Cäsar Horn

Verlegeort
Jasmunder Straße 13
Bezirk/Ortsteil
Gesundbrunnen
Verlegedatum
26. September 2015
Geboren
18. Mai 1914 in Berlin
Beruf
Kaufmännischer Angestellter
Verhaftet
19. Juli 1944 in Berlin
Hingerichtet
19. März 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden

Cäsar Horn wurde am 18. Mai 1914 in Berlin geboren. Durch das Arbeiterviertel, in dem er wohnte, dem Wedding, und vermutlich auch familiär geprägt, kam er zur ,,Roten Kindergruppe“ des Sportsvereins VfL Humboldt. Mit 16 Jahren war er bereits Mitglied des KJVD (Kommunistischer Jugendverband Deutschlands) und zwei Jahre später trat er der KPD bei. Er lernte den Beruf des kaufmännischen Angestellten.<br />
Ab dem Jahr 1933, in dem die Nazis an die Macht gelangten, arbeitete Cäsar Horn illegal im Widerstand. Er war an der Herstellung und Verbreitung von Flugblättern (,,Rot Sport“) und Zeitungen (,,Der Scheinwerfer“) beteiligt, die sich gegen das faschistische Regime stellten. Um seine politischen Aktivitäten nicht zu gefährden, meldete er sich 1934 zum freiwilligen Eintritt in den ,,Reichsarbeitsdienst“. Dennoch wurde er 1935 verhaftet, bei einer großangelegten Aktion der Nazis gegen kommunistische Sportlergruppen, die im aktiven Widerstand waren. Cäsar Horn wurde zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Einen Teil des Gefängnisaufenthalts musste er in Moabit verbringen, eine weitere Zeit wurde er in das KZ Börgermoor im Emsland deportiert, das als Entstehungsort des Widerstandsliedes ,,Die Moorsoldaten“ bekannt wurde. Nach der Entlassung aus dem KZ Börgermoor nahm Cäsar Hoorn sofort seine alten Kontakte wieder auf und setzte seine Widerstandsarbeit im Untergrund fort. Er arbeitete bei AEG in Henningsdorf bei Berlin als kaufmännischer Angestellter.<br />
1939 entschied seine Widerstandsgruppe, dass er der Wehrmacht beizutreten soll. Er schrieb Berichte und Analysen über die Lage an den Fronten. Als Soldat wurde er in Polen, den Niederlanden, Frankreich und der Sowjetunion eingesetzt, auch im Einsatz verwundet und dazu zum Feldwebel befördert. Während eines Fronturlaubs im Jahr 1943 ließ er sich gezielt vom befreundeten Widerstandskämpfer Rudolf Drabinski den Arm brechen, um als „frontuntauglich“ erklärt, die Berliner Untergrundarbeit noch intensiver unterstützen zu können. In Zusammenarbeit mit der Widerstandsgruppe um Anton Saefkow war einer der Schwerpunkte die Einflussnahme auf Wehrmachtssoldaten in Form von Gesprächen, Flugblättern und selbst verfassten Soldatenbriefen an Feldpostadressen, um sie als Kriegsgegner zu gewinnen. Zentral waren hierbei die Aufrufe für die Ziele des NKFD (Nationalkomitee Freies Deutschland).<br />
Durch die gemeinsame Widerstandsarbeit lernte Cäsar Horn Irmgard Köller kennen. In der 1988 gezeigten DDR-Fernsehdokumentation „Cäsar Horn – Ein Kommunist in der Wehrmacht“ schildert Irmgard ihre Beziehung: „Wir hatten von Anbeginn unserer Liebe die Vorstellung, dass wir heiraten. Aber wir meinten, aufgrund unserer gemeinsamen Arbeit wäre es günstiger, zwei Namen zu haben, zwei verschiedene Namen und zwei Wohnungen“. Irmgard Köller war schwanger, als die beiden beschlossen doch zu heiraten. Als sogenannte Kriegstrauende schlossen Irmgard und Cäsar die Ehe am 19.7.1944 im Bezirksamt Wedding. Anderthalb Stunden nachdem sie von der Trauung zurückgekehrt waren, klingelte die Gestapo an der Tür ihrer Wohnung in der Jasmunder Straße 13 im Wedding und verhaftete Cäsar Horn. Es folgte für die junge Mutter Irmgard Köller eine Zeit der Unsicherheit, in der sie unermüdlich versuchte, Sprecherlaubnisse in den verschiedenen Haftanstalten zu erhalten. Nach einem ersten Prozess im Herbst 1944 kam es im Januar 1945 zur Urteilsverkündung. Man befand Cäsar Horn für schuldig, Unterstützer für Widerstandsgruppen gewonnen zu haben und verhängte am 23.1.1945 das Todesurteil. Am 19.3.1945 weniger als zwei Monate vor Kriegsende wurde dieses Urteil in Brandenburg-Görden vollstreckt.<br />
Irmgard Köller erzählt über Cäsar Horns Briefe: „Alle Briefe gaben Mut. Auch der Brief, den ich zuletzt bekommen hatte (...) enthielt wie alle den Wunsch, dass ich die Kraft haben möge, was immer auch eintritt, den Kampf weiterzuführen.“<br />

