Julie Pincus geb. Glass

Verlegeort
Württembergische Straße 16
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
09. Juni 2015
Geboren
13. Januar 1864 in Kosten / Kościan
Deportation
am 21. September 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
02. Oktober 1942 in Theresienstadt

Julie Pincus, geb. Glass, kam am 13. Januar 1864 in Kosten (heute: Kościan / Polen) in der Provinz Posen als Tochter des Kaufmanns Moritz Glass und dessen Ehefrau Rosalie Glass, geb. Fuß, zur Welt. Sie hatte zwei ältere Brüder, Hugo und Paul, sowie eine jüngere Schwester, Lucie Katz geb. Glass. <br />
Julie heiratete am 29. August 1885 den Kaufmann Leopold Pincus aus Lötzen (Ostpreußen). Dort wurden dem Ehepaar 1886 ein Sohn, David Dagobert, und 1889 eine Tochter, Elsa, geschenkt. Nach dem Tod von Leopolds Vater, David Pincus, zog die junge Familie zusammen mit der Mutter, Karoline Pincus geb. Schwarz, 1892 nach Berlin, wo ihre Kinder aufwuchsen. Der Sohn Dagobert Pincus wurde Rechtsanwalt und Notar. Er überlebte den Krieg in Frankreich, wo er und seine nichtjüdische Frau, Agnes Elly Pincus geb. Hiepe, zwei Jahre lang in einem Lager inhaftiert waren. Der Tochter Elsa gelang es, sich mit ihrem Mann, Hugo Borchardt, kurz vor Kriegsausbruch in die Schweiz zu retten. <br />
Julie Pincus blieb allein zurück in Berlin. Ihr Mann, Leopold Pincus, war 1918 gestorben. Von 1931 bis 1942 lebte sie in der Württembergischen Straße 16. Sie wurde am 21. September 1942 nach Theresienstadt verschleppt, wo die 78-jährige alte Dame wenige Tage nach ihrer Ankunft, am 2. Oktober 1942 starb, an einer „Herzlähmung“, so steht es jedenfalls in dem noch erhaltenen Todesdokument.<br />

Julie Pincus, geb. Glass, kam am 13. Januar 1864 in Kosten (heute: Kościan / Polen) in der Provinz Posen als Tochter des Kaufmanns Moritz Glass und dessen Ehefrau Rosalie Glass, geb. Fuß, zur Welt. Sie hatte zwei ältere Brüder, Hugo und Paul, sowie eine jüngere Schwester, Lucie Katz geb. Glass.
Julie heiratete am 29. August 1885 den Kaufmann Leopold Pincus aus Lötzen (Ostpreußen). Dort wurden dem Ehepaar 1886 ein Sohn, David Dagobert, und 1889 eine Tochter, Elsa, geschenkt. Nach dem Tod von Leopolds Vater, David Pincus, zog die junge Familie zusammen mit der Mutter, Karoline Pincus geb. Schwarz, 1892 nach Berlin, wo ihre Kinder aufwuchsen. Der Sohn Dagobert Pincus wurde Rechtsanwalt und Notar. Er überlebte den Krieg in Frankreich, wo er und seine nichtjüdische Frau, Agnes Elly Pincus geb. Hiepe, zwei Jahre lang in einem Lager inhaftiert waren. Der Tochter Elsa gelang es, sich mit ihrem Mann, Hugo Borchardt, kurz vor Kriegsausbruch in die Schweiz zu retten.
Julie Pincus blieb allein zurück in Berlin. Ihr Mann, Leopold Pincus, war 1918 gestorben. Von 1931 bis 1942 lebte sie in der Württembergischen Straße 16. Sie wurde am 21. September 1942 nach Theresienstadt verschleppt, wo die 78-jährige alte Dame wenige Tage nach ihrer Ankunft, am 2. Oktober 1942 starb, an einer „Herzlähmung“, so steht es jedenfalls in dem noch erhaltenen Todesdokument.