Norma Fleischer

Verlegeort
Reichenberger Straße 181
Historischer Name
Reichenberger Straße 181
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
16. November 2015
Geboren
11. Dezember 1930 in Berlin
Deportation
am 26. Februar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Wenig ist bekannt über das kurze Leben von Norma Fleischer, das am 11. Dezember 1930 in Berlin begann und mit der Ermordung der Zwölfjährigen in Auschwitz 1943 gewaltsam endete. Vieles kann nur über die Rahmenbedingungen einer Kindheit in Deutschland erschlossen werden, in der sie als Tochter einer jüdischen Mutter rassistischer Verfolgung ausgesetzt war. Lange bevor die Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz ihre Ermordung einleitete, war Norma Fleischer willkürlichen Maßnahmen und Entrechtung ausgesetzt, die die Lebenswirklichkeit der Heranwachsenden geprägt haben müssen.<br />
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Zu ihrer Person haben sich keine persönlichen Zeugnisse aus dem Familienkreis oder von Verwandten erhalten. Außer Täterdokumenten wie der Deportationsliste des „30. Osttransports“ auf der sich ihr Name an Position (Lfd. Nr.) 503 findet oder der 16-seitigen „Vermögenserklärung“, die die zwölfjährige Norma kurz vor ihrer Deportation im Berliner Sammellager Große Hamburger Straße 26, auszufüllen hatte, existiert nur eine Schülerkarte aus den frühen 1940er-Jahren. Darauf verzeichnet ist ihr Name („Norma Fleischer“), ihr Geburtstag („11.12.30“) und Geburtsort („Berlin“), ihre Religion („jüd.“), ihre Staatsangehörigkeit („dtsch“) und dass sie als Kleinkind am 24. April 1931 geimpft wurde. Zu ihrem Vater gibt es lediglich die Angabe „unbekannt“. Der Name ihrer Mutter lautet Charlotte Schulze, geborene Fleischer. Vermutlich handelte es sich bei ihr um die 1910 in Zabrze geborene Hausangestellte Charlotte Fleischer, die 1934 in Berlin den Arbeiter Paul Gerhard Schulze ehelichte. 1939 lebte sie mit ihrem Ehemann und dem 1932 geborenen Sohn Gerhard Schulze in der Höchste Straße 38 in Friedrichshain. Charlotte Schulze überlebte die NS-Verfolgung in sogenannter privilegierter Mischehe. Die Ehe wurde 1950 geschieden.<br />
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Es ist nicht bekannt, wie lange Norma Fleischer bei ihrer Mutter gelebt hat. Auf der Schülerkarte ist mit Herta Fleischer eine Pflegeperson für Norma eingetragen, mit der sie Ende der 1930er-Jahre in der Weinmeisterstraße 10/11 in Berlin-Mitte lebte. Aus den erhaltenen Daten der Volkszählung vom Mai 1939 geht hervor, dass hier auch die 1920 in Fünfeichen geborene Vera Fleischer wohnte. Bei Normas Pflegemutter handelte es sich um die 1893 in Sianowo (auch Schwanau) geborene Hertha Fleischer, geborene Meyer, die in Berlin als Reinigungsfrau tätig war. Bevor sie Ende der 1930er-Jahre nach Berlin zogen, lebten die Familienmitglieder im damals noch eigenständigen Fünfeichen, dem heutigen Ortsteil der Stadt Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wurde die sechsjährige Norma Fleischer zu Ostern 1937 in die Volksschule eingeschult. Auf ihrer Schülerkarte ist außerdem verzeichnet, dass die Achtjährige, zugezogen aus Fünfeichen, ab dem 2. März 1939 die zweite Klasse eine Berliner Schule besuchte. Nach dem Tod ihres Mannes Sally Fleischer 1937 war Hertha Fleischer mit ihrer Tochter Vera, ihrem 1922 geborenen Sohn Manfred und ihrem Pflegekind Norma im November 1938 aus dem dörflichen Mecklenburg-Vorpommern in die Hauptstadt gezogen. Ob Norma zu diesem Zeitpunkt noch Kontakt zu ihrer Mutter hatte, ist ungewiss.<br />
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Bei der Schule, die Norma in Berlin besucht hat, muss es sich um eine der Volksschulen der Jüdischen Gemeinde gehandelt haben. Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 gingen auch Diskriminierung im Bildungswesen einher. Bereits 1933 – drei Jahre vor Normas Einschulung – wurde ihr mit dem „Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen“ die spätere Chance auf einen höheren Bildungszweig versperrt. Ein Erlass von 1935 sah eine „möglichst vollständige Rassentrennung“ in Schulen vor und nach den Pogromen im November 1938 wurde jüdischen Schülern, sofern sie bis dahin in separierten Klassen unterrichtet worden waren, der Besuch von öffentlichen Schulen grundsätzlich verboten. Offen stand ihr beispielsweise noch der Besuch der Jüdischen Mädchenschule in der Auguststraße, die von der Jüdischen Gemeinde Berlin in der Spandauer Vorstadt unterhalten wurde. Auf ihrer Schülerkarte findet sich aber weder der Name ihrer Schule vermerkt noch ein Austrittsdatum. Im Sommer 1942 wurden die verbliebenen Schulen zwangsweise geschlossen – spätestens jetzt war Norma auf ihr engstes Umfeld eingeschränkt.<br />
