Willy Hirsch

Verlegeort
Marie-Elisabeth-Lüders-Ufer
Historischer Name
Schiffbauerdamm 29
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
09. Juni 2015
Geboren
02. Juni 1880 in Binow / Binowo
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 13. Juni 1942 nach Sobibor
Ermordet
in Sobibor

Willy Hirsch (1880-1942) ist in Binow im Kreis Greifenhagen südlich von Stettin geboren und heiratete die im ostpreußischen Allenstein geborene Rosalie Blumenthal (1879-1942). Sie lebten im nahegelegenen Wartenburg (Barczewo), wo sie ein eigenes Häuschen mit Garten hatten. Das Ehepaar Hirsch adoptierte die in Memel (Klaipeda) geborenen Zwillinge Ruth und Alfred, Kinder von Zilla Rostowski, die zu der Zeit als Köchin in einem wohlhabenden jüdischen Haushalt arbeitete.<br />
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Willy Hirsch war Kaufmann und führte ein kleines Schuhgeschäft, bevor er mit seiner Familie nach Berlin zog, vermutlich im Jahr 1935. Willy und Rosalie Hirsch waren beide knapp in den Sechzigern, als sie ihre Wohnung am Schiffbauerdamm räumen mußten. Sie fanden zum 13. März 1941 Unterkunft bei der Musiklehrerin Ernestine Hannemann in der Friedrichstraße 52/53, wo sie mit ihrer Tochter Ruth ein Zimmer bewohnten. Ihrem Sohn Alfred hatten sie 1935 die Flucht in die USA ermöglicht.<br />
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Als Willy und Rosalie Hirsch am 1. April 1942 zur Deportation erfaßt wurden, hatten sie kein eigenes Einkommen mehr und waren vermögenslos. Den Wert des ihnen noch verbliebenen Hausrats: Möbel, Wäsche, Kleidung und Geschirr schätzten sie auf weniger als 300 Reichsmark.<br />
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Willy und Rosalie Hirsch wurden am 13. Juni 1942 Opfer der 15. Massendeportation aus Berlin. Sie wurden im Vernichtungslager Sobibór ermordet.

Willy Hirsch (1880-1942) ist in Binow im Kreis Greifenhagen südlich von Stettin geboren und heiratete die im ostpreußischen Allenstein geborene Rosalie Blumenthal (1879-1942). Sie lebten im nahegelegenen Wartenburg (Barczewo), wo sie ein eigenes Häuschen mit Garten hatten. Das Ehepaar Hirsch adoptierte die in Memel (Klaipeda) geborenen Zwillinge Ruth und Alfred, Kinder von Zilla Rostowski, die zu der Zeit als Köchin in einem wohlhabenden jüdischen Haushalt arbeitete.

Willy Hirsch war Kaufmann und führte ein kleines Schuhgeschäft, bevor er mit seiner Familie nach Berlin zog, vermutlich im Jahr 1935. Willy und Rosalie Hirsch waren beide knapp in den Sechzigern, als sie ihre Wohnung am Schiffbauerdamm räumen mußten. Sie fanden zum 13. März 1941 Unterkunft bei der Musiklehrerin Ernestine Hannemann in der Friedrichstraße 52/53, wo sie mit ihrer Tochter Ruth ein Zimmer bewohnten. Ihrem Sohn Alfred hatten sie 1935 die Flucht in die USA ermöglicht.

Als Willy und Rosalie Hirsch am 1. April 1942 zur Deportation erfaßt wurden, hatten sie kein eigenes Einkommen mehr und waren vermögenslos. Den Wert des ihnen noch verbliebenen Hausrats: Möbel, Wäsche, Kleidung und Geschirr schätzten sie auf weniger als 300 Reichsmark.

Willy und Rosalie Hirsch wurden am 13. Juni 1942 Opfer der 15. Massendeportation aus Berlin. Sie wurden im Vernichtungslager Sobibór ermordet.