Käthe Schlumberger geb. Zehden

Verlegeort
Heimkehlenstr. 6
Bezirk/Ortsteil
Lichterfelde
Verlegedatum
25. Juni 2015
Geboren
02. Mai 1895 in Stettin (Pommern) / Szczecin
Flucht in den Tod
15. Mai 1943 in Berlin

Käthe, geb. Zehden, wurde am 2. Mai 1895 in Stettin/Pommern als das jüngste Kind in eine große jüdische Familie hineingeboren.<br />
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Durch ihre Ehe mit dem Ingenieur Ernst Schlumberger (17.9.1887 in Lindau/Bodensee), einem „Arier“ war sie zunächst der Rasseverfolgung nicht in gleichem Maße ausgesetzt wie beispielsweise ihre Schwester, die mit ihrer Familie 1939 über das Rote Kreuz nach Großbritannien emigrierte. In den Erinnerungen der Familie führten Ernst und Käthe Schlumberger eine überaus hingebungsvolle Liebesbeziehung. Ihre Tochter Beate (8.11.1923 in Berlin), die nach den Rassekategorien der Nationalsozialisten als „Halbjüdin“ galt, war das einzige Kind dieser Ehe. <br />
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Als die Deportationen begannen, wurde Beate in die Schweiz geschickt. Wahrscheinlich entfiel aber dadurch der Status der „privilegierten Mischehe“, so dass Käthe Schlumberger nicht mehr vor der Deportation geschützt war. Als diese drohte, wurde Beate nach Lichterfelde zurück geholt, die Deportation schien aber nicht mehr abzuwenden zu sein. Statt voneinander getrennt zu werden, beschlossen Ernst, Käthe und Beate Schlumberger die gemeinsame Flucht den Tod. Am 15. Mai 1943 nahmen sie sich das Leben, wahrscheinlich durch Gift. <br />
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Als Käthes Schwester diese Nachricht erreichte, traf sie das mehr als alle anderen Verlustmeldungen dieser Zeit, da die Schwestern eine besonders innige Verbindung zueinander gehabt hatten.

Käthe, geb. Zehden, wurde am 2. Mai 1895 in Stettin/Pommern als das jüngste Kind in eine große jüdische Familie hineingeboren.

Durch ihre Ehe mit dem Ingenieur Ernst Schlumberger (17.9.1887 in Lindau/Bodensee), einem „Arier“ war sie zunächst der Rasseverfolgung nicht in gleichem Maße ausgesetzt wie beispielsweise ihre Schwester, die mit ihrer Familie 1939 über das Rote Kreuz nach Großbritannien emigrierte. In den Erinnerungen der Familie führten Ernst und Käthe Schlumberger eine überaus hingebungsvolle Liebesbeziehung. Ihre Tochter Beate (8.11.1923 in Berlin), die nach den Rassekategorien der Nationalsozialisten als „Halbjüdin“ galt, war das einzige Kind dieser Ehe.

Als die Deportationen begannen, wurde Beate in die Schweiz geschickt. Wahrscheinlich entfiel aber dadurch der Status der „privilegierten Mischehe“, so dass Käthe Schlumberger nicht mehr vor der Deportation geschützt war. Als diese drohte, wurde Beate nach Lichterfelde zurück geholt, die Deportation schien aber nicht mehr abzuwenden zu sein. Statt voneinander getrennt zu werden, beschlossen Ernst, Käthe und Beate Schlumberger die gemeinsame Flucht den Tod. Am 15. Mai 1943 nahmen sie sich das Leben, wahrscheinlich durch Gift.

Als Käthes Schwester diese Nachricht erreichte, traf sie das mehr als alle anderen Verlustmeldungen dieser Zeit, da die Schwestern eine besonders innige Verbindung zueinander gehabt hatten.