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Aus ihrer „Vermögenserklärung“ geht hervor, dass sie im Januar 1943 zur Familie Itzig kam, die in der Reichenberger Straße 181 in Kreuzberg wohnte. Warum sie zu dieser Familie kam und wie sie von ihrer bisherigen Pflegemutter getrennt wurde, geht aus den Dokumenten nicht eindeutig hervor. Aus späteren Karteikarten des American Jewish Joint Distribution Committee (AJDC) lässt sich aber rekonstruieren, dass Hertha Fleischer und ihre Kinder für die Deportation mit dem „28. Osttransport“ am 3. Februar 1943 nach Auschwitz vorgesehen waren. Der drohenden Deportation entzogen sie sich offenbar durch Flucht in die Illegalität.<br />
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Sicher ist, dass Norma Fleischer ab dem Frühjahr 1943 mit dem Ehepaar Arthur und Gertrud Itzig, deren 1921 und 1928 geborenen Kindern Amalie und Gerd Peter, Cäcilie Lazarus, einer Schwester Gertruds, und einem weiteren Pflegekind, der 1941 geborenen Tana Stern, in einer 3-Zimmer-Wohnung in der Reichenberger Straße wohnte. Die Familie Itzig stammte aus dem damals ostpreußischen Neidenburg (heute Nidzica) und war selbst Ende der 1930er-Jahre nach Berlin geflohen. Spätestens in den 1940er-Jahre wurde das Leben für die Familie zum Existenzkampf. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnten sie sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen. Arthur und Amalie Itzig sowie Cäcilie Lazarus mussten Zwangsarbeit leisten. Wie Norma Fleischer diese letzten Monate in Berlin verbrachte, ist nicht bekannt. Kümmerte sie sich in der Kreuzberger Wohnung zusammen mit Gertrud Itzig um das Kleinkind Tana Stern?<br />
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Der Entrechtung folgte die Deportation: Norma Fleischer erhielt mit ihren Pflegeltern, deren Kindern sowie Cäcilie Lazarus und Tana Stern den Deportationsbescheid im Frühjahr 1943. Sie alle mussten ihre Berliner Wohnung in der Reichenberger Straße 181 räumen und wurden in das Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 verschleppt. Am 21. Februar 1943 mussten alle Familienmitglieder im Sammellager die oben erwähnte „Vermögenserklärung“ ausfüllen, welche später von der Gestapo zusammen mit den Transportlisten an den Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburgs geschickt wurde und der „Verwertung des eingezogenen Vermögens von Reichsfeinden“ diente. Fünf Tage später, am 26. Februar 1943, wurde die zwölfjährige Norma Fleischer zusammen mit den Itzigs mit dem „30. Osttransport“ aus Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.<br />
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Vera Fleischer, verheiratete Cassel, deren Ehemann Friedbert Cassel und Hertha Fleischer, geborene Meyer, wurden am 3. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo Hertha vermutlich unmittelbar nach der Ankunft ermordet und Friedbert und Vera in das Lager selektiert wurden. Im November 1944 wurde Vera Cassel aus Auschwitz weiter in das Außenlager Wilischthal des Konzentrationslager Flössenburg verschleppt, wo ihr Eingang am 22. November 1944 registriert wurde. Die in dem Außenlager inhaftierten Frauen mussten Zwangsarbeit an einem Glüh- oder Schmelzofen verrichten und in einer stillgelegten Textilfabrik Maschinenpistolen-Einzelteile für die „Deutsche Kühl- und Kraftmaschinen GmbH“ (DKK) zusammensetzen. Im April 1945 wurde das Lager aufgelöst und Vera mit den anderen Inhaftierten nach Theresienstadt weiterdeportiert, wo sie Anfang Mai durch sowjetische Truppe befreit wurde. Auch Friedbert Cassel gehörte zu den wenigen Auschwitz-Überlebenden und das Ehepaar konnte 1946 in die USA auswandern. Martin Fleischer war am 12. Juli 1944 nach Auschwitz deportiert und dort am 4. März 1945 ermordet worden.

