Kurt Hoppe

Verlegeort
Am Zirkus 3 a
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
22. März 2017
Geboren
16. April 1896 in Allenberg (Ostpreußen) / Chlebnikowo
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 12. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
15. April 1943 in Auschwitz

Kurt Hoppe wurde am 16. April 1896 im ostpreußischen Allenberg in der Nähe von Königsberg geboren. Seine Eltern waren Selma Hoppe, geb. Silberstein und Hugo Hoppe. Dr. Hugo Hoppe war der durch seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen noch heute bekannte Leitende Psychiater der Irrenanstalt Allenberg.<br />
Kurt Hoppe hatte zwei jüngere Brüder: Ernst, geboren am 25. Mai 1899, und Walter, geboren am 20. August 1900. Ernst Hoppe fiel im Ersten Weltkrieg als Soldat in Frankreich.<br />
Kurt Hoppe hatte nach Auskunft seines Bruders Walter in Rostock Jura studiert, jedoch keinen Abschluss abgelegt. Nach dem Studium lebte er u.a. in Rostock und Stettin. Er hatte sich dem kaufmännischen Beruf zugewandt. In Berlin war er als selbstständiger Musikalienhändler für Noten und Musikinstrumente tätig. Er beschäftigte mehrere Angestellte. Nach Informationen der Familie ging es Kurt Hoppe in den 1930er-Jahren wirtschaftlich noch gut, sodass er alle Warnungen ignorierte und die Bestrebungen der Familie, ihn nach Palästina zu holen, ablehnte.<br />
Etwa 1933 zog Kurt Hoppe nach Berlin, zunächst zu seiner Mutter in die Schaffhausener Straße 15 nach Tempelhof. Nach der Auswanderung seiner Mutter 1934 nach Palästina zu ihrem Sohn Walter wohnte er u.a. in der Altonaer Straße im Hansaviertel. Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 war Kurt Hoppe in der Kopenhagener Straße 39 im Prenzlauer Berg gemeldet. Auf der Ergänzungskarte des Reichssippenamtes war sein Wohnungswechsel in den Weinbergsweg 3 verzeichnet.<br />
Im Juli 1942 heiratete Kurt Hoppe Edith Rubinstein, mit der er seit Dezember 1941 eine Tochter hatte. Bis zur Deportation wohnte die junge Familie in Berlin-Mitte, Am Zirkus 3 a zur Untermiete bei Herrn Georg Reich. Hier war der einzige gemeinsame Wohnsitz von Hugo, Edith und Tana Hoppe.<br />
Am 7. März 1943 füllten Kurt und Edith die Vermögenserklärungen im Sammellager Große Hamburger Straße aus. Aus diesen letzten handschriftlichen Dokumenten geht hervor: Kurt Hoppe leistete zuletzt Zwangsarbeit in den Siemens-Schuchardt-Kabelwerken und Edith bei der Firma W. Schubert in Reinickendorf-Ost. Das gesamte Vermögen von 651 RM aus dem Erlös der Einrichtungsgegenstände sowie dem Bankguthaben bei der Dresdner Bank, Kontonummer 3688, wurde vom Staat eingezogen. <br />
Am 12. März 1943 wurden Kurt, Edith und Tana Hoppe mit dem „36. Osttransport“ – dem letzten der insgesamt sechs Transporte der „Fabrikaktion“ – nach Auschwitz deportiert. <br />
Unter dem Betreff „Judentransporte aus Berlin“ berichtete Arbeitseinsatzführer Schwarz mit Fernspruch vom 15. März 1943 an das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt in Berlin: „K.L. Auschwitz meldet Judentransport aus Berlin. Eingang am 13.03.43. Gesamtstärke 964 Juden. Zum Arbeitseinsatz kamen 218 Männer und 147 Frauen. Die Männer wurden nach Buna überstellt. Gesondert untergebracht wurden 126 Männer und 473 Frauen und Kinder.“ Mit dem Begriff „gesonderte Unterbringung“ war die sofortige Tötung der Ankömmlinge in den Gaskammern von Auschwitz gemeint.<br />
Kurt Hoppe wurde sofort nach Ankunft in Auschwitz nach Monowitz überstellt, um beim Bau der Chemiefabrik Buna Zwangsarbeit zu leisten. Seine Häftlingsnummer lautete: 107 851. Am 13. April 1943 wurde er offiziell wegen einer Darmerkrankung in das Stammlager Auschwitz, Block 19 (Krankenblock) verlegt. Er starb dort am 15. April 1943 – einen Tag vor seinem 47. Geburtstag.<br />

