Elisabeth Lilly Plaut geb. Adler

Verlegeort
Fasanenstr. 59
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
22. Juni 2014
Geboren
01. Juli 1874 in Parchim
Deportation
am 19. November 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
15. Februar 1943 in Theresienstadt

Elisabeth Lilly (Lilli) Plaut, geb. Adler wurde am 1. Juli 1874 im mecklenburgischen Parchim geboren. Ihre Eltern waren Moritz und Mathilde Adler. Elisabeths Schwester hieß Martha. Sie war ein Jahr älter, mit Louis Israel verheiratet und hatte eine Tochter mit Namen Analiese. Diese lebte zur Zeit der Volkszählung im Dezember 1900 im Haus ihrer Großeltern Adler.<br />
<br />
Elisabeth, sie wurde in allen weiteren Dokumenten Lilli genannt, lernte in Parchim den aus dem hessischen Eschwege stammenden Kaufmann und späteren Fabrikanten Alfred Plaut, geboren am 29. Mai 1867, kennen. Sie heirateten am 10. August 1899 in Parchim und zogen alsbald nach Eschwege.<br />
<br />
Dort wurde am 17. Februar 1902 der Sohn Otto geboren. Zehn Tage nach der Geburt starb das Baby. Im darauf folgenden Jahr, am 11. August 1903, kam die Tochter Lotte auf die Welt. Im Eschweger Tageblatt erschien die Anzeige der stolzen Eltern: „Die glückliche Geburt eines kräftigen Mädchen zeigen hocherfreut an Alfred Plaut u. Frau Lilli, geb. Adler. <br />
<br />
Alfred Plaut war Fabrikant für Kurz/Weiß/Manufakturwaren. Sein Leben fand ein dramatisches Ende. Am 26. September 1911 berichtete dasselbe Eschweger Tageblatt über den „Selbstmordversuch eines hiesigen Fabrikanten durch Erschießen am 25. September“. Es handelte sich um Alfred Plaut, der noch ins Kasseler Landeskrankenhaus eingeliefert wurde, seinen schweren Verletzungen aber erlag. Er wurde einige Tage später in Eschwege beigesetzt.<br />
<br />
Elisabeth und ihre Tochter Lotte zogen im Mai 1931 nach Berlin. Sie wohnten gemeinsam in der Schöneberger Grunewaldstraße 50. Lotte war bereits im Herbst 1920 für vier Wochen in Berlin gewesen. Sie war in der Augsburger Straße als „Pensionärin“ gemeldet.<br />
<br />
1937 zogen Mutter und Tochter in die Fasanenstraße 59. Sie wohnten im Gartenhaus, III. Etage rechts, in zwei Zimmern mit Küche und Bad. Die Wohnung war laut Inventarliste, die Elisabeth kurz vor ihrer Deportation erstellen musste, mit modernen und hochwertigen Möbeln eingerichtet. <br />
<br />
Am 5. September 1942 wurde zunächst die 39-jährige Lotte nach Riga verschleppt, wo sie drei Tage später ums Leben gebracht wurde.<br />
<br />
Nach der Deportation ihrer Tochter hatte Elisabeth Lilli Plaut noch fünf Monate zu leben. Am 11.November 1942 wurde sie nach Theresienstadt verschleppt, wo sie am 15. Februar 1943 starb. Als offizielle Todesursachen wurden „Darmkatarrh“ und „Herzmuskelentartung“ angegeben. In Wirklichkeit dürften die furchtbaren unmenschlichen Lebensbedingungen in Theresienstadt Elisabeth Plauts Tod herbeigeführt haben. <br />

Elisabeth Lilly (Lilli) Plaut, geb. Adler wurde am 1. Juli 1874 im mecklenburgischen Parchim geboren. Ihre Eltern waren Moritz und Mathilde Adler. Elisabeths Schwester hieß Martha. Sie war ein Jahr älter, mit Louis Israel verheiratet und hatte eine Tochter mit Namen Analiese. Diese lebte zur Zeit der Volkszählung im Dezember 1900 im Haus ihrer Großeltern Adler.

Elisabeth, sie wurde in allen weiteren Dokumenten Lilli genannt, lernte in Parchim den aus dem hessischen Eschwege stammenden Kaufmann und späteren Fabrikanten Alfred Plaut, geboren am 29. Mai 1867, kennen. Sie heirateten am 10. August 1899 in Parchim und zogen alsbald nach Eschwege.

Dort wurde am 17. Februar 1902 der Sohn Otto geboren. Zehn Tage nach der Geburt starb das Baby. Im darauf folgenden Jahr, am 11. August 1903, kam die Tochter Lotte auf die Welt. Im Eschweger Tageblatt erschien die Anzeige der stolzen Eltern: „Die glückliche Geburt eines kräftigen Mädchen zeigen hocherfreut an Alfred Plaut u. Frau Lilli, geb. Adler.

Alfred Plaut war Fabrikant für Kurz/Weiß/Manufakturwaren. Sein Leben fand ein dramatisches Ende. Am 26. September 1911 berichtete dasselbe Eschweger Tageblatt über den „Selbstmordversuch eines hiesigen Fabrikanten durch Erschießen am 25. September“. Es handelte sich um Alfred Plaut, der noch ins Kasseler Landeskrankenhaus eingeliefert wurde, seinen schweren Verletzungen aber erlag. Er wurde einige Tage später in Eschwege beigesetzt.

Elisabeth und ihre Tochter Lotte zogen im Mai 1931 nach Berlin. Sie wohnten gemeinsam in der Schöneberger Grunewaldstraße 50. Lotte war bereits im Herbst 1920 für vier Wochen in Berlin gewesen. Sie war in der Augsburger Straße als „Pensionärin“ gemeldet.

1937 zogen Mutter und Tochter in die Fasanenstraße 59. Sie wohnten im Gartenhaus, III. Etage rechts, in zwei Zimmern mit Küche und Bad. Die Wohnung war laut Inventarliste, die Elisabeth kurz vor ihrer Deportation erstellen musste, mit modernen und hochwertigen Möbeln eingerichtet.

Am 5. September 1942 wurde zunächst die 39-jährige Lotte nach Riga verschleppt, wo sie drei Tage später ums Leben gebracht wurde.

Nach der Deportation ihrer Tochter hatte Elisabeth Lilli Plaut noch fünf Monate zu leben. Am 11.November 1942 wurde sie nach Theresienstadt verschleppt, wo sie am 15. Februar 1943 starb. Als offizielle Todesursachen wurden „Darmkatarrh“ und „Herzmuskelentartung“ angegeben. In Wirklichkeit dürften die furchtbaren unmenschlichen Lebensbedingungen in Theresienstadt Elisabeth Plauts Tod herbeigeführt haben.