Franziska Reis geb. Kaufmann

Verlegeort
Mozartstr. 22
Bezirk/Ortsteil
Lankwitz
Verlegedatum
16. Juni 2018
Geboren
17. September 1878 in Bamberg
Deportation
am 28. März 1942 nach Piaski
Ermordet
in Piaski

Franziska Reis wurde am 17. September 1878 mit dem Geburtsnamen Kaufmann im oberfränkischen Bamberg geboren. Über die ersten Jahrzehnte ihres Lebens sowie über ihre Herkunftsfamilie ist nichts bekannt. Eine Urkunde über ihre Eheschließung mit Martin Reis fehlt ebenso wie Hinweise auf Kinder.<br />
Martin Reis wurde erstmals 1904 in den Berliner Adressbüchern unter einer Wohnadresse in der Steglitzer Straße 81 erwähnt. Sie befand sich in jenem Teil Schönebergs, der als „Schöneberger Vorstadt“ bereits 1861 zu Berlin eingemeindet wurde. Nach ihrer Heirat lebte auch Franziska Reis bis etwa 1935 in der Steglitzer Straße 81.<br />
Ihr Ehemann war zunächst Mitinhaber eines Geschäfts für „Musikwerke und Phonographen“ in der Ritterstraße, bevor er um 1907 ein Geschäft für „Sprechapparate und Musikinstrumente“ in der Schöneberger Körnerstraße 12-13 (später Nr. 17) eröffnete, das er dort bis etwa 1924/25 betrieb.<br />
Ab etwa 1926 traten im Leben von Franziska Reis Veränderungen ein, die sich andeutungsweise in den Berliner Adress-und Telefonbüchern wiederspiegeln. Das Geschäft in der Körnerstraße wurde aufgegeben und durch Franziska Reis als „Handlung für Musikinstrumente auf Kommissionsbasis“ von der Steglitzer Straße aus geleitet. Mit dem Tod von Martin Reis um 1930 gab es auch keine Musikalienhandlung mehr. Die nun verwitwete Franziska Reis lebte noch bis etwa 1935 in der Steglitzer Straße. Danach verliert sich ihre Spur bis 1939. Auf der Ergänzungskarte zur Volkszählung im Deutschen Reich am 17. Mai 1939 ist Franziska Reis mit einer Adresse in der „Neuen Königstraße 42 I“, in Berlin-Mitte, vermerkt. Es blieb nicht ihre letzte Wohnadresse. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt zog sie zu Julius und Gertrud Goehr in die Mozartstraße 22 nach Lankwitz. Dort lebten auch die verwitwete Dora Freudenthal und Anna Loewenberg.<br />
Die Adresse in der Lankwitzer Mozartstraße stand auf der Liste des Transports, mit dem Franziska Reis und 972 andere jüdische Bewohner Berlins am 28. März 1942 vom Bahnhof Berlin-Grunewald aus in das Sammellager nach Piaski verschleppt und ermordet wurde. Ein Todesdatum von Franziska Reis ist nicht bekannt.<br />

Franziska Reis wurde am 17. September 1878 mit dem Geburtsnamen Kaufmann im oberfränkischen Bamberg geboren. Über die ersten Jahrzehnte ihres Lebens sowie über ihre Herkunftsfamilie ist nichts bekannt. Eine Urkunde über ihre Eheschließung mit Martin Reis fehlt ebenso wie Hinweise auf Kinder.
Martin Reis wurde erstmals 1904 in den Berliner Adressbüchern unter einer Wohnadresse in der Steglitzer Straße 81 erwähnt. Sie befand sich in jenem Teil Schönebergs, der als „Schöneberger Vorstadt“ bereits 1861 zu Berlin eingemeindet wurde. Nach ihrer Heirat lebte auch Franziska Reis bis etwa 1935 in der Steglitzer Straße 81.
Ihr Ehemann war zunächst Mitinhaber eines Geschäfts für „Musikwerke und Phonographen“ in der Ritterstraße, bevor er um 1907 ein Geschäft für „Sprechapparate und Musikinstrumente“ in der Schöneberger Körnerstraße 12-13 (später Nr. 17) eröffnete, das er dort bis etwa 1924/25 betrieb.
Ab etwa 1926 traten im Leben von Franziska Reis Veränderungen ein, die sich andeutungsweise in den Berliner Adress-und Telefonbüchern wiederspiegeln. Das Geschäft in der Körnerstraße wurde aufgegeben und durch Franziska Reis als „Handlung für Musikinstrumente auf Kommissionsbasis“ von der Steglitzer Straße aus geleitet. Mit dem Tod von Martin Reis um 1930 gab es auch keine Musikalienhandlung mehr. Die nun verwitwete Franziska Reis lebte noch bis etwa 1935 in der Steglitzer Straße. Danach verliert sich ihre Spur bis 1939. Auf der Ergänzungskarte zur Volkszählung im Deutschen Reich am 17. Mai 1939 ist Franziska Reis mit einer Adresse in der „Neuen Königstraße 42 I“, in Berlin-Mitte, vermerkt. Es blieb nicht ihre letzte Wohnadresse. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt zog sie zu Julius und Gertrud Goehr in die Mozartstraße 22 nach Lankwitz. Dort lebten auch die verwitwete Dora Freudenthal und Anna Loewenberg.
Die Adresse in der Lankwitzer Mozartstraße stand auf der Liste des Transports, mit dem Franziska Reis und 972 andere jüdische Bewohner Berlins am 28. März 1942 vom Bahnhof Berlin-Grunewald aus in das Sammellager nach Piaski verschleppt und ermordet wurde. Ein Todesdatum von Franziska Reis ist nicht bekannt.