Werner Siegfried (Saul) Hausdorff

Verlegeort
Bayreuther Str. 42
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
01. Juni 2017
Geboren
19. März 1905 in Berlin
Beruf
Kaufmann
Zwangsarbeit
Arbeiter Güterabfertigung (Stettiner Bahnhof Berlin)
Deportation
am 01. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
03. März 1943 in Auschwitz

Werner Siegfried Hausdorff kam am 19. März 1905 als einziges Kind des Kaufmanns Max Hausdorff und dessen Frau Elisa Alice Sophie, geb. Reiche, in Berlin zur Welt. Über sein Leben in den ersten drei Jahrzehnten fehlen genauere Informationen. Aus der im Pass vorgefundenen Eintragung geht lediglich hervor, dass er von Beruf Kaufmann war.<br />
Im Dezember 1938 wandte er sich in seiner Korrespondenz an einen in Belgien lebenden Vetter seiner verstorbenen Mutter, um „meine Auswanderung auf in der energischsten Weise zu betreiben. […] wäre ich äußerst dankbar, wenn Sie ihren Einfluss als Zionist gelten machen könnten, dass mir die Einwanderung bzw. der Aufenthalt in Palästina ermöglich würde. Ich habe in Tel Aviv einen Jugendfreund und Barkochba Kameraden, der sich sehr für meine Sache von dort aus einsetzt.“ Das Vorhaben ließ sich wegen fehlender Geldmittel für die Kapitalfluchtsteuer nicht umsetzen.<br />
Im November 1939 reiste Werner Hausdorff nach Wien und ersuchte dort beim Consulado de la Republica del Paraquay um eine Ausreise nach Asuncion. Auch dieses Vorhaben misslang.<br />
Aus der Bayreuther Straße 42 musste Werner schließlich zwangsweise in die Heilbronner Straße 25 zu Landau ziehen.<br />
Im September 1941 erreichte ihn die Nachricht vom Freitod seines Vaters Max. Als Erbe oblag ihm die Aufgabe, die ungezieferfreie Übergabe der konfiszierten Wohnungseinrichtung seines Vaters in der Walter-Fischer-Straße 2 an die Vermögensverwaltungsstelle zu gewährleisten. Ob er zwischenzeitlich dort auch wohnte, ist aus den Listen nicht direkt zu entnehmen. Er wird aber als früherer Mieter bzw. Untermieter benannt.<br />
Bei der Deutschen Reichsbahn am Stettiner Bahnhof musste Werner Hausdorff bei der Güterabfertigung Zwangsarbeit leisten; der genaue Zeitraum lässt sich nicht bestimmen.<br />
Am 1. März 1943 wurde er mit etwa 1700 weiteren Menschen vom Bahnhof Moabit nach Auschwitz deportiert und dort bei Eintreffen am 3. März ermordet.<br />

Werner Siegfried Hausdorff kam am 19. März 1905 als einziges Kind des Kaufmanns Max Hausdorff und dessen Frau Elisa Alice Sophie, geb. Reiche, in Berlin zur Welt. Über sein Leben in den ersten drei Jahrzehnten fehlen genauere Informationen. Aus der im Pass vorgefundenen Eintragung geht lediglich hervor, dass er von Beruf Kaufmann war.
Im Dezember 1938 wandte er sich in seiner Korrespondenz an einen in Belgien lebenden Vetter seiner verstorbenen Mutter, um „meine Auswanderung auf in der energischsten Weise zu betreiben. […] wäre ich äußerst dankbar, wenn Sie ihren Einfluss als Zionist gelten machen könnten, dass mir die Einwanderung bzw. der Aufenthalt in Palästina ermöglich würde. Ich habe in Tel Aviv einen Jugendfreund und Barkochba Kameraden, der sich sehr für meine Sache von dort aus einsetzt.“ Das Vorhaben ließ sich wegen fehlender Geldmittel für die Kapitalfluchtsteuer nicht umsetzen.
Im November 1939 reiste Werner Hausdorff nach Wien und ersuchte dort beim Consulado de la Republica del Paraquay um eine Ausreise nach Asuncion. Auch dieses Vorhaben misslang.
Aus der Bayreuther Straße 42 musste Werner schließlich zwangsweise in die Heilbronner Straße 25 zu Landau ziehen.
Im September 1941 erreichte ihn die Nachricht vom Freitod seines Vaters Max. Als Erbe oblag ihm die Aufgabe, die ungezieferfreie Übergabe der konfiszierten Wohnungseinrichtung seines Vaters in der Walter-Fischer-Straße 2 an die Vermögensverwaltungsstelle zu gewährleisten. Ob er zwischenzeitlich dort auch wohnte, ist aus den Listen nicht direkt zu entnehmen. Er wird aber als früherer Mieter bzw. Untermieter benannt.
Bei der Deutschen Reichsbahn am Stettiner Bahnhof musste Werner Hausdorff bei der Güterabfertigung Zwangsarbeit leisten; der genaue Zeitraum lässt sich nicht bestimmen.
Am 1. März 1943 wurde er mit etwa 1700 weiteren Menschen vom Bahnhof Moabit nach Auschwitz deportiert und dort bei Eintreffen am 3. März ermordet.