Frieda Schönfeld geb. Schneeberg

Verlegeort
Motzstraße 11
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
09. September 2017
Geboren
08. August 1890 in Berlin
Beruf
Mitarbeiterin im Schneidergeschäft Ihres Mannes.
Flucht
Polen
Verhaftet
in Ghetto Drohobycz
Ermordet
in Ghetto Drohobycz

Frieda Schönfeld geb. Schneeberg kam am 8. August 1890 in Berlin als drittes Kind von Jakob Itzig Schneeberg (1860 in Drohobycz–1919 in Berlin) und seiner Frau Minna Schneeberg geb. Wreszynska (1861 in Gembitz/Polen–in Berlin) zur Welt. Sie hatte vier Geschwister, drei Brüder und eine Schwester. Laut Eintrag in der Heiratsurkunde von Frieda Schneeberg und Aron Leib Schönfeld war ihr Vater Jakob von Beruf Schneider.<br />
<br />
Am 20. Oktober 1911 heiratete sie den am 24. April 1886 in Drohobycz geborenen Aron Leib Schönfeld. Das erste Kind, die Tochter Irma, kam am 10. April 1913, der Sohn Senny kam am 26. September 1918 zur Welt. Zum Zeitpunkt der Heirat wohnte Frieda Schönfeld in der Mariannenstraße 50 (Berlin-Kreuzberg), nicht weit entfernt vom ersten Salon für Damenmaßschneiderei, den Aron Schönfeld im Jahre 1911 in der Admiralstraße eröffnete.<br />
<br />
Der Schneidermeister Aron Schönfeld hatte sich auf Damen-Kostüme und Damen-Mäntel spezialisiert. Zur Kundschaft zählten Frauen vermögender Gutsbesitzer sowie Kunden aus der höheren Beamtenschaft. Über eine kurze Zwischenstation in der Gleditschstraße 47 zog der Modesalon 1932 in die Motzstraße 76 (heute Motzstraße 11) um. Der Umzug in die Motzstraße resultierte aus dem „Fleiss und der Tuechtigkeit“ ihrer Eltern, wie ihre Tochter Irma später festhielt. Frieda Schönfeld war die „gute Seele“ des Geschäftes. Sie empfing die Kundschaft, kümmerte sich um die Buchhaltung und unterstützte ihren Mann bei der Auswahl von Modellen und Stoffen.<br />
<br />
Im Jahre 1938 wurde Aron Schönfeld zusammen mit dem damals 21-jährigen Sohn Senny im Zuge einer Aktion gegen Juden mit polnischem Pass abgeholt und nach Polen abgeschoben. Frieda Schönfeld erlitt einen Nervenzusammenbruch und versuchte sich das Leben zu nehmen. Sie verbrachte einige Zeit im Sanatorium des Dr. Goldstein, Berlin-Lichterfelde (Jungfernstieg 14). Ihrem Mann Aron Schönfeld gelang es, in den Besitz einer Einreisegenehmigung nach Deutschland zu kommen. Gemeinsam mit seiner Frau, und in Begleitung einer Krankenschwester, kehrte er im Juni 1939 in seinen Geburtsort Drohobycz, der auch der Geburtsort des Vaters von Frieda Schönfeld war, zurück. In einer Notiz ihrer Tochter Irma heißt es: „Dort konnte sie sich jedoch, sowohl aus gesundheitlichen als auch aus sprachlichen Gründen, nicht einordnen und wir haben ihnen laufend von Palaestina aus Geld ueberwiesen.“<br />
<br />
In einem Brief aus dem Mai 1946 berichtet eine Tante von Irma Schönfeld, dass Frieda und Aron Schönfeld gemeinsam mit ihrem Sohn Senny im Ghetto Drohobycz untergebracht waren. Aron Schönfeld arbeitete für den Chef der SS Felix Landau in dessen Privathaus. Um seine Frau zu schützen, nahm er sie zunächst dorthin mit, bis ihm dies verboten wurde. Als Aron Schönfeld eines Abends nach Hause kam, war seine Frau verschwunden. Die ukrainische Miliz hatte sie, wie viele andere, abgeholt und erschossen. Frieda Schönfeld geb. Schneeberg wurde auf dem Drobhobyzcer Friedhof in einem Massengrab begraben.<br />
<br />

