Rosa Ziegler geb. Schäfer

Verlegeort
Bartningallee 7
Historischer Name
Klopstockstr. 30
Bezirk/Ortsteil
Hansaviertel
Verlegedatum
August 2010
Geboren
20. März 1873 in Lagiewnik (Schlesien)
Deportation
am 17. Dezember 1942 nach Theresienstadt
Tot
31. Januar 1944 im Ghetto Theresienstadt

Rosa Ziegler wurde am 20. März 1873 in Lagiewnik bei Beuthen, Oberschlesien (heute: Łagiewniki / Bytom, Polen) geboren. Sie war die Tochter des jüdischen Ehepaares Sara (geb. Wiener) und Heinrich Schäfer. Nach ihrer schulischen Ausbildung in Beuthen, Kattowitz und Breslau heiratete sie kurz vor ihrem zwanzigsten Geburtstag den sieben Jahre älteren Richard Ziegler.<br />
Mit ihrem Mann hatte sie in ihrem Heimatort ein Gasthaus mit Hotelbetrieb, in dem sie die Gasthausküche führte. Am 19. Juni 1898 brachte Rosa Ziegler ihren Sohn Heinrich, das erste von drei Kindern, zur Welt. Im Abstand von jeweils etwa sechs Jahren folgten die Töchter Margarete (*26.1.1904) und Herta (*17.1.1910).<br />
Im April 1914 verkauften die Eheleute Ziegler ihr Anwesen und zogen nach Beuthen, wo sie über zwanzig Jahre lebten. Ende 1936 verlegten sie ihren Wohnsitz ins brandenburgische Velten, nördlich von Berlin. Zwei Jahre später bezogen sie dann eine Wohnung im Hochparterre in der Klopstockstraße 30 im damaligen Berliner Bezirk Tiergarten. Heute befindet sich an der Stelle ihres Wohnhauses die Bartningallee 7.<br />
Ihre Tochter Margarete, die eine Ausbildung zur Buchhalterin gemacht hatte, lebte vorübergehend mit ihnen in der Wohnung. Sie heiratete Ende Juni 1939 auf dem Standesamt Berlin-Tiergarten den kaufmännischen Angestellten Heinrich Adler. Kurz darauf floh das frisch verheiratete Paar nach Indien. Mehrere Jahre lebte Margarete in Bombay und ging von dort später nach New York. Auch Rosa Zieglers Sohn Heinrich, der Medizin studiert und eine Ärztin geheiratet hatte, konnte das nationalsozialistische Deutschland rechtzeitig verlassen. Er ließ sich ebenfalls in Indien nieder und lebte später in Karachi in Pakistan. Die jüngste Tochter Herta hatte in Berlin im Pestalozzi-Fröbelhaus eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert. Sie lebte Ende der 1930er-Jahre mit ihrem Mann Herbert Jakobsthal am Koppenplatz in Berlin-Mitte.<br />
Am 27. Oktober 1940 starb Rosa Zieglers Mann Richard im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße. Er wurde 74 Jahre alt. Vier Tage später wurde er auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee beigesetzt. Wenige Wochen nach dem Tod ihres Mannes zogen im Dezember 1940 Rosa Zieglers Tochter Herta und ihr Schwiegersohn Herbert bei ihr ein.<br />
Ende November 1942 wurden Herta und Herbert Jakobsthal von der Gestapo verhaftet und ins Sammellager in der Großen Hamburger Straße gebracht. Am 29. November 1942 wurden sie nach Auschwitz deportiert. Herbert Jakobsthal wurde am 3. Januar 1943 ermordet, Herta Jakobsthals Todesdatum ist nicht bekannt.<br />
18 Tage nach der Deportation ihrer Tochter und ihres Schwiegersohns wurde auch Rosa Ziegler abgeholt und am 17. Dezember 1942 nach Theresienstadt verschleppt. Sie starb dort am 31. Januar 1944 im Alter von 70 Jahren.<br />

Rosa Ziegler wurde am 20. März 1873 in Lagiewnik bei Beuthen, Oberschlesien (heute: Łagiewniki / Bytom, Polen) geboren. Sie war die Tochter des jüdischen Ehepaares Sara (geb. Wiener) und Heinrich Schäfer. Nach ihrer schulischen Ausbildung in Beuthen, Kattowitz und Breslau heiratete sie kurz vor ihrem zwanzigsten Geburtstag den sieben Jahre älteren Richard Ziegler.
Mit ihrem Mann hatte sie in ihrem Heimatort ein Gasthaus mit Hotelbetrieb, in dem sie die Gasthausküche führte. Am 19. Juni 1898 brachte Rosa Ziegler ihren Sohn Heinrich, das erste von drei Kindern, zur Welt. Im Abstand von jeweils etwa sechs Jahren folgten die Töchter Margarete (*26.1.1904) und Herta (*17.1.1910).
Im April 1914 verkauften die Eheleute Ziegler ihr Anwesen und zogen nach Beuthen, wo sie über zwanzig Jahre lebten. Ende 1936 verlegten sie ihren Wohnsitz ins brandenburgische Velten, nördlich von Berlin. Zwei Jahre später bezogen sie dann eine Wohnung im Hochparterre in der Klopstockstraße 30 im damaligen Berliner Bezirk Tiergarten. Heute befindet sich an der Stelle ihres Wohnhauses die Bartningallee 7.
Ihre Tochter Margarete, die eine Ausbildung zur Buchhalterin gemacht hatte, lebte vorübergehend mit ihnen in der Wohnung. Sie heiratete Ende Juni 1939 auf dem Standesamt Berlin-Tiergarten den kaufmännischen Angestellten Heinrich Adler. Kurz darauf floh das frisch verheiratete Paar nach Indien. Mehrere Jahre lebte Margarete in Bombay und ging von dort später nach New York. Auch Rosa Zieglers Sohn Heinrich, der Medizin studiert und eine Ärztin geheiratet hatte, konnte das nationalsozialistische Deutschland rechtzeitig verlassen. Er ließ sich ebenfalls in Indien nieder und lebte später in Karachi in Pakistan. Die jüngste Tochter Herta hatte in Berlin im Pestalozzi-Fröbelhaus eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert. Sie lebte Ende der 1930er-Jahre mit ihrem Mann Herbert Jakobsthal am Koppenplatz in Berlin-Mitte.
Am 27. Oktober 1940 starb Rosa Zieglers Mann Richard im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße. Er wurde 74 Jahre alt. Vier Tage später wurde er auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee beigesetzt. Wenige Wochen nach dem Tod ihres Mannes zogen im Dezember 1940 Rosa Zieglers Tochter Herta und ihr Schwiegersohn Herbert bei ihr ein.
Ende November 1942 wurden Herta und Herbert Jakobsthal von der Gestapo verhaftet und ins Sammellager in der Großen Hamburger Straße gebracht. Am 29. November 1942 wurden sie nach Auschwitz deportiert. Herbert Jakobsthal wurde am 3. Januar 1943 ermordet, Herta Jakobsthals Todesdatum ist nicht bekannt.
18 Tage nach der Deportation ihrer Tochter und ihres Schwiegersohns wurde auch Rosa Ziegler abgeholt und am 17. Dezember 1942 nach Theresienstadt verschleppt. Sie starb dort am 31. Januar 1944 im Alter von 70 Jahren.