Frieda Cassirer geb. Hirschfeld

Verlegeort
Sybelstraße 42
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
28. April 2015
Geboren
17. Dezember 1883 in Schöneck (Westpreußen) / Skarszewy
Deportation
am 19. Februar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Frieda Cassirer wurde am 17. Dezember 1883 in Schöneck in Westpreußen geboren, ihr Mädchenname war Hirschfeld. Ihr erster Ehemann war Sigmund Münzer, mit dem sie zwei Kinder hatte: Hans wurde am 10. Oktober 1909 geboren, er war der Vater von Steven Muenzer. Zu dieser Zeit lebte die Familie in der Gieselerstraße 10 in Wilmersdorf. Das zweite Kind Sophie wurde am 28. Februar 1921 geboren. Sigmund Münzer, der Großvater von Steven Muenzer, starb 1938 eines natürlichen Todes.<br />
<br />
Im Februar 1939 heiratete Hans Münzer die in Zwickau geborene Lilli Deichsler. Das Paar wanderte im Dezember 1939 in die USA aus. Sophie verließ Deutschland 1940 nach England. Sie versuchte vergeblich, ihre Mutter Frieda nachzuholen. Die Familie von Lilli Deichsler floh nach Palästina. <br />
Frieda heiratete in zweiter Ehe Erich Cassirer. Das Hochzeitsdatum ist nicht bekannt. Erich Cassirer wurde am 27. Februar 1894 in Dresden geboren. Die letzte gemeinsame Wohnung des Ehepaars war in der Sybelstraße 42 in Charlottenburg im 3. Stock. Frieda und Erich Cassirer wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.<br />
<br />
Steven Muenzer berichtete über Friedas Schwager Georg Münzer, die er durch Recherchen im jüdischen Zentrum in der Synagoge in Berlin-Mitte herausgefunden hat:<br />
<br />
Georg Münzer wurde am 14. Februar 1889 Popelken (Landkreis Labiau in Ostpreußen) geboren. Er überlebte die Nazizeit in Berlin, da seine Frau Frieda, geborene Schröder, nicht jüdisch war. Die Ehe wurde als "Mischehe" anerkannt. Georg musste einen gelben Stern tragen. Der Mut seiner Frau und anderer "arischer" Ehepartner aus "Mischehen" war es zu verdanken, dass er überlebte. In diesem Zusammenhang ist der so genannte "Rosenstraßen-Protest" interessant. Er war die größte spontane Protestdemonstration im Deutschen Reich während der Zeit des Nationalsozialismus. Ende Februar/Anfang März 1943 verlangten „arische“ Ehepartner aus „Mischehen“ und andere Angehörige von verhafteten Juden in Berlin deren Freilassung (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rose…). <br />
<br />
Georg Münzer starb am 21. Juli 1972 im Alter von 83 Jahren in Berlin. Seine Frau Frieda Münzer Schröder starb am 14. Dezember 1974 im Alter von 74 Jahren ebenfalls in Berlin. Sie sind auf dem jüdischen Friedhof in Berlich Weißensee begraben. <br />

Frieda Cassirer wurde am 17. Dezember 1883 in Schöneck in Westpreußen geboren, ihr Mädchenname war Hirschfeld. Ihr erster Ehemann war Sigmund Münzer, mit dem sie zwei Kinder hatte: Hans wurde am 10. Oktober 1909 geboren, er war der Vater von Steven Muenzer. Zu dieser Zeit lebte die Familie in der Gieselerstraße 10 in Wilmersdorf. Das zweite Kind Sophie wurde am 28. Februar 1921 geboren. Sigmund Münzer, der Großvater von Steven Muenzer, starb 1938 eines natürlichen Todes.

Im Februar 1939 heiratete Hans Münzer die in Zwickau geborene Lilli Deichsler. Das Paar wanderte im Dezember 1939 in die USA aus. Sophie verließ Deutschland 1940 nach England. Sie versuchte vergeblich, ihre Mutter Frieda nachzuholen. Die Familie von Lilli Deichsler floh nach Palästina.
Frieda heiratete in zweiter Ehe Erich Cassirer. Das Hochzeitsdatum ist nicht bekannt. Erich Cassirer wurde am 27. Februar 1894 in Dresden geboren. Die letzte gemeinsame Wohnung des Ehepaars war in der Sybelstraße 42 in Charlottenburg im 3. Stock. Frieda und Erich Cassirer wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Steven Muenzer berichtete über Friedas Schwager Georg Münzer, die er durch Recherchen im jüdischen Zentrum in der Synagoge in Berlin-Mitte herausgefunden hat:

Georg Münzer wurde am 14. Februar 1889 Popelken (Landkreis Labiau in Ostpreußen) geboren. Er überlebte die Nazizeit in Berlin, da seine Frau Frieda, geborene Schröder, nicht jüdisch war. Die Ehe wurde als "Mischehe" anerkannt. Georg musste einen gelben Stern tragen. Der Mut seiner Frau und anderer "arischer" Ehepartner aus "Mischehen" war es zu verdanken, dass er überlebte. In diesem Zusammenhang ist der so genannte "Rosenstraßen-Protest" interessant. Er war die größte spontane Protestdemonstration im Deutschen Reich während der Zeit des Nationalsozialismus. Ende Februar/Anfang März 1943 verlangten „arische“ Ehepartner aus „Mischehen“ und andere Angehörige von verhafteten Juden in Berlin deren Freilassung (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rose…).

Georg Münzer starb am 21. Juli 1972 im Alter von 83 Jahren in Berlin. Seine Frau Frieda Münzer Schröder starb am 14. Dezember 1974 im Alter von 74 Jahren ebenfalls in Berlin. Sie sind auf dem jüdischen Friedhof in Berlich Weißensee begraben.