Frieda Schönfeld geb. Schneeberg kam am 8. August 1890 in Berlin als drittes Kind von Jakob Itzig Schneeberg (1860 in Drohobycz–1919 in Berlin) und seiner Frau Minna Schneeberg geb. Wreszynska (1861 in Gembitz/Polen–in Berlin) zur Welt. Sie hatte vier Geschwister, drei Brüder und eine Schwester. Laut Eintrag in der Heiratsurkunde von Frieda Schneeberg und Aron Leib Schönfeld war ihr Vater Jakob von Beruf Schneider.

Am 20. Oktober 1911 heiratete sie den am 24. April 1886 in Drohobycz geborenen Aron Leib Schönfeld. Das erste Kind, die Tochter Irma, kam am 10. April 1913, der Sohn Senny kam am 26. September 1918 zur Welt. Zum Zeitpunkt der Heirat wohnte Frieda Schönfeld in der Mariannenstraße 50 (Berlin-Kreuzberg), nicht weit entfernt vom ersten Salon für Damenmaßschneiderei, den Aron Schönfeld im Jahre 1911 in der Admiralstraße eröffnete.

Der Schneidermeister Aron Schönfeld hatte sich auf Damen-Kostüme und Damen-Mäntel spezialisiert. Zur Kundschaft zählten Frauen vermögender Gutsbesitzer sowie Kunden aus der höheren Beamtenschaft. Über eine kurze Zwischenstation in der Gleditschstraße 47 zog der Modesalon 1932 in die Motzstraße 76 (heute Motzstraße 11) um. Der Umzug in die Motzstraße resultierte aus dem „Fleiss und der Tuechtigkeit“ ihrer Eltern, wie ihre Tochter Irma später festhielt. Frieda Schönfeld war die „gute Seele“ des Geschäftes. Sie empfing die Kundschaft, kümmerte sich um die Buchhaltung und unterstützte ihren Mann bei der Auswahl von Modellen und Stoffen.

Im Jahre 1938 wurde Aron Schönfeld zusammen mit dem damals 21-jährigen Sohn Senny im Zuge einer Aktion gegen Juden mit polnischem Pass abgeholt und nach Polen abgeschoben. Frieda Schönfeld erlitt einen Nervenzusammenbruch und versuchte sich das Leben zu nehmen. Sie verbrachte einige Zeit im Sanatorium des Dr. Goldstein, Berlin-Lichterfelde (Jungfernstieg 14). Ihrem Mann Aron Schönfeld gelang es, in den Besitz einer Einreisegenehmigung nach Deutschland zu kommen. Gemeinsam mit seiner Frau, und in Begleitung einer Krankenschwester, kehrte er im Juni 1939 in seinen Geburtsort Drohobycz, der auch der Geburtsort des Vaters von Frieda Schönfeld war, zurück. In einer Notiz ihrer Tochter Irma heißt es: „Dort konnte sie sich jedoch, sowohl aus gesundheitlichen als auch aus sprachlichen Gründen, nicht einordnen und wir haben ihnen laufend von Palaestina aus Geld ueberwiesen.“

In einem Brief aus dem Mai 1946 berichtet eine Tante von Irma Schönfeld, dass Frieda und Aron Schönfeld gemeinsam mit ihrem Sohn Senny im Ghetto Drohobycz untergebracht waren. Aron Schönfeld arbeitete für den Chef der SS Felix Landau in dessen Privathaus. Um seine Frau zu schützen, nahm er sie zunächst dorthin mit, bis ihm dies verboten wurde. Als Aron Schönfeld eines Abends nach Hause kam, war seine Frau verschwunden. Die ukrainische Miliz hatte sie, wie viele andere, abgeholt und erschossen. Frieda Schönfeld geb. Schneeberg wurde auf dem Drobhobyzcer Friedhof in einem Massengrab begraben.