Kurt Hoppe wurde am 16. April 1896 im ostpreußischen Allenberg in der Nähe von Königsberg geboren. Seine Eltern waren Selma Hoppe, geb. Silberstein und Hugo Hoppe. Dr. Hugo Hoppe war der durch seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen noch heute bekannte Leitende Psychiater der Irrenanstalt Allenberg.
Kurt Hoppe hatte zwei jüngere Brüder: Ernst, geboren am 25. Mai 1899, und Walter, geboren am 20. August 1900. Ernst Hoppe fiel im Ersten Weltkrieg als Soldat in Frankreich.
Kurt Hoppe hatte nach Auskunft seines Bruders Walter in Rostock Jura studiert, jedoch keinen Abschluss abgelegt. Nach dem Studium lebte er u.a. in Rostock und Stettin. Er hatte sich dem kaufmännischen Beruf zugewandt. In Berlin war er als selbstständiger Musikalienhändler für Noten und Musikinstrumente tätig. Er beschäftigte mehrere Angestellte. Nach Informationen der Familie ging es Kurt Hoppe in den 1930er-Jahren wirtschaftlich noch gut, sodass er alle Warnungen ignorierte und die Bestrebungen der Familie, ihn nach Palästina zu holen, ablehnte.
Etwa 1933 zog Kurt Hoppe nach Berlin, zunächst zu seiner Mutter in die Schaffhausener Straße 15 nach Tempelhof. Nach der Auswanderung seiner Mutter 1934 nach Palästina zu ihrem Sohn Walter wohnte er u.a. in der Altonaer Straße im Hansaviertel. Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 war Kurt Hoppe in der Kopenhagener Straße 39 im Prenzlauer Berg gemeldet. Auf der Ergänzungskarte des Reichssippenamtes war sein Wohnungswechsel in den Weinbergsweg 3 verzeichnet.
Im Juli 1942 heiratete Kurt Hoppe Edith Rubinstein, mit der er seit Dezember 1941 eine Tochter hatte. Bis zur Deportation wohnte die junge Familie in Berlin-Mitte, Am Zirkus 3 a zur Untermiete bei Herrn Georg Reich. Hier war der einzige gemeinsame Wohnsitz von Hugo, Edith und Tana Hoppe.
Am 7. März 1943 füllten Kurt und Edith die Vermögenserklärungen im Sammellager Große Hamburger Straße aus. Aus diesen letzten handschriftlichen Dokumenten geht hervor: Kurt Hoppe leistete zuletzt Zwangsarbeit in den Siemens-Schuchardt-Kabelwerken und Edith bei der Firma W. Schubert in Reinickendorf-Ost. Das gesamte Vermögen von 651 RM aus dem Erlös der Einrichtungsgegenstände sowie dem Bankguthaben bei der Dresdner Bank, Kontonummer 3688, wurde vom Staat eingezogen.
Am 12. März 1943 wurden Kurt, Edith und Tana Hoppe mit dem „36. Osttransport“ – dem letzten der insgesamt sechs Transporte der „Fabrikaktion“ – nach Auschwitz deportiert.
Unter dem Betreff „Judentransporte aus Berlin“ berichtete Arbeitseinsatzführer Schwarz mit Fernspruch vom 15. März 1943 an das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt in Berlin: „K.L. Auschwitz meldet Judentransport aus Berlin. Eingang am 13.03.43. Gesamtstärke 964 Juden. Zum Arbeitseinsatz kamen 218 Männer und 147 Frauen. Die Männer wurden nach Buna überstellt. Gesondert untergebracht wurden 126 Männer und 473 Frauen und Kinder.“ Mit dem Begriff „gesonderte Unterbringung“ war die sofortige Tötung der Ankömmlinge in den Gaskammern von Auschwitz gemeint.
Kurt Hoppe wurde sofort nach Ankunft in Auschwitz nach Monowitz überstellt, um beim Bau der Chemiefabrik Buna Zwangsarbeit zu leisten. Seine Häftlingsnummer lautete: 107 851. Am 13. April 1943 wurde er offiziell wegen einer Darmerkrankung in das Stammlager Auschwitz, Block 19 (Krankenblock) verlegt. Er starb dort am 15. April 1943 – einen Tag vor seinem 47. Geburtstag.