Dr. Erich Danziger

Verlegeort
Kuno-Fischer-Straße 15
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
09. August 2014
Geboren
26. Dezember 1889 in Gleiwitz (Schlesien) / Gliwice
Beruf
Jurist
Flucht
1933 Frankreich
Verhaftet
28. Februar 1943 in Gurs
Verhaftet
in Drancy
Deportation
am 04. März 1943 nach Majdanek
Ermordet
09. März 1943 in Majdanek

Erich Danziger wurde am 26. Dezember 1889 im schlesischen Gleiwitz als Sohn von Richard und Elise Danziger, geb. Wohl, geboren. Im Jahr 1910 legte er am Gymnasium von Pless (Schlesien) seine Abiturprüfung ab. Zum Sommersemester 1910 nahm ein Jurastudium an der Universität Freiburg im Breisgau auf, wechselte nach einem Jahr an die Universität München und schließlich 1912 an die Berliner Universität (heute Humboldt-Universität). Er schloss sein Studium 1916 in Breslau mit einer Dissertation unter dem Titel „Zur Lehre von der Begünstigung und Hehlerei“ ab. Unmittelbar nach Ende seines Studiums diente er als Unteroffizier in der preußischen Armee. Über seine militärische Laufbahn wissen wir nichts Genaues. Gegen Ende des Jahrzehnts lernte er Edith kennen, eine junge Frau, die wie er aus Schlesien kam und jüdisch war. <br />
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Nach einigen Monaten heirateten sie. Von 1922 bis 1923 wohnten sie am Dernburgplatz 1, wo die gemeinsamen Kinder Ellen und Hans Ernst zur Welt kamen. Die beiden Kinder wuchsen ab 1924 im Haus an der Taubertstraße 5 auf, in dem Erich auch seine Geschäftsräume hatte. Ein prominenter Nachmieter an dieser Adresse war ab 1928 der österreichisch-amerikanische Psychoanalytiker René A. Spitz. Spätestens 1929 richtete sich die Familie in Charlottenburg am Ufer des Lietzensees in der Kuno-Fischer-Straße 15 ein. Als nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Anfang der dreißiger Jahre die Repressionen zunahmen, beschloss die Familie auszuwandern. Bereits im Mai 1933 flohen die vier Danzigers nach Frankreich, zunächst nach Straßburg. Dort lebten sie bis zur Übersiedlung nach Paris im April 1938. In Paris entfremdeten sich die Eheleute zunehmend voneinander und Erich trennte sich von Edith. Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht ging Erich nach 1940 in die sogenannte „Unbesetzte Zone“. Am 28. Februar 1943 wurde Erich Danziger in Chaudes-Aigues im Departement Cantal festgenommen. Er wurde zunächst im Lager von Gurs interniert. Am 4. März 1943 wurde er von Drancy aus zusammen mit 936 Männern, 66 Frauen und vier Kindern mit dem Transport Nr. 50 in die Todeslager des Ostens deportiert. Seine Deportationsnummer war 129120. Er ist am 9. März 1943 in Majdanek ermordet worden.

Erich Danziger wurde am 26. Dezember 1889 im schlesischen Gleiwitz als Sohn von Richard und Elise Danziger, geb. Wohl, geboren. Im Jahr 1910 legte er am Gymnasium von Pless (Schlesien) seine Abiturprüfung ab. Zum Sommersemester 1910 nahm ein Jurastudium an der Universität Freiburg im Breisgau auf, wechselte nach einem Jahr an die Universität München und schließlich 1912 an die Berliner Universität (heute Humboldt-Universität). Er schloss sein Studium 1916 in Breslau mit einer Dissertation unter dem Titel „Zur Lehre von der Begünstigung und Hehlerei“ ab. Unmittelbar nach Ende seines Studiums diente er als Unteroffizier in der preußischen Armee. Über seine militärische Laufbahn wissen wir nichts Genaues. Gegen Ende des Jahrzehnts lernte er Edith kennen, eine junge Frau, die wie er aus Schlesien kam und jüdisch war.

Nach einigen Monaten heirateten sie. Von 1922 bis 1923 wohnten sie am Dernburgplatz 1, wo die gemeinsamen Kinder Ellen und Hans Ernst zur Welt kamen. Die beiden Kinder wuchsen ab 1924 im Haus an der Taubertstraße 5 auf, in dem Erich auch seine Geschäftsräume hatte. Ein prominenter Nachmieter an dieser Adresse war ab 1928 der österreichisch-amerikanische Psychoanalytiker René A. Spitz. Spätestens 1929 richtete sich die Familie in Charlottenburg am Ufer des Lietzensees in der Kuno-Fischer-Straße 15 ein. Als nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Anfang der dreißiger Jahre die Repressionen zunahmen, beschloss die Familie auszuwandern. Bereits im Mai 1933 flohen die vier Danzigers nach Frankreich, zunächst nach Straßburg. Dort lebten sie bis zur Übersiedlung nach Paris im April 1938. In Paris entfremdeten sich die Eheleute zunehmend voneinander und Erich trennte sich von Edith. Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht ging Erich nach 1940 in die sogenannte „Unbesetzte Zone“. Am 28. Februar 1943 wurde Erich Danziger in Chaudes-Aigues im Departement Cantal festgenommen. Er wurde zunächst im Lager von Gurs interniert. Am 4. März 1943 wurde er von Drancy aus zusammen mit 936 Männern, 66 Frauen und vier Kindern mit dem Transport Nr. 50 in die Todeslager des Ostens deportiert. Seine Deportationsnummer war 129120. Er ist am 9. März 1943 in Majdanek ermordet worden.