Minna Blume Salinger geb. Friedlaender

Verlegeort
Seesener Straße 14
Bezirk/Ortsteil
Halensee
Verlegedatum
14. November 2015
Geboren
14. November 1868 in Lötzen (Ostpreußen) / Giżycko
Deportation
am 11. September 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
19. März 1943 in Theresienstadt

Minna Blume Salinger geb. Friedlaender wurde am 14. November 1868 in Lötzen in Ostpreußen als Tochter von Hermann Friedlaender, Kaufmann in Lötzen, und Henriette, geb. Herzberg, geboren. Ab 1896 war sie verheiratet mit Hugo Salinger (geboren am 4. Juni 1864 in Lück, Kreis Allenstein), Sohn von Salomon Salinger, Kaufmann in Berlin, und Lina, geb. Lichtenstein. Er ist am 1. November 1937 in München gestorben. Minna Salinger hatte drei Kinder mit Namen Elisabeth (16. Mai 1897-November 1948, Princeton, New Jersey / USA), später verheiratet mit Otto Piper (1891-1982), Edith (geboren am 30. Juni 1899), später verheiratet mit Werner Schuller, und Hermann (geboren am 3. April 1903), der am 28. August 1942 (oder danach) in Auschwitz ermordet wurde. Aus der Ehe von Elisabeth entsprangen drei Enkel, Gerhard (September 1922-24. Dezember 1944), Manfred und Ruth K., später verheiratete White, zehn Urenkel und zwei Ururenkel. Von Tochter Edith kommen drei Enkel, u. a. Wolfgang Schuller (geboren am 1.11.1925 in Ha-selbach). <br />
<br />
In der Zeit irgendwann vor 8/1896 bis zum 6.3.1907 wohnte Minna Salinger in Charlottenburg, wo sie am 4.8.1896 Hugo Salinger heiratete und 1897, 1899 und 1903 drei Kinder zur Welt brachte. Mit Einverständnis ihres Mannes gab sie später eine falsche eidesstattliche Erklärung ab, ihre Tochter Edith sei das Kind eines „arischen Schauspielers“ und rettete ihr so das Leben.<br />
<br />
Vom 7.3.1907, wohl bis Ende 1914, lebte die gesamte Familie in Arnstadt in Thüringen. Dort gab es eine bedeutende jüdische Gemeinde, vermutlich waren berufliche Gründe des Ehemannes der Anlass für einen siebenjährigen Aufenthalt in der Stadt. Von 1915 bis nach November 1937 lebten sie in München in der Mauerkircherstraße 6/II, dann in der Mauerkircherstraße 24/0, jeweils mit Sohn Hermann. Ehemann Hugo Salinger war persönlich haftender Gesellschafter der Münchner Web-, Wirk- und Strickwaren KG Hugo Salinger & Co am Röcklplatz 2. <br />
<br />
Nach 1925 besuchte sie die Tochter Edith in Haselbach (heute Stadt Sonneberg), wo der Schwiegersohn Werner Schuller die Glashütte (sog. Werner-Hütte) führte. Familie Schuller, außer dem Vater, zog 1941 nach Coburg; der Vater kam 1945 nach Coburg. Im Oktober 1937 wurde die Wohnung Mauerkircherstraße 24 aufgelöst; der Ehemann, der zwei Wochen später starb, war möglicherweise stationär untergebracht. Minna zog nach Berlin-Halensee und Sohn Hermann verzog am 15. Oktober innerhalb von München. <br />
<br />
Vom 1.10.1937 bis 11.9.1942 wohnte sie in Berlin-Halensee, zunächst Seesener Straße 14 , dann Windscheidstraße 37 . Vermutlich unter dem Druck des NS-Terrors suchte sie Unterschlupf bei M. Friedlaender, Maschinen-Ing. in der Windscheidstraße 37 und dessen Frau Sabine Friedlaender, geb. Friedländer [sic!], geboren am 26. Dezember 1876 in Berlin, ermordet im April 1943 in Auschwitz. Hierbei wird es sich um Max Marcus Friedlaender, geboren am 23. April 1878 in Lötzen, ermordet am 16. Mai 1944 in Auschwitz, handeln. <br />
<br />
Am 11. September 1942 wurde Minna Salinger von der Windscheidstraße 37 gemeinsam mit insgesamt 108 Juden in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Die 74jährige galt laut Transportliste Nr. 62 als nicht arbeitsfähig, aber nicht gebrechlich. <br />
Vom 11.9.1942 bis 19.3.1943 lebte sie dort, am 19. März 1943 ist sie ums Leben gebracht worden. <br />

