Frieda Russ geb. Gumpert

Verlegeort
Clausewitzstr. 4
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
25. April 2018
Geboren
03. März 1876 in Brandenburg an der Havel
Deportation
am 18. Oktober 1941 nach Lodz / Litzmannstadt
Später deportiert
am 08. Mai 1942 nach Chelmno / Kulmhof
Ermordet
08. Mai 1942 in Chelmno / Kulmhof

Das Ehepaar Russ lebte in Charlottenburg in der Clausewitzstraße 4. Wilhelm Russ wurