Günter Ingwer

Verlegeort
Boxhagener Str. 119
Historischer Name
Boxhagener Str. 118
Bezirk/Ortsteil
Friedrichshain
Verlegedatum
02. Juni 2016
Geboren
03. Oktober 1927 in Berlin
Deportation
am 03. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Günther Ingwer wurde am 3. Oktober 1927 in Berlin geboren. Er war der Sohn von Simon und Rosa Ingwer, die die dritte Ehefrau seines Vaters war. Günther wohnte gemeinsam mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Kurt in der Boxhagener Straße 118. Sicherlich ist er in der Nähe zur Schule gegangen und es wird ihn mit seinen elf Jahren getroffen haben, dass er ab dem 15. November 1938 als jüdischer Junge nicht mehr auf seine alte Schule gehen durfte, sondern gezwungen war, auf eine rein jüdische Schule zu gehen. Er wird genau mitbekommen haben, wie sein vier Jahre älterer Bruder Kurt wegen seiner jüdischen Herkunft die Mittelschule vorzeitig verlassen musste und dann zur Zwangsarbeit in einer Möbellackiererei eingezogen wurde. Auch sein Vater durfte in seinem alten Beruf als Kaffeeröster nicht mehr arbeiten und musste Zwangsarbeit bei der Berliner Müllabfuhr verrichten. <br />
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Dass sein älterer Bruder Kurt sich entschloss, auszuwandern und nach Palästina zu gehen, wird in der Familie besprochen worden sein. Vermutlich entschieden seine Eltern im Frühjahr 1940, als der Bruder es noch schaffte, auszureisen, dass Günther mit 13 noch zu jung war, um mitzugehen. <br />
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Drei Jahre später wurde Günther unter ungeklärten Umständen mit seinem Vater in der Sammelstelle in der Levetzowstraße interniert. Seine Mutter Rosa hatte den Befehl erhalten, sich am 24. Februar 1943 in der Sammelstelle des ehemaligen Tanzlokals Clou einzufinden. Zu vermuten ist, dass Vater und Sohn auf der Straße aufgegriffen wurden, wie es während der "Fabrikaktion" üblich war und die Mutter daraufhin den Deportationsbefehl erhalten hat. Am 3. März 1943 wurde Günther gemeinsam mit seinen Eltern nach Auschwitz deportiert. Sie waren zwar alle im selben "33. Osttransport", kamen aber aus zwei unterschiedlichen Sammellagern und es bleibt zu bezweifeln, dass sie sich im Gedränge des Transports wiedergefunden haben. Da die Familienmitglieder nicht als Häftlinge registriert wurden, ist davon auszugehen, dass der 15-jährige Günther mit seinen Eltern direkt nach der Ankunft in Auschwitz in den Gaskammern ermordet wurde.

Günther Ingwer wurde am 3. Oktober 1927 in Berlin geboren. Er war der Sohn von Simon und Rosa Ingwer, die die dritte Ehefrau seines Vaters war. Günther wohnte gemeinsam mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Kurt in der Boxhagener Straße 118. Sicherlich ist er in der Nähe zur Schule gegangen und es wird ihn mit seinen elf Jahren getroffen haben, dass er ab dem 15. November 1938 als jüdischer Junge nicht mehr auf seine alte Schule gehen durfte, sondern gezwungen war, auf eine rein jüdische Schule zu gehen. Er wird genau mitbekommen haben, wie sein vier Jahre älterer Bruder Kurt wegen seiner jüdischen Herkunft die Mittelschule vorzeitig verlassen musste und dann zur Zwangsarbeit in einer Möbellackiererei eingezogen wurde. Auch sein Vater durfte in seinem alten Beruf als Kaffeeröster nicht mehr arbeiten und musste Zwangsarbeit bei der Berliner Müllabfuhr verrichten.

Dass sein älterer Bruder Kurt sich entschloss, auszuwandern und nach Palästina zu gehen, wird in der Familie besprochen worden sein. Vermutlich entschieden seine Eltern im Frühjahr 1940, als der Bruder es noch schaffte, auszureisen, dass Günther mit 13 noch zu jung war, um mitzugehen.

Drei Jahre später wurde Günther unter ungeklärten Umständen mit seinem Vater in der Sammelstelle in der Levetzowstraße interniert. Seine Mutter Rosa hatte den Befehl erhalten, sich am 24. Februar 1943 in der Sammelstelle des ehemaligen Tanzlokals Clou einzufinden. Zu vermuten ist, dass Vater und Sohn auf der Straße aufgegriffen wurden, wie es während der "Fabrikaktion" üblich war und die Mutter daraufhin den Deportationsbefehl erhalten hat. Am 3. März 1943 wurde Günther gemeinsam mit seinen Eltern nach Auschwitz deportiert. Sie waren zwar alle im selben "33. Osttransport", kamen aber aus zwei unterschiedlichen Sammellagern und es bleibt zu bezweifeln, dass sie sich im Gedränge des Transports wiedergefunden haben. Da die Familienmitglieder nicht als Häftlinge registriert wurden, ist davon auszugehen, dass der 15-jährige Günther mit seinen Eltern direkt nach der Ankunft in Auschwitz in den Gaskammern ermordet wurde.