Moritz Pfeil

Verlegeort
Perelsplatz 15
Historischer Name
Maybachplatz 15
Bezirk/Ortsteil
Friedenau
Verlegedatum
21. März 2017
Geboren
07. Dezember 1876 in Trockenberg / Sucha Góra
Beruf
Buchhändler
Deportation
am 18. Oktober 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Später deportiert
am 08. Mai 1942 nach Chełmno / Kulmhof
Ermordet
08. Mai 1942 in Chełmno / Kulmhof

Moritz Pfeil wurde am 07 Dezember 1876 in Trockenberg (heute Sucha Gora) in Polen geboren und wohnte mit seiner Frau Rosalie Charlotte Pfeil geb. Freund, geb. am 25 Dezember 1882 in Landeshut/Schlesien (heute: Kamienna Góra) und seinem Sohn Heinrich, geb. am 03.Oktober 1920, in Berlin-Friedenau am Maybachplatz 15 (heute Perelsplatz 15).<br />
Moritz Pfeil war Buchhändler und betrieb in seiner Wohnung eine Versandbuchhandlung für Kunst- und Kunstgewerbe.<br />
Rosalie Charlotte Pfeil war Englischlehrerin. 1938 musste Moritz Pfeil auf Anordnung der Nazi-Behörden den Buchhandel auflösen.<br />
Das Ehepaar Moritz und Rosalie Pfeil wurde am 18. Oktoer 1941 nach Lodz deportiert und am 8. Mai 1942 in Kulmhof ermordet.<br />
Der Sohn Heinrich konnte im Frühjahr 1939 nach Schottland emigireren. Dort änderte er seinen Namen in Henry Pheil um. Später arbeitete er als Ingenierur und heiratete Betti Goldschal. Aus dieser Ehe gingen der Sohn Maurice, der heute mit seiner Familie in den USA lebt und Rose Deborah Smith geb. Pheil geboren 1960, hervor. Sie emigrierte Anfang der 1980er Jahre mit ihrem Mann nach Israel.<br />
Rose schreibt: "Mein Vater hat kaum über sein Leben in Berlin und über seine Eltern gesprochen. Es war ihm zu schmerzlich. Er war ein sehr intelligenter und feinfühliger Mensch, ein edeler Mensch."<br />
Er habe sehr unter Depressionen gelitten und sei bereits 1984 im Alter von nur 64 Jahren verstorben. <br />
Ihre Eltern schreibt Rose, hätten aber auch immer wieder darüber gescherzt, dass es letztlich Adolf Hitler beruft hätte, um sie beide durch die Flucht aus Nazi-Deutschland zusammen zu bringen. In Berlin hätten sie sich wohl nicht begegnen können, kamen sie doch aus unterschiedlichen religiösen und sozialen Bereichen: Henry Pheil, der Vater aus einer liberalen, assimilierten nicht religiösen deutsch-jüdischen Familie aus dem bürgerlichen Friedenau; Betty die Mutter aus einer orthodox-religiösen polnisch-jüdischen Familie im ehemaligen Scheunenviertel<br />
Von Glasgow stellte Henry Pheil in den 50er Jahren bei den Berliner Wiedergutmachungsbehörden den Antrag auf Rückerstattung des geraubten Besitzes seiner Eltern.

Moritz Pfeil wurde am 07 Dezember 1876 in Trockenberg (heute Sucha Gora) in Polen geboren und wohnte mit seiner Frau Rosalie Charlotte Pfeil geb. Freund, geb. am 25 Dezember 1882 in Landeshut/Schlesien (heute: Kamienna Góra) und seinem Sohn Heinrich, geb. am 03.Oktober 1920, in Berlin-Friedenau am Maybachplatz 15 (heute Perelsplatz 15).
Moritz Pfeil war Buchhändler und betrieb in seiner Wohnung eine Versandbuchhandlung für Kunst- und Kunstgewerbe.
Rosalie Charlotte Pfeil war Englischlehrerin. 1938 musste Moritz Pfeil auf Anordnung der Nazi-Behörden den Buchhandel auflösen.
Das Ehepaar Moritz und Rosalie Pfeil wurde am 18. Oktoer 1941 nach Lodz deportiert und am 8. Mai 1942 in Kulmhof ermordet.
Der Sohn Heinrich konnte im Frühjahr 1939 nach Schottland emigireren. Dort änderte er seinen Namen in Henry Pheil um. Später arbeitete er als Ingenierur und heiratete Betti Goldschal. Aus dieser Ehe gingen der Sohn Maurice, der heute mit seiner Familie in den USA lebt und Rose Deborah Smith geb. Pheil geboren 1960, hervor. Sie emigrierte Anfang der 1980er Jahre mit ihrem Mann nach Israel.
Rose schreibt: "Mein Vater hat kaum über sein Leben in Berlin und über seine Eltern gesprochen. Es war ihm zu schmerzlich. Er war ein sehr intelligenter und feinfühliger Mensch, ein edeler Mensch."
Er habe sehr unter Depressionen gelitten und sei bereits 1984 im Alter von nur 64 Jahren verstorben.
Ihre Eltern schreibt Rose, hätten aber auch immer wieder darüber gescherzt, dass es letztlich Adolf Hitler beruft hätte, um sie beide durch die Flucht aus Nazi-Deutschland zusammen zu bringen. In Berlin hätten sie sich wohl nicht begegnen können, kamen sie doch aus unterschiedlichen religiösen und sozialen Bereichen: Henry Pheil, der Vater aus einer liberalen, assimilierten nicht religiösen deutsch-jüdischen Familie aus dem bürgerlichen Friedenau; Betty die Mutter aus einer orthodox-religiösen polnisch-jüdischen Familie im ehemaligen Scheunenviertel
Von Glasgow stellte Henry Pheil in den 50er Jahren bei den Berliner Wiedergutmachungsbehörden den Antrag auf Rückerstattung des geraubten Besitzes seiner Eltern.