Paul Pinkus

Verlegeort
Mommsenstr. 67
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
21. April 2016
Geboren
01. Dezember 1890 in Mrotschen / Mrocza
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 14. Juli 1939 nach Dachau
Später deportiert
am 26. September 1939 nach Buchenwald
Ermordet
27. Januar 1940 in Buchenwald

Paul Pinkus wurde am 2. Dezember 1890 als Sohn des Kaufmanns Max (Maximilian) Pinkus und seiner Ehefrau Rosa, geb. Süskind, in Mrotschen (heute: Mrocza / Polen) in der Region Posen geboren.<br />
Im Reichsadressbuch der deutschen Industrie von 1902/1903 war Max Pinkus als Kolonialwarenhändler eingetragen. Die Berufsbezeichnung seines Sohnes Paul wurde in späteren Dokumenten mit „Kaufmann“ angegeben. Im Berliner Gedenkbuch wie auch im Berliner Adressbuch finden sich mehrere Personen namens Pinkus, die in Mrotschen geboren wurden, später in Berlin lebten und in der Shoa ums Leben kamen. Eine familiäre Beziehung zwischen diesen Personen und Paul Pinkus kann aber letztlich nicht nachgewiesen werden.<br />
Paul Pinkus war nicht verheiratet, von seinem privaten Leben ist nichts Näheres bekannt.<br />
Am 12. Juli 1939 wurde Paul Pinkus in das Landgerichtsgefängnis Hof eingeliefert, dort einen Tag später zum Abtransport nach Dachau entlassen und am 14. Juli in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Er wurde dort 2½ Monate gefangen gehalten und am 26. September 1939 in das Konzentrationslager Buchenwald überstellt. In den Unterlagen ist vermerkt: „Schutzhaft angeordnet am 28. Juli 1939 durch die Gestapo Kaltenkirchen“. Grund für die Inhaftierung war „illegaler Grenzübertritt“. Da er in Schleswig- Holstein in die Hände der Gestapo geriet, darf vermutet werden, dass er versucht hatte, über die dänische Grenze zu fliehen.<br />
Er war im KZ Buchenwald unter der NS Haftkategorie: „Schutzhaft, Politisch, Jude“ in Block 22 interniert.<br />
Schutzhaft wurde von den Nationalsozialisten 1933 als Willkürinstrument eingeführt, um Juden, Kommunisten und Führer der Arbeiterbewegung ohne gerichtlichen Schutz internieren zu können. Die Vollstreckung der Schutzhaft fand nur in Konzentrationslagern statt. Zuerst wurden die Gefangenen in einem Gefängnis untergebracht, man hielt sie dort für wenige Stunden oder mehrere Tage fest, und von dort wurden sie in unterschiedliche Konzentrationslager wie Dachau, Buchenwald und Ravensbrück deportiert.<br />
Paul Pinkus lebte im KZ Buchenwald nur vier Monate. Er wurde am 27. Januar 1940 ums Leben gebracht. Als Todesursache wurde „akute Herzschwäche“ angegeben.<br />

Paul Pinkus wurde am 2. Dezember 1890 als Sohn des Kaufmanns Max (Maximilian) Pinkus und seiner Ehefrau Rosa, geb. Süskind, in Mrotschen (heute: Mrocza / Polen) in der Region Posen geboren.
Im Reichsadressbuch der deutschen Industrie von 1902/1903 war Max Pinkus als Kolonialwarenhändler eingetragen. Die Berufsbezeichnung seines Sohnes Paul wurde in späteren Dokumenten mit „Kaufmann“ angegeben. Im Berliner Gedenkbuch wie auch im Berliner Adressbuch finden sich mehrere Personen namens Pinkus, die in Mrotschen geboren wurden, später in Berlin lebten und in der Shoa ums Leben kamen. Eine familiäre Beziehung zwischen diesen Personen und Paul Pinkus kann aber letztlich nicht nachgewiesen werden.
Paul Pinkus war nicht verheiratet, von seinem privaten Leben ist nichts Näheres bekannt.
Am 12. Juli 1939 wurde Paul Pinkus in das Landgerichtsgefängnis Hof eingeliefert, dort einen Tag später zum Abtransport nach Dachau entlassen und am 14. Juli in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Er wurde dort 2½ Monate gefangen gehalten und am 26. September 1939 in das Konzentrationslager Buchenwald überstellt. In den Unterlagen ist vermerkt: „Schutzhaft angeordnet am 28. Juli 1939 durch die Gestapo Kaltenkirchen“. Grund für die Inhaftierung war „illegaler Grenzübertritt“. Da er in Schleswig- Holstein in die Hände der Gestapo geriet, darf vermutet werden, dass er versucht hatte, über die dänische Grenze zu fliehen.
Er war im KZ Buchenwald unter der NS Haftkategorie: „Schutzhaft, Politisch, Jude“ in Block 22 interniert.
Schutzhaft wurde von den Nationalsozialisten 1933 als Willkürinstrument eingeführt, um Juden, Kommunisten und Führer der Arbeiterbewegung ohne gerichtlichen Schutz internieren zu können. Die Vollstreckung der Schutzhaft fand nur in Konzentrationslagern statt. Zuerst wurden die Gefangenen in einem Gefängnis untergebracht, man hielt sie dort für wenige Stunden oder mehrere Tage fest, und von dort wurden sie in unterschiedliche Konzentrationslager wie Dachau, Buchenwald und Ravensbrück deportiert.
Paul Pinkus lebte im KZ Buchenwald nur vier Monate. Er wurde am 27. Januar 1940 ums Leben gebracht. Als Todesursache wurde „akute Herzschwäche“ angegeben.