Emmy Cohn

Verlegeort
Witzlebenstr. 2
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
22. Februar 2019
Geboren
03. Dezember 1893 in Berlin
Deportation
am 14. November 1941 nach Minsk
Ermordet
in Minsk

Emmy Cohn kam am 3.Dezember 1893 als Tochter von Jakob Cohn und Anna Sara Cohn geborene Sternfeld in Berlin zur Welt. Sie war unverheiratet und wohnte in der Witzlebenstraße 2 – wie Anna Zuckermann - als Untermieterin bei den Schwestern Betty Krohner und Frieda Warschauer. Sie war als Hilfsarbeiterin in der Wattefabrik Wagner & Wolff in Kreuzberg für einen Wochenlohn von 13,50 – 15,25 Reichsmark beschäftigt.<br />
<br />
Vermutlich wurde Emmy Cohn in der ersten Hälfte Oktober 1941 aus dieser Wohnung zwangsweise aus- und als Untermieterin in ein möbliertes Zimmer bei der Familie Schlesinger in der Droysenstr. 8 (von der Gestapo als “Judenwohnung Nr. 70” bezeichnet) eingewiesen. Es gibt eine Verfügung der Gestapo vom 15. Oktober 1941 über die Einziehung ihres Vermögens “zugunsten des Deutschen Reichs”. <br />
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Am 8.November 1941 mußte Emmy Cohn das Wenige, was sie in dem möblierten Zimmer in der Droysenstr.8 noch persönlich besaß, in einer sogenannten Vermögenserklärung der Oberfinanzdirektion Berlin aufführen. In einem mehrseitigen Formular gab sie ihren Besitz an mit:<br />
- 5 Servietten<br />
- 1 Garnitur Bettwäsche, 1 Kissen<br />
- 10 Paar Strümpfen<br />
- 3 Paar Handschuhen<br />
- 1 Konto bei der Dresdner Bank, 1 Police bei der Victoria-Versicherung.<br />
<br />
Emmy Cohn mußte sich zur gleichen Zeit in der von den Nationalsozialisten als “Sammellager” mißbrauchten Synagoge in der Levetzowstraße 7-8 einfinden und wurde von dort am 14.November in das Ghetto Minsk deportiert. Der sogenannte “5.Ost-Transport” mit rund 1000 Berliner Juden traf dort vermutlich am 18.November 1941 ein. Nur drei Männer und eine Frau überlebten. Emmy Cohn war nicht unter den Überlebenden.<br />
<br />
Bei der späteren “Bewertung” des Zimmers und des Inventars durch einen vom Verwaltungsbezirk Charlottenburg bestellten Taxator, wurde das Zimmer als “in Ordnung” befunden und zur sofortigen “Unterbringung Bombengeschädigter” freigegeben.<br />
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Emmy Cohn kam am 3.Dezember 1893 als Tochter von Jakob Cohn und Anna Sara Cohn geborene Sternfeld in Berlin zur Welt. Sie war unverheiratet und wohnte in der Witzlebenstraße 2 – wie Anna Zuckermann - als Untermieterin bei den Schwestern Betty Krohner und Frieda Warschauer. Sie war als Hilfsarbeiterin in der Wattefabrik Wagner & Wolff in Kreuzberg für einen Wochenlohn von 13,50 – 15,25 Reichsmark beschäftigt.

Vermutlich wurde Emmy Cohn in der ersten Hälfte Oktober 1941 aus dieser Wohnung zwangsweise aus- und als Untermieterin in ein möbliertes Zimmer bei der Familie Schlesinger in der Droysenstr. 8 (von der Gestapo als “Judenwohnung Nr. 70” bezeichnet) eingewiesen. Es gibt eine Verfügung der Gestapo vom 15. Oktober 1941 über die Einziehung ihres Vermögens “zugunsten des Deutschen Reichs”.

Am 8.November 1941 mußte Emmy Cohn das Wenige, was sie in dem möblierten Zimmer in der Droysenstr.8 noch persönlich besaß, in einer sogenannten Vermögenserklärung der Oberfinanzdirektion Berlin aufführen. In einem mehrseitigen Formular gab sie ihren Besitz an mit:
- 5 Servietten
- 1 Garnitur Bettwäsche, 1 Kissen
- 10 Paar Strümpfen
- 3 Paar Handschuhen
- 1 Konto bei der Dresdner Bank, 1 Police bei der Victoria-Versicherung.

Emmy Cohn mußte sich zur gleichen Zeit in der von den Nationalsozialisten als “Sammellager” mißbrauchten Synagoge in der Levetzowstraße 7-8 einfinden und wurde von dort am 14.November in das Ghetto Minsk deportiert. Der sogenannte “5.Ost-Transport” mit rund 1000 Berliner Juden traf dort vermutlich am 18.November 1941 ein. Nur drei Männer und eine Frau überlebten. Emmy Cohn war nicht unter den Überlebenden.

Bei der späteren “Bewertung” des Zimmers und des Inventars durch einen vom Verwaltungsbezirk Charlottenburg bestellten Taxator, wurde das Zimmer als “in Ordnung” befunden und zur sofortigen “Unterbringung Bombengeschädigter” freigegeben.