Minna Blume Salinger geb. Friedlaender wurde am 14. November 1868 in Lötzen in Ostpreußen als Tochter von Hermann Friedlaender, Kaufmann in Lötzen, und Henriette, geb. Herzberg, geboren. Ab 1896 war sie verheiratet mit Hugo Salinger (geboren am 4. Juni 1864 in Lück, Kreis Allenstein), Sohn von Salomon Salinger, Kaufmann in Berlin, und Lina, geb. Lichtenstein. Er ist am 1. November 1937 in München gestorben. Minna Salinger hatte drei Kinder mit Namen Elisabeth (16. Mai 1897-November 1948, Princeton, New Jersey / USA), später verheiratet mit Otto Piper (1891-1982), Edith (geboren am 30. Juni 1899), später verheiratet mit Werner Schuller, und Hermann (geboren am 3. April 1903), der am 28. August 1942 (oder danach) in Auschwitz ermordet wurde. Aus der Ehe von Elisabeth entsprangen drei Enkel, Gerhard (September 1922-24. Dezember 1944), Manfred und Ruth K., später verheiratete White, zehn Urenkel und zwei Ururenkel. Von Tochter Edith kommen drei Enkel, u. a. Wolfgang Schuller (geboren am 1.11.1925 in Ha-selbach).

In der Zeit irgendwann vor 8/1896 bis zum 6.3.1907 wohnte Minna Salinger in Charlottenburg, wo sie am 4.8.1896 Hugo Salinger heiratete und 1897, 1899 und 1903 drei Kinder zur Welt brachte. Mit Einverständnis ihres Mannes gab sie später eine falsche eidesstattliche Erklärung ab, ihre Tochter Edith sei das Kind eines „arischen Schauspielers“ und rettete ihr so das Leben.

Vom 7.3.1907, wohl bis Ende 1914, lebte die gesamte Familie in Arnstadt in Thüringen. Dort gab es eine bedeutende jüdische Gemeinde, vermutlich waren berufliche Gründe des Ehemannes der Anlass für einen siebenjährigen Aufenthalt in der Stadt. Von 1915 bis nach November 1937 lebten sie in München in der Mauerkircherstraße 6/II, dann in der Mauerkircherstraße 24/0, jeweils mit Sohn Hermann. Ehemann Hugo Salinger war persönlich haftender Gesellschafter der Münchner Web-, Wirk- und Strickwaren KG Hugo Salinger & Co am Röcklplatz 2.

Nach 1925 besuchte sie die Tochter Edith in Haselbach (heute Stadt Sonneberg), wo der Schwiegersohn Werner Schuller die Glashütte (sog. Werner-Hütte) führte. Familie Schuller, außer dem Vater, zog 1941 nach Coburg; der Vater kam 1945 nach Coburg. Im Oktober 1937 wurde die Wohnung Mauerkircherstraße 24 aufgelöst; der Ehemann, der zwei Wochen später starb, war möglicherweise stationär untergebracht. Minna zog nach Berlin-Halensee und Sohn Hermann verzog am 15. Oktober innerhalb von München.

Vom 1.10.1937 bis 11.9.1942 wohnte sie in Berlin-Halensee, zunächst Seesener Straße 14 , dann Windscheidstraße 37 . Vermutlich unter dem Druck des NS-Terrors suchte sie Unterschlupf bei M. Friedlaender, Maschinen-Ing. in der Windscheidstraße 37 und dessen Frau Sabine Friedlaender, geb. Friedländer [sic!], geboren am 26. Dezember 1876 in Berlin, ermordet im April 1943 in Auschwitz. Hierbei wird es sich um Max Marcus Friedlaender, geboren am 23. April 1878 in Lötzen, ermordet am 16. Mai 1944 in Auschwitz, handeln.

Am 11. September 1942 wurde Minna Salinger von der Windscheidstraße 37 gemeinsam mit insgesamt 108 Juden in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Die 74jährige galt laut Transportliste Nr. 62 als nicht arbeitsfähig, aber nicht gebrechlich.
Vom 11.9.1942 bis 19.3.1943 lebte sie dort, am 19. März 1943 ist sie ums Leben gebracht worden.