Ignatz Jacob Isak

Verlegeort
Schwedter Straße 22
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Geboren
15. Januar 1882 in Tarnów
Deportation
nach Oranienburg
Später deportiert
nach Sachsenhausen
Ermordet
11. Februar 1940 in Sachsenhausen

Ignatz Jacob Isak wurde am 15. Januar 1882 in Tarnów/Polen geboren. Er zog mit seiner Frau Netti nach Berlin; die beiden waren schon länger ein Paar und hatten bereits eine gemeinsame Tochter, Erna. <br />
Die Familie Isak vergrößerte sich in Berlin: Im Jahr 1914 kam Sigfried, genannt Sigi, zur Welt. Fünf Jahre später, 1919, wurde Ruth, das dritte Kind, in Berlin geboren. <br />
Die Familie wohnte in Berlin-Mitte in der Schwedter Straße 22. <br />
Ignatz Isak hatte einige Ersparnisse, als er mit seiner Familie nach Berlin umzog, so konnte er ein Lebensmittelgeschäft eröffnen, das „Isak’s Grocery“. Ruth erzählte über das Geschäft, dass es „außer Kolonialwaren auch ausländische und inländische Weine gab, ebenso führte es Lebensmittel aller Art. Er hat auch größere Quanten an bekannte Hotels und Restaurants geliefert.“ <br />
Sigi Isak beschreibt seine Familie als konservativ. Sie besuchte die Synagoge, aber er kann sie nicht als religiös bezeichnen. Sie beging die jüdischen Feiertage, ernährte sich koscher und feierte „Bar Mitzwa“. Das familiäre Verhältnis beschreibt er als sehr eng.<br />
Der 1. April 1933 wurde auf Anweisung von Hitler zum Tag des „Judenboykotts" ausgerufen. Überall hingen Schilder mit der Aufschrift: „Deutsche, kauft nicht beim Juden!“. Vor Läden, Kanzleien und Arztpraxen versuchten SA-Männer die Kunden, Klienten und Patienten am Betreten der Geschäfts- und Büroräume zu hindern. Das Geschäft von Ignatz Isak überstand den Boykott.<br />
Am 27. und 28. Oktober 1938 wurden in Berlin polnisch-jüdische Männer zwischen 15 und 90 Jahre am frühen Morgen in ihren Wohnungen von der Polizei aufgesucht. Man ließ ihnen kurz Zeit, sich anzukleiden, wenige Dinge des täglichen Bedarfs und maximal zehn Reichsmark einzupacken. Sie wurden verhaftet, einige Stunden in Sammelstellen festgehalten und dann zur polnischen Grenze gebracht. <br />
Die Ausweisung dieser etwa 16 000 polnischen Juden ist eine Folge sowohl der Staatsbürgerschafts-Politik des faschistischen Deutschlands als auch von Gesetzesänderungen in Polen. Im März 1938 war Österreich von Deutschland annektiert worden. Die polnische Regierung fürchtete die Rückwanderung verarmter polnischer Juden, die in Österreich lebten. Diese Sorge war einerseits auf wachsenden Antisemitismus zurückzuführen, andererseits auf die wirtschaftlichen Probleme Polens.<br />
Das polnische Parlament beschloss binnen einer Woche im März 1938 ein Gesetz, das es ermöglichte, die Staatsbürgerschaft von Personen abzuerkennen, die sich länger als fünf Jahre außerhalb des Landes aufgehalten hatten. Das Gesetz trat nicht sofort in Kraft, sondern erst mit einem Erlass des polnischen Innenministeriums im Oktober 1938, auf den hin in Deutschland der Ausweisungsbefehl Himmlers erfolgte.<br />
Das Geschäft von Ignatz Isak wurde anderthalb Wochen nach dieser ersten „Polen-Aktion“ während der Pogromnacht vom 9. November 1938 zerstört. <br />
Ignatz Isak wurde erst im Rahmen der „Zweiten Polenaktion“ nach dem Erlass von Reinhard Heydrich im September 1939 von der Gestapo verhaftet und ins KZ Oranienburg gebracht. Am 11. Februar 1940 wurde er im KZ Sachsenhaus ermordet.<br />

