Hedwig Roeder geb. Kalisch

Verlegeort
Ritterstraße / Ecke Bergfriedstraße
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
02. Dezember 2017
Geboren
08. Dezember 1859 in Berlin
Beruf
Unternehmerin
Deportation
am 20. August 1942 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 23. September 1942 nach Treblinka
Ermordet
in Treblinka

Hedwig Roeder geb. Kalisch kam am 8. Dezember 1859 in Berlin zur Welt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Max Sigismund Roeder (1852-1952), dem Erben der Stahlfedernfabrik S. Roeder OHG, und den drei Kindern Hans (1883-1931), Fritz (1886-1956) und Curt (1891-1943) bewohnte sie eine herrschaftliche Wohnung am Michaelkirchplatz 24 in Mitte.<br />
Nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes 1902 trat Hedwig Roeder als persönlich haftende Gesellschafterin in die S. Roeder OHG, die seit 1888 ihren Sitz in der Ritterstraße 123 hatte, und in deren Schwestergesellschaft A. Ney OHG ein, zog sich aus deren operativer Führung jedoch sukzessive wieder zurück, nachdem ihre Söhne ihre Ausbildung beendet hatten und in die beiden Firmen eingetreten waren. Schließlich schied sie 1931 auch als Gesellschafterin aus.<br />
Am 20. August 1942 wurde Hedwig Roeder von Berlin aus, wo sie zuletzt ein Zimmer in der Pension Bernhard in der Pariser Straße 32 in Wilmersdorf bewohnt hatte, ins Ghetto von Theresienstadt und von dort am 23. September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka deportiert. Dort verliert sich ihre Spur. Allen Versuchen ihrer Söhne, sie zur Emigration zu bewegen, hatte sie sich zuvor widersetzt: „Es ist nicht so einfach […], sich von der Scholle loszureißen, mit der man seit Menschengedenken fest verankert ist, umso mehr, als man durch ebenso kluge wie liebevolle Dispositionen vom Bettelstab gerettet zu sein scheint. Dieses Gespenst steht vor meinen Augen, zu feige, es abzuschütteln, ginge die Welt aus den Fugen.“ (Hedwig Roeder an Dr. Fritz Roeder am 18. Februar 1939).<br />
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Hedwig Roeder geb. Kalisch kam am 8. Dezember 1859 in Berlin zur Welt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Max Sigismund Roeder (1852-1952), dem Erben der Stahlfedernfabrik S. Roeder OHG, und den drei Kindern Hans (1883-1931), Fritz (1886-1956) und Curt (1891-1943) bewohnte sie eine herrschaftliche Wohnung am Michaelkirchplatz 24 in Mitte.
Nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes 1902 trat Hedwig Roeder als persönlich haftende Gesellschafterin in die S. Roeder OHG, die seit 1888 ihren Sitz in der Ritterstraße 123 hatte, und in deren Schwestergesellschaft A. Ney OHG ein, zog sich aus deren operativer Führung jedoch sukzessive wieder zurück, nachdem ihre Söhne ihre Ausbildung beendet hatten und in die beiden Firmen eingetreten waren. Schließlich schied sie 1931 auch als Gesellschafterin aus.
Am 20. August 1942 wurde Hedwig Roeder von Berlin aus, wo sie zuletzt ein Zimmer in der Pension Bernhard in der Pariser Straße 32 in Wilmersdorf bewohnt hatte, ins Ghetto von Theresienstadt und von dort am 23. September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka deportiert. Dort verliert sich ihre Spur. Allen Versuchen ihrer Söhne, sie zur Emigration zu bewegen, hatte sie sich zuvor widersetzt: „Es ist nicht so einfach […], sich von der Scholle loszureißen, mit der man seit Menschengedenken fest verankert ist, umso mehr, als man durch ebenso kluge wie liebevolle Dispositionen vom Bettelstab gerettet zu sein scheint. Dieses Gespenst steht vor meinen Augen, zu feige, es abzuschütteln, ginge die Welt aus den Fugen.“ (Hedwig Roeder an Dr. Fritz Roeder am 18. Februar 1939).