Margarethe Schwabe geb. Frankenberg

Verlegeort
Thomasiusstraße 3
Bezirk/Ortsteil
Moabit
Verlegedatum
08. August 2014
Geboren
16. Juni 1893 in Berlin
Deportation
am 04. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau
Ermordet
in Auschwitz

Margarethe Frankenberg kommt 1893 Berlin zur Welt. Sie heiratet später den gebürtigen Bremer Gustav Schwabe. Mit ihrem Mann lebt Margarethe Schwabe ab den 30er Jahren an der Ecke Kirchstraße / Alt-Moabit 108, dann in der Calvinstraße 20 und ab 1938 im ersten Stock der Thomasiusstraße 3. <br />
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Margarethes Mann wird in den Berliner Adressbüchern als Vertreter bzw. Kaufmann geführt; bis auch die Schwabes, wie viele andere Juden, Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben leisten müssen. Margarethe Schwabe muss nun bei der Firma Pertrix in Niederschöneweide Zwangsarbeit leisten. Pertrix war eine chemische Fabrik, die ebenfalls zu Rüstungszwecken Batterien für Flugzeuge und U-Boote herstellte. Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter wurden in 11-Stunden Schichten zu sehr schlechten Bedingungen eingesetzt. Vor allem Frauen hatten die Aufgabe, Batteriehülsen mit hochgiftigen Substanzen zu befüllen. Bei unzureichendem Arbeitsschutz drohten schwere gesundheitliche Schäden wie Vergiftungen, Organschäden und Unfruchtbarkeit - Zwangsarbeit als Mittel, um Menschen durch die Arbeit allmählich zu vernichten. <br />
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Zu dieser Zeit wird Margarethes Mann als einfacher Hilfsarbeiter bei der Weser-Flugzeugbau auf dem Tempelhofer Feld verpflichtet. Da ist er 61 Jahre alt. <br />
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Im Jahr 1941 wird das Haus der Schwabes arisiert, und der jüdische Besitzer Siegfried Kadisch nimmt sich das Leben. Nun werden auch Margarethe Schwabe und ihr Mann gezwungen, ihre Wohnung in der Thomasiusstraße zu verlassen, um sich fortan mit anderen Juden - so dem Ehepaar Paul und Irene Fürstenberg und den Eheleuten Herbert und Lotte Cassel - eine so genannte Judenwohnung in der Eislebener Str. 5 II nahe dem Wittenbergplatz zu teilen. <br />
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Als gegen Ende 1942 die Deportationen drastisch zunehmen, werden auch die Juden bei Pertrix und anderen Betrieben durch polnische Zwangsarbeiter ersetzt. Damit der Arbeitswechsel problemlos ablief, mussten die jüdischen Zwangsarbeiter vor ihrer Deportation die polnischen Zwangsarbeiter anlernen. <br />
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Wenig später, am 01. März 1943 wird bereits das Ehepaar Cassel aus der gemeinsamen Wohnung verschleppt und nach Auschwitz deportiert. Drei Tage später muss auch Margarethe Schwabe im Alter von 49 Jahren mit Ehemann Gustav und den Eheleuten Fürstenberg die Wohnung in der Eislebener Straße verlassen. Die Vier werden gemeinsam in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo alle ermordet werden.

Margarethe Frankenberg kommt 1893 Berlin zur Welt. Sie heiratet später den gebürtigen Bremer Gustav Schwabe. Mit ihrem Mann lebt Margarethe Schwabe ab den 30er Jahren an der Ecke Kirchstraße / Alt-Moabit 108, dann in der Calvinstraße 20 und ab 1938 im ersten Stock der Thomasiusstraße 3.

Margarethes Mann wird in den Berliner Adressbüchern als Vertreter bzw. Kaufmann geführt; bis auch die Schwabes, wie viele andere Juden, Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben leisten müssen. Margarethe Schwabe muss nun bei der Firma Pertrix in Niederschöneweide Zwangsarbeit leisten. Pertrix war eine chemische Fabrik, die ebenfalls zu Rüstungszwecken Batterien für Flugzeuge und U-Boote herstellte. Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter wurden in 11-Stunden Schichten zu sehr schlechten Bedingungen eingesetzt. Vor allem Frauen hatten die Aufgabe, Batteriehülsen mit hochgiftigen Substanzen zu befüllen. Bei unzureichendem Arbeitsschutz drohten schwere gesundheitliche Schäden wie Vergiftungen, Organschäden und Unfruchtbarkeit - Zwangsarbeit als Mittel, um Menschen durch die Arbeit allmählich zu vernichten.

Zu dieser Zeit wird Margarethes Mann als einfacher Hilfsarbeiter bei der Weser-Flugzeugbau auf dem Tempelhofer Feld verpflichtet. Da ist er 61 Jahre alt.

Im Jahr 1941 wird das Haus der Schwabes arisiert, und der jüdische Besitzer Siegfried Kadisch nimmt sich das Leben. Nun werden auch Margarethe Schwabe und ihr Mann gezwungen, ihre Wohnung in der Thomasiusstraße zu verlassen, um sich fortan mit anderen Juden - so dem Ehepaar Paul und Irene Fürstenberg und den Eheleuten Herbert und Lotte Cassel - eine so genannte Judenwohnung in der Eislebener Str. 5 II nahe dem Wittenbergplatz zu teilen.

Als gegen Ende 1942 die Deportationen drastisch zunehmen, werden auch die Juden bei Pertrix und anderen Betrieben durch polnische Zwangsarbeiter ersetzt. Damit der Arbeitswechsel problemlos ablief, mussten die jüdischen Zwangsarbeiter vor ihrer Deportation die polnischen Zwangsarbeiter anlernen.

Wenig später, am 01. März 1943 wird bereits das Ehepaar Cassel aus der gemeinsamen Wohnung verschleppt und nach Auschwitz deportiert. Drei Tage später muss auch Margarethe Schwabe im Alter von 49 Jahren mit Ehemann Gustav und den Eheleuten Fürstenberg die Wohnung in der Eislebener Straße verlassen. Die Vier werden gemeinsam in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo alle ermordet werden.