943 lebten beide in einem Zimmer zur Untermiete bei der jüdischen Witwe Else (Elly) Liebermann in der Fasanenstraße 59. Die Wohnung befand sich im Gartenhaus parterre. Sie zahlten für das Zimmer 35 RM Miete. Die Geschwister wohnten dort unter sehr beengten und äußerst primitiven Verhältnissen. In der Vermögenserklärung, die kurz vor der Deportation abgegeben werden musste, wurde nur ein Bettgestell, sowie ein Tisch mit zwei Stühlen, Schrank und einige wenige Wäschestücke aufgeführt.

Über berufliche und private Dinge von Sophie und Julius ist in den zugänglichen Dokumenten nichts aufgeführt. Sophie leistete in den letzten Jahren ihres Lebens Zwangsarbeit in der Britzer Chemikalienfirma Riedel – E. de Haen. Julius war als Arbeiter beim „Reichsdeutschen Blindenverband“ in der Friedenauer Rubensstraße 72 zwangsbeschäftigt.

Die Geschwister mussten sich in der Sammelstelle Große Hamburger Straße einfinden, bevor sie zusammen am 2. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt wurden, wo sie vermutlich sofort nach ihrer Ankunft ermordet wurden.

Ihre Vermieterin Elly Liebermann nahm sich angesichts der bevorstehenden Deportation am 20. Januar 1943 das Leben. Sie starb im Jüdischen Krankenhaus an den Folgen einer Überdosis von Schlafmitteln. Zuvor hatte sie noch ihre Wohnung in der Fasanenstraße verlassen müssen und war zwangsweise in der Tile – Wardenberg – Straße 90 untergebracht worden. Das Zimmer von Julius und Sophie Cohn war am 24.Mai 1943, die gesamte Wohnung am 30.Mai 1943 geräumt worden.