Cäsar Horn wurde am 18. Mai 1914 in Berlin geboren. Durch das Arbeiterviertel, in dem er wohnte, dem Wedding, und vermutlich auch familiär geprägt, kam er zur ,,Roten Kindergruppe“ des Sportsvereins VfL Humboldt. Mit 16 Jahren war er bereits Mitglied des KJVD (Kommunistischer Jugendverband Deutschlands) und zwei Jahre später trat er der KPD bei. Er lernte den Beruf des kaufmännischen Angestellten.
Ab dem Jahr 1933, in dem die Nazis an die Macht gelangten, arbeitete Cäsar Horn illegal im Widerstand. Er war an der Herstellung und Verbreitung von Flugblättern (,,Rot Sport“) und Zeitungen (,,Der Scheinwerfer“) beteiligt, die sich gegen das faschistische Regime stellten. Um seine politischen Aktivitäten nicht zu gefährden, meldete er sich 1934 zum freiwilligen Eintritt in den ,,Reichsarbeitsdienst“. Dennoch wurde er 1935 verhaftet, bei einer großangelegten Aktion der Nazis gegen kommunistische Sportlergruppen, die im aktiven Widerstand waren. Cäsar Horn wurde zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Einen Teil des Gefängnisaufenthalts musste er in Moabit verbringen, eine weitere Zeit wurde er in das KZ Börgermoor im Emsland deportiert, das als Entstehungsort des Widerstandsliedes ,,Die Moorsoldaten“ bekannt wurde. Nach der Entlassung aus dem KZ Börgermoor nahm Cäsar Hoorn sofort seine alten Kontakte wieder auf und setzte seine Widerstandsarbeit im Untergrund fort. Er arbeitete bei AEG in Henningsdorf bei Berlin als kaufmännischer Angestellter.
1939 entschied seine Widerstandsgruppe, dass er der Wehrmacht beizutreten soll. Er schrieb Berichte und Analysen über die Lage an den Fronten. Als Soldat wurde er in Polen, den Niederlanden, Frankreich und der Sowjetunion eingesetzt, auch im Einsatz verwundet und dazu zum Feldwebel befördert. Während eines Fronturlaubs im Jahr 1943 ließ er sich gezielt vom befreundeten Widerstandskämpfer Rudolf Drabinski den Arm brechen, um als „frontuntauglich“ erklärt, die Berliner Untergrundarbeit noch intensiver unterstützen zu können. In Zusammenarbeit mit der Widerstandsgruppe um Anton Saefkow war einer der Schwerpunkte die Einflussnahme auf Wehrmachtssoldaten in Form von Gesprächen, Flugblättern und selbst verfassten Soldatenbriefen an Feldpostadressen, um sie als Kriegsgegner zu gewinnen. Zentral waren hierbei die Aufrufe für die Ziele des NKFD (Nationalkomitee Freies Deutschland).
Durch die gemeinsame Widerstandsarbeit lernte Cäsar Horn Irmgard Köller kennen. In der 1988 gezeigten DDR-Fernsehdokumentation „Cäsar Horn – Ein Kommunist in der Wehrmacht“ schildert Irmgard ihre Beziehung: „Wir hatten von Anbeginn unserer Liebe die Vorstellung, dass wir heiraten. Aber wir meinten, aufgrund unserer gemeinsamen Arbeit wäre es günstiger, zwei Namen zu haben, zwei verschiedene Namen und zwei Wohnungen“. Irmgard Köller war schwanger, als die beiden beschlossen doch zu heiraten. Als sogenannte Kriegstrauende schlossen Irmgard und Cäsar die Ehe am 19.7.1944 im Bezirksamt Wedding. Anderthalb Stunden nachdem sie von der Trauung zurückgekehrt waren, klingelte die Gestapo an der Tür ihrer Wohnung in der Jasmunder Straße 13 im Wedding und verhaftete Cäsar Horn. Es folgte für die junge Mutter Irmgard Köller eine Zeit der Unsicherheit, in der sie unermüdlich versuchte, Sprecherlaubnisse in den verschiedenen Haftanstalten zu erhalten. Nach einem ersten Prozess im Herbst 1944 kam es im Januar 1945 zur Urteilsverkündung. Man befand Cäsar Horn für schuldig, Unterstützer für Widerstandsgruppen gewonnen zu haben und verhängte am 23.1.1945 das Todesurteil. Am 19.3.1945 weniger als zwei Monate vor Kriegsende wurde dieses Urteil in Brandenburg-Görden vollstreckt.
Irmgard Köller erzählt über Cäsar Horns Briefe: „Alle Briefe gaben Mut. Auch der Brief, den ich zuletzt bekommen hatte (...) enthielt wie alle den Wunsch, dass ich die Kraft haben möge, was immer auch eintritt, den Kampf weiterzuführen.“