Elisabeth Rosenberg geb. Baron

Verlegeort
Schaperstr. 22
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
22. Juni 2014
Geboren
16. Januar 1878 in Berlin
Deportation
am 18. Oktober 1941 nach dź / Litzmannstadt
Später deportiert
nach Chełmno / Kulmhof
Ermordet
08. Mai 1942 in Chełmno / Kulmhof

Elisabeth Rosenberg, geb. Baron, wurde am 16. Januar 1878 in Berlin geboren.<br />
<br />
Sie war verheiratet mit Wolff Rosenberg, geboren am 12. April 1870. Er starb am 15. April 1938.<br />
<br />
Das Ehepaar Rosenberg lebte zunächst in Storkow. Ihr Grundstück mit Wohnhaus sollte 1937 an die Schultheiss Patzenhofer Brauerei zu einem Preis von 120 000 Reichsmark verkauft werden, was ihnen jedoch von der Stadtverwaltung verboten wurde. Sie mussten es 1938 zwangsweise zum Schleuderpreis von 50 000 RM an die Kampfmeyerischen Mühlen verkaufen.<br />
<br />
Das Ehepaar hatte drei Kinder:<br />
<br />
Irma Graf, geb. Rosenberg wurde am 2.1.1908 in Storkow geboren. Sie hatte laut Akten mehrere Adressen in Dahlem. Ihr letzter Aufenthalt war Wangen am Bodensee. Sie hat Deutschland offensichtlich nicht verlassen, es bleibt unbekannt, wie sie der Deportation entkommen konnte.<br />
<br />
Lotar Rosenberg, geboren am 17. Mai 1909 in Storkow, war von Beruf Schlachter. Bevor er nach Haifa (Israel) auswanderte, gab er als Adresse „Schaperstraße 38 bei Baron“ an.<br />
<br />
Erwin Rosenberg, geboren am 6. Januar 1918, flüchtete im April/Mai 1938 über die Tschechoslowakei und Jugoslawien nach Palästina. Dort kam er im Sommer oder November 1938 an. Für seinen illegalen Grenzübertritt hat er an einen Schmuggler 1000 Reichsmark gezahlt. Dieser erpresste Betrag wurde ihm später vom Entschädigungsamt erstattet. Er wanderte nach Kanada aus.<br />
<br />
Elisabeth Rosenberg besaß beträchtliche Werte an Schmuck, Pelzen und Einrichtungsgegenständen. Ihre Tochter Irma bezifferte den Verlust dieser beschlagnahmten Gegenstände auf knapp 16 000 RM.<br />
<br />
Am 18. Oktober 1941 ist Elisabeth Rosenberg aus ihrer Wohnung in der Schaperstraße 22 über das Sammellager Levetzowstraße 7-8, einer hierfür missbrauchten Synagoge, nach Lodz/Litzmannstadt deportiert worden. Es war der erste Deportationszug, der das berüchtigte Gleis 17 des Berliner Bahnhofs Grunewald verließ. Darin saßen 1013 Menschen. Ursprünglich wurde das Todesdatum von Elisabeth Rosenberg auf den 31. Dezember 1942 festgesetzt, als Ort wurde Kulmhof (Chelmno) genannt, wohin sie am 8. Mai 1943 von Theresienstadt weiterdeportiert worden sein soll. Die Brüder Erwin und Lotar erklärten jedoch 1960 eidesstattlich, dass sie in der Mitte des Jahres 1943 eine Nachricht ihrer Mutter erhalten hätten, und zwar eine Vordruckkarte vom Roten Kreuz, abgesendet aus Litzmannstadt. Auch die Tochter Irma Graf erklärte, dass sie Pfingsten 1943 eine Nachricht ihrer Mutter mit deren eigenhändiger Unterschrift gesehen habe. Weiter wurde in einer fotokopierten eidesstattlichen Erklärung dokumentiert, dass zwei andere Jüdinnen sie nach 1942 noch in anderen Lagern gesehen haben. Sie soll 1945 krank in dem Lager Salzwedel zurückgeblieben und möglicherweise später an einem anderen Ort umgekommen sein. Nachfragen in Salzwedel und im Stammlager Neuengamme ergaben aber keine Hinweise. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer des Nationalsozialismus sind Todesdatum und -ort am 8. Mai 1942 im Vernichtungslager Chelmno ausgewiesen. <br />
<br />
In Chelmno wurden die Opfer mit Lastwagen in den Park eines gepachteten Gutshauses gefahren und dort unbekleidet mit Peitschenhieben in den Gaswagen getrieben. Nach etwa zehn Minuten waren die Menschen an den Abgasen des Lkw erstickt und wurden im Wald in Massengräbern vergraben.

