Fritz Ascher

Verlegeort
Niklasstraße 21 /23
Bezirk/Ortsteil
Schlachtensee
Verlegedatum
21. Februar 2018
Geboren
17. November 1893 in Berlin
Beruf
Kunstmaler / Expressionist
Verhaftet
09. November 1938 bis 23. Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen und Polizeigefängnis Potdam
Überlebt

Fritz Ascher wurde als Sohn des Zahnarztes und Industriellen Hugo Ascher und Minna Luise Ascher, geb. Schneider in Berlin geboren. <br />
Ab 1908 lebte die Familie in der Niklasstraße 21–23. Im selben Jahr studierte Fritz Ascher als 16-Jähriger bei Max Liebermann. Er ging 1912 für ein Jahr zur Kunstakademie Königsberg. Zurück in Berlin lernte er in der Zeichen- und Malschule von Adolf Meyer Emil Nolde kennen. 1919/20 ging Fritz Ascher für einige Monate nach München, dort wurde er mit den Künstlern des Blauen Reiters bekannt. In Berlin war er mit George Grosz und Käthe Kollwitz befreundet. <br />
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Schon 1933 erhielt er als Jude und „entarteter Künstler“ Berufsverbot. Nach der „Reichspogromnacht“ am 11. November 1938 wurde er verhaftet und in das KZ Sachsenhausen deportiert und dann nach Potsdam ins Gefängnis verlegt. Sechs Monate später wurde Fritz Ascher dank der Bemühungen des befreundeten Anwalts Gerhard Grassmann und Heinrich Probst Grüber, dem Leiter der „Hilfsstelle für nichtarische Christen“ entlassen. <br />
1942 sollte Fritz Ascher deportiert werden. Dieses Mal wandte er sich an Martha Grassmann, geb. Fenske (* 16. Januar 1881; † 24. Januar 1971 Berlin). Sie versteckt ihn in einer teils ausgebombten Villa in der Lassenstr. 28 in Berlin-Grunewald und versorgt ihn bis zum Kriegsende. Danach zog er zu ihr in die Bismarckallee 28. Seine Frühwerke wurden in der Niklasstraße 15 nach einem Bombenangriff fast alle vernichtet.<br />
Nach 1945 konnte er an sein Schaffen vor der Nazizeit nicht mehr anknüpfen. Er lebte zurückgezogen im Haus von Matha Grassmann, die für ihre mutige Tat im Rahmen der Initiative für "Unbesungene Helden" vom Senat von Berlin geehrt wurde. Fritz Ascher starb am 26. März 1970.<br />
Zwei Ausstellungen in Berlin und Potsdam 2017/2018, die von der Fritz Ascher Gesellschaft in New York initiiert wurden, würdigten diesen großen Expressionisten, über den der Tagesspiegel schrieb: „Er war einer der Berliner Expressionisten, der in den Salons der Weimarer Republik so geschätzt wurde wie George Grosz, Otto Dix oder John Heartfield“. Die Fritz Ascher Gesellschaft hat auch die Patenschaft für den Stolperstein übernommen.<br />
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Fritz Ascher wurde als Sohn des Zahnarztes und Industriellen Hugo Ascher und Minna Luise Ascher, geb. Schneider in Berlin geboren.
Ab 1908 lebte die Familie in der Niklasstraße 21–23. Im selben Jahr studierte Fritz Ascher als 16-Jähriger bei Max Liebermann. Er ging 1912 für ein Jahr zur Kunstakademie Königsberg. Zurück in Berlin lernte er in der Zeichen- und Malschule von Adolf Meyer Emil Nolde kennen. 1919/20 ging Fritz Ascher für einige Monate nach München, dort wurde er mit den Künstlern des Blauen Reiters bekannt. In Berlin war er mit George Grosz und Käthe Kollwitz befreundet.

Schon 1933 erhielt er als Jude und „entarteter Künstler“ Berufsverbot. Nach der „Reichspogromnacht“ am 11. November 1938 wurde er verhaftet und in das KZ Sachsenhausen deportiert und dann nach Potsdam ins Gefängnis verlegt. Sechs Monate später wurde Fritz Ascher dank der Bemühungen des befreundeten Anwalts Gerhard Grassmann und Heinrich Probst Grüber, dem Leiter der „Hilfsstelle für nichtarische Christen“ entlassen.
1942 sollte Fritz Ascher deportiert werden. Dieses Mal wandte er sich an Martha Grassmann, geb. Fenske (* 16. Januar 1881; † 24. Januar 1971 Berlin). Sie versteckt ihn in einer teils ausgebombten Villa in der Lassenstr. 28 in Berlin-Grunewald und versorgt ihn bis zum Kriegsende. Danach zog er zu ihr in die Bismarckallee 28. Seine Frühwerke wurden in der Niklasstraße 15 nach einem Bombenangriff fast alle vernichtet.
Nach 1945 konnte er an sein Schaffen vor der Nazizeit nicht mehr anknüpfen. Er lebte zurückgezogen im Haus von Matha Grassmann, die für ihre mutige Tat im Rahmen der Initiative für "Unbesungene Helden" vom Senat von Berlin geehrt wurde. Fritz Ascher starb am 26. März 1970.
Zwei Ausstellungen in Berlin und Potsdam 2017/2018, die von der Fritz Ascher Gesellschaft in New York initiiert wurden, würdigten diesen großen Expressionisten, über den der Tagesspiegel schrieb: „Er war einer der Berliner Expressionisten, der in den Salons der Weimarer Republik so geschätzt wurde wie George Grosz, Otto Dix oder John Heartfield“. Die Fritz Ascher Gesellschaft hat auch die Patenschaft für den Stolperstein übernommen.