Robert Bielschowsky

Verlegeort
Knesebeckstraße 78 /79
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
14. November 2016
Geboren
13. Mai 1895 in Oels / Oleśnica
Deportation
am 09. Dezember 1942 nach Auschwitz
Ermordet
21. Januar 1943 in Auschwitz

Robert Bielschowsky wurde am 13. Mai 1895 im schlesischen Oels (heute: Oleśnica / Polen) geboren. Seine Mutter hieß Rosa, sie war eine geborene Roman, der Vorname des Vaters war Karl. Er studierte an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau und erlangte dort 1921 den Doktortitel mit einer Promotion zum Thema „Der Krediteröffnungsvertrag“. Er ergriff den Beruf Bankkaufmann und war bei der Dresdner Bank tätig. Nachdem er als Jude sonst nirgendwo mehr beschäftigt sein durfte, ist er am 31. März 1934 aufgrund des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, das am 4. April 1933 in Kraft trat, entlassen worden. Danach wurde er bei der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland angestellt, wo er leitend für Buchhaltung und Kasse zuständig war. Er war nicht verheiratet und hatte keine Kinder. <br />
Seine Wohnung hatte er bis zum 2. Dezember 1941 in der Knesebeckstraße 78-79, mit vier anderen Untermietern bei Elise Deutschland. Im Dezember 1941 musste er zwangsweise in die Kantstraße 33 umziehen – als Untermieter von Max und Selma Flatau.<br />
Am 20. Oktober 1942 fand die Operation „Gemeindeaktion“ der Gestapo statt, bei der Mitglieder und Angestellte jüdischer Institutionen in Berlin verhaftet wurden. 553 Menschen waren davon erfasst, 20 blieben unauffindbar, darunter auch Robert. Schließlich wurde er Anfang November gefasst.<br />
Am 9. Dezember 1942 wurde der 47 Jahre alte Robert Bielschowsky mit 1000 Personen als Nr. 836 nach Auschwitz deportiert, wo er am 21. Januar 1943 ermordet wurde. <br />
Die fast 80 Jahre alte Elise Deutschland geb. Behrendt wurde am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, Anfang Dezember 1944 wurde sie dort umgebracht. Zum Gedenken an die Geschwister Flatau, die am 15. Dezember 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden, sind Stolpersteine verlegt worden. Siehe http://www.berlin.de/ba-charlotten… <br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderten die Überlebenden der Familie Bielschowsky ihren Namen in Blancy (polnisch biel=weiß, französisch blanc=weiß), um es in Frankreich leichter zu haben.<br />
1994 hat der Neffe Alain Blancy (Farges, Frankreich) bei Yad Vashem in Israel ein Gedenkblatt verfasst. Cyril Blancy, der ein Enkel von Robert Bielschowskys Schwester ist, lebt in Malakoff in Frankreich.<br />

Robert Bielschowsky wurde am 13. Mai 1895 im schlesischen Oels (heute: Oleśnica / Polen) geboren. Seine Mutter hieß Rosa, sie war eine geborene Roman, der Vorname des Vaters war Karl. Er studierte an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau und erlangte dort 1921 den Doktortitel mit einer Promotion zum Thema „Der Krediteröffnungsvertrag“. Er ergriff den Beruf Bankkaufmann und war bei der Dresdner Bank tätig. Nachdem er als Jude sonst nirgendwo mehr beschäftigt sein durfte, ist er am 31. März 1934 aufgrund des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, das am 4. April 1933 in Kraft trat, entlassen worden. Danach wurde er bei der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland angestellt, wo er leitend für Buchhaltung und Kasse zuständig war. Er war nicht verheiratet und hatte keine Kinder.
Seine Wohnung hatte er bis zum 2. Dezember 1941 in der Knesebeckstraße 78-79, mit vier anderen Untermietern bei Elise Deutschland. Im Dezember 1941 musste er zwangsweise in die Kantstraße 33 umziehen – als Untermieter von Max und Selma Flatau.
Am 20. Oktober 1942 fand die Operation „Gemeindeaktion“ der Gestapo statt, bei der Mitglieder und Angestellte jüdischer Institutionen in Berlin verhaftet wurden. 553 Menschen waren davon erfasst, 20 blieben unauffindbar, darunter auch Robert. Schließlich wurde er Anfang November gefasst.
Am 9. Dezember 1942 wurde der 47 Jahre alte Robert Bielschowsky mit 1000 Personen als Nr. 836 nach Auschwitz deportiert, wo er am 21. Januar 1943 ermordet wurde.
Die fast 80 Jahre alte Elise Deutschland geb. Behrendt wurde am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, Anfang Dezember 1944 wurde sie dort umgebracht. Zum Gedenken an die Geschwister Flatau, die am 15. Dezember 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden, sind Stolpersteine verlegt worden. Siehe http://www.berlin.de/ba-charlotten…
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderten die Überlebenden der Familie Bielschowsky ihren Namen in Blancy (polnisch biel=weiß, französisch blanc=weiß), um es in Frankreich leichter zu haben.
1994 hat der Neffe Alain Blancy (Farges, Frankreich) bei Yad Vashem in Israel ein Gedenkblatt verfasst. Cyril Blancy, der ein Enkel von Robert Bielschowskys Schwester ist, lebt in Malakoff in Frankreich.