Wenig ist bekannt über das kurze Leben von Norma Fleischer, das am 11. Dezember 1930 in Berlin begann und mit der Ermordung der Zwölfjährigen in Auschwitz 1943 gewaltsam endete. Vieles kann nur über die Rahmenbedingungen einer Kindheit in Deutschland erschlossen werden, in der sie als Tochter einer jüdischen Mutter rassistischer Verfolgung ausgesetzt war. Lange bevor die Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz ihre Ermordung einleitete, war Norma Fleischer willkürlichen Maßnahmen und Entrechtung ausgesetzt, die die Lebenswirklichkeit der Heranwachsenden geprägt haben müssen.

Zu ihrer Person haben sich keine persönlichen Zeugnisse aus dem Familienkreis oder von Verwandten erhalten. Außer Täterdokumenten wie der Deportationsliste des „30. Osttransports“ auf der sich ihr Name an Position (Lfd. Nr.) 503 findet oder der 16-seitigen „Vermögenserklärung“, die die zwölfjährige Norma kurz vor ihrer Deportation im Berliner Sammellager Große Hamburger Straße 26, auszufüllen hatte, existiert nur eine Schülerkarte aus den frühen 1940er-Jahren. Darauf verzeichnet ist ihr Name („Norma Fleischer“), ihr Geburtstag („11.12.30“) und Geburtsort („Berlin“), ihre Religion („jüd.“), ihre Staatsangehörigkeit („dtsch“) und dass sie als Kleinkind am 24. April 1931 geimpft wurde. Zu ihrem Vater gibt es lediglich die Angabe „unbekannt“. Der Name ihrer Mutter lautet Charlotte Schulze, geborene Fleischer. Vermutlich handelte es sich bei ihr um die 1910 in Zabrze geborene Hausangestellte Charlotte Fleischer, die 1934 in Berlin den Arbeiter Paul Gerhard Schulze ehelichte. 1939 lebte sie mit ihrem Ehemann und dem 1932 geborenen Sohn Gerhard Schulze in der Höchste Straße 38 in Friedrichshain. Charlotte Schulze überlebte die NS-Verfolgung in sogenannter privilegierter Mischehe. Die Ehe wurde 1950 geschieden.

Es ist nicht bekannt, wie lange Norma Fleischer bei ihrer Mutter gelebt hat. Auf der Schülerkarte ist mit Herta Fleischer eine Pflegeperson für Norma eingetragen, mit der sie Ende der 1930er-Jahre in der Weinmeisterstraße 10/11 in Berlin-Mitte lebte. Aus den erhaltenen Daten der Volkszählung vom Mai 1939 geht hervor, dass hier auch die 1920 in Fünfeichen geborene Vera Fleischer wohnte. Bei Normas Pflegemutter handelte es sich um die 1893 in Sianowo (auch Schwanau) geborene Hertha Fleischer, geborene Meyer, die in Berlin als Reinigungsfrau tätig war. Bevor sie Ende der 1930er-Jahre nach Berlin zogen, lebten die Familienmitglieder im damals noch eigenständigen Fünfeichen, dem heutigen Ortsteil der Stadt Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wurde die sechsjährige Norma Fleischer zu Ostern 1937 in die Volksschule eingeschult. Auf ihrer Schülerkarte ist außerdem verzeichnet, dass die Achtjährige, zugezogen aus Fünfeichen, ab dem 2. März 1939 die zweite Klasse eine Berliner Schule besuchte. Nach dem Tod ihres Mannes Sally Fleischer 1937 war Hertha Fleischer mit ihrer Tochter Vera, ihrem 1922 geborenen Sohn Manfred und ihrem Pflegekind Norma im November 1938 aus dem dörflichen Mecklenburg-Vorpommern in die Hauptstadt gezogen. Ob Norma zu diesem Zeitpunkt noch Kontakt zu ihrer Mutter hatte, ist ungewiss.

Bei der Schule, die Norma in Berlin besucht hat, muss es sich um eine der Volksschulen der Jüdischen Gemeinde gehandelt haben. Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 gingen auch Diskriminierung im Bildungswesen einher. Bereits 1933 – drei Jahre vor Normas Einschulung – wurde ihr mit dem „Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen“ die spätere Chance auf einen höheren Bildungszweig versperrt. Ein Erlass von 1935 sah eine „möglichst vollständige Rassentrennung“ in Schulen vor und nach den Pogromen im November 1938 wurde jüdischen Schülern, sofern sie bis dahin in separierten Klassen unterrichtet worden waren, der Besuch von öffentlichen Schulen grundsätzlich verboten. Offen stand ihr beispielsweise noch der Besuch der Jüdischen Mädchenschule in der Auguststraße, die von der Jüdischen Gemeinde Berlin in der Spandauer Vorstadt unterhalten wurde. Auf ihrer Schülerkarte findet sich aber weder der Name ihrer Schule vermerkt noch ein Austrittsdatum. Im Sommer 1942 wurden die verbliebenen Schulen zwangsweise geschlossen – spätestens jetzt war Norma auf ihr engstes Umfeld eingeschränkt.