Elisabeth Rosenberg, geb. Baron, wurde am 16. Januar 1878 in Berlin geboren.

Sie war verheiratet mit Wolff Rosenberg, geboren am 12. April 1870. Er starb am 15. April 1938.

Das Ehepaar Rosenberg lebte zunächst in Storkow. Ihr Grundstück mit Wohnhaus sollte 1937 an die Schultheiss Patzenhofer Brauerei zu einem Preis von 120 000 Reichsmark verkauft werden, was ihnen jedoch von der Stadtverwaltung verboten wurde. Sie mussten es 1938 zwangsweise zum Schleuderpreis von 50 000 RM an die Kampfmeyerischen Mühlen verkaufen.

Das Ehepaar hatte drei Kinder:

Irma Graf, geb. Rosenberg wurde am 2.1.1908 in Storkow geboren. Sie hatte laut Akten mehrere Adressen in Dahlem. Ihr letzter Aufenthalt war Wangen am Bodensee. Sie hat Deutschland offensichtlich nicht verlassen, es bleibt unbekannt, wie sie der Deportation entkommen konnte.

Lotar Rosenberg, geboren am 17. Mai 1909 in Storkow, war von Beruf Schlachter. Bevor er nach Haifa (Israel) auswanderte, gab er als Adresse „Schaperstraße 38 bei Baron“ an.

Erwin Rosenberg, geboren am 6. Januar 1918, flüchtete im April/Mai 1938 über die Tschechoslowakei und Jugoslawien nach Palästina. Dort kam er im Sommer oder November 1938 an. Für seinen illegalen Grenzübertritt hat er an einen Schmuggler 1000 Reichsmark gezahlt. Dieser erpresste Betrag wurde ihm später vom Entschädigungsamt erstattet. Er wanderte nach Kanada aus.

Elisabeth Rosenberg besaß beträchtliche Werte an Schmuck, Pelzen und Einrichtungsgegenständen. Ihre Tochter Irma bezifferte den Verlust dieser beschlagnahmten Gegenstände auf knapp 16 000 RM.

Am 18. Oktober 1941 ist Elisabeth Rosenberg aus ihrer Wohnung in der Schaperstraße 22 über das Sammellager Levetzowstraße 7-8, einer hierfür missbrauchten Synagoge, nach Lodz/Litzmannstadt deportiert worden. Es war der erste Deportationszug, der das berüchtigte Gleis 17 des Berliner Bahnhofs Grunewald verließ. Darin saßen 1013 Menschen. Ursprünglich wurde das Todesdatum von Elisabeth Rosenberg auf den 31. Dezember 1942 festgesetzt, als Ort wurde Kulmhof (Chelmno) genannt, wohin sie am 8. Mai 1943 von Theresienstadt weiterdeportiert worden sein soll. Die Brüder Erwin und Lotar erklärten jedoch 1960 eidesstattlich, dass sie in der Mitte des Jahres 1943 eine Nachricht ihrer Mutter erhalten hätten, und zwar eine Vordruckkarte vom Roten Kreuz, abgesendet aus Litzmannstadt. Auch die Tochter Irma Graf erklärte, dass sie Pfingsten 1943 eine Nachricht ihrer Mutter mit deren eigenhändiger Unterschrift gesehen habe. Weiter wurde in einer fotokopierten eidesstattlichen Erklärung dokumentiert, dass zwei andere Jüdinnen sie nach 1942 noch in anderen Lagern gesehen haben. Sie soll 1945 krank in dem Lager Salzwedel zurückgeblieben und möglicherweise später an einem anderen Ort umgekommen sein. Nachfragen in Salzwedel und im Stammlager Neuengamme ergaben aber keine Hinweise. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer des Nationalsozialismus sind Todesdatum und -ort am 8. Mai 1942 im Vernichtungslager Chelmno ausgewiesen.

In Chelmno wurden die Opfer mit Lastwagen in den Park eines gepachteten Gutshauses gefahren und dort unbekleidet mit Peitschenhieben in den Gaswagen getrieben. Nach etwa zehn Minuten waren die Menschen an den Abgasen des Lkw erstickt und wurden im Wald in Massengräbern vergraben.