Ignatz Jacob Isak wurde am 15. Januar 1882 in Tarnów/Polen geboren. Er zog mit seiner Frau Netti nach Berlin; die beiden waren schon länger ein Paar und hatten bereits eine gemeinsame Tochter, Erna.
Die Familie Isak vergrößerte sich in Berlin: Im Jahr 1914 kam Sigfried, genannt Sigi, zur Welt. Fünf Jahre später, 1919, wurde Ruth, das dritte Kind, in Berlin geboren.
Die Familie wohnte in Berlin-Mitte in der Schwedter Straße 22.
Ignatz Isak hatte einige Ersparnisse, als er mit seiner Familie nach Berlin umzog, so konnte er ein Lebensmittelgeschäft eröffnen, das „Isak’s Grocery“. Ruth erzählte über das Geschäft, dass es „außer Kolonialwaren auch ausländische und inländische Weine gab, ebenso führte es Lebensmittel aller Art. Er hat auch größere Quanten an bekannte Hotels und Restaurants geliefert.“
Sigi Isak beschreibt seine Familie als konservativ. Sie besuchte die Synagoge, aber er kann sie nicht als religiös bezeichnen. Sie beging die jüdischen Feiertage, ernährte sich koscher und feierte „Bar Mitzwa“. Das familiäre Verhältnis beschreibt er als sehr eng.
Der 1. April 1933 wurde auf Anweisung von Hitler zum Tag des „Judenboykotts" ausgerufen. Überall hingen Schilder mit der Aufschrift: „Deutsche, kauft nicht beim Juden!“. Vor Läden, Kanzleien und Arztpraxen versuchten SA-Männer die Kunden, Klienten und Patienten am Betreten der Geschäfts- und Büroräume zu hindern. Das Geschäft von Ignatz Isak überstand den Boykott.
Am 27. und 28. Oktober 1938 wurden in Berlin polnisch-jüdische Männer zwischen 15 und 90 Jahre am frühen Morgen in ihren Wohnungen von der Polizei aufgesucht. Man ließ ihnen kurz Zeit, sich anzukleiden, wenige Dinge des täglichen Bedarfs und maximal zehn Reichsmark einzupacken. Sie wurden verhaftet, einige Stunden in Sammelstellen festgehalten und dann zur polnischen Grenze gebracht.
Die Ausweisung dieser etwa 16 000 polnischen Juden ist eine Folge sowohl der Staatsbürgerschafts-Politik des faschistischen Deutschlands als auch von Gesetzesänderungen in Polen. Im März 1938 war Österreich von Deutschland annektiert worden. Die polnische Regierung fürchtete die Rückwanderung verarmter polnischer Juden, die in Österreich lebten. Diese Sorge war einerseits auf wachsenden Antisemitismus zurückzuführen, andererseits auf die wirtschaftlichen Probleme Polens.
Das polnische Parlament beschloss binnen einer Woche im März 1938 ein Gesetz, das es ermöglichte, die Staatsbürgerschaft von Personen abzuerkennen, die sich länger als fünf Jahre außerhalb des Landes aufgehalten hatten. Das Gesetz trat nicht sofort in Kraft, sondern erst mit einem Erlass des polnischen Innenministeriums im Oktober 1938, auf den hin in Deutschland der Ausweisungsbefehl Himmlers erfolgte.
Das Geschäft von Ignatz Isak wurde anderthalb Wochen nach dieser ersten „Polen-Aktion“ während der Pogromnacht vom 9. November 1938 zerstört.
Ignatz Isak wurde erst im Rahmen der „Zweiten Polenaktion“ nach dem Erlass von Reinhard Heydrich im September 1939 von der Gestapo verhaftet und ins KZ Oranienburg gebracht. Am 11. Februar 1940 wurde er im KZ Sachsenhaus ermordet.