Aus ihrer „Vermögenserklärung“ geht hervor, dass sie im Januar 1943 zur Familie Itzig kam, die in der Reichenberger Straße 181 in Kreuzberg wohnte. Warum sie zu dieser Familie kam und wie sie von ihrer bisherigen Pflegemutter getrennt wurde, geht aus den Dokumenten nicht eindeutig hervor. Aus späteren Karteikarten des American Jewish Joint Distribution Committee (AJDC) lässt sich aber rekonstruieren, dass Hertha Fleischer und ihre Kinder für die Deportation mit dem „28. Osttransport“ am 3. Februar 1943 nach Auschwitz vorgesehen waren. Der drohenden Deportation entzogen sie sich offenbar durch Flucht in die Illegalität.

Sicher ist, dass Norma Fleischer ab dem Frühjahr 1943 mit dem Ehepaar Arthur und Gertrud Itzig, deren 1921 und 1928 geborenen Kindern Amalie und Gerd Peter, Cäcilie Lazarus, einer Schwester Gertruds, und einem weiteren Pflegekind, der 1941 geborenen Tana Stern, in einer 3-Zimmer-Wohnung in der Reichenberger Straße wohnte. Die Familie Itzig stammte aus dem damals ostpreußischen Neidenburg (heute Nidzica) und war selbst Ende der 1930er-Jahre nach Berlin geflohen. Spätestens in den 1940er-Jahre wurde das Leben für die Familie zum Existenzkampf. Um nur eine der vielen einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnten sie sich mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen. Arthur und Amalie Itzig sowie Cäcilie Lazarus mussten Zwangsarbeit leisten. Wie Norma Fleischer diese letzten Monate in Berlin verbrachte, ist nicht bekannt. Kümmerte sie sich in der Kreuzberger Wohnung zusammen mit Gertrud Itzig um das Kleinkind Tana Stern?

Der Entrechtung folgte die Deportation: Norma Fleischer erhielt mit ihren Pflegeltern, deren Kindern sowie Cäcilie Lazarus und Tana Stern den Deportationsbescheid im Frühjahr 1943. Sie alle mussten ihre Berliner Wohnung in der Reichenberger Straße 181 räumen und wurden in das Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 verschleppt. Am 21. Februar 1943 mussten alle Familienmitglieder im Sammellager die oben erwähnte „Vermögenserklärung“ ausfüllen, welche später von der Gestapo zusammen mit den Transportlisten an den Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburgs geschickt wurde und der „Verwertung des eingezogenen Vermögens von Reichsfeinden“ diente. Fünf Tage später, am 26. Februar 1943, wurde die zwölfjährige Norma Fleischer zusammen mit den Itzigs mit dem „30. Osttransport“ aus Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Vera Fleischer, verheiratete Cassel, deren Ehemann Friedbert Cassel und Hertha Fleischer, geborene Meyer, wurden am 3. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo Hertha vermutlich unmittelbar nach der Ankunft ermordet und Friedbert und Vera in das Lager selektiert wurden. Im November 1944 wurde Vera Cassel aus Auschwitz weiter in das Außenlager Wilischthal des Konzentrationslager Flössenburg verschleppt, wo ihr Eingang am 22. November 1944 registriert wurde. Die in dem Außenlager inhaftierten Frauen mussten Zwangsarbeit an einem Glüh- oder Schmelzofen verrichten und in einer stillgelegten Textilfabrik Maschinenpistolen-Einzelteile für die „Deutsche Kühl- und Kraftmaschinen GmbH“ (DKK) zusammensetzen. Im April 1945 wurde das Lager aufgelöst und Vera mit den anderen Inhaftierten nach Theresienstadt weiterdeportiert, wo sie Anfang Mai durch sowjetische Truppe befreit wurde. Auch Friedbert Cassel gehörte zu den wenigen Auschwitz-Überlebenden und das Ehepaar konnte 1946 in die USA auswandern. Martin Fleischer war am 12. Juli 1944 nach Auschwitz deportiert und dort am 4. März 1945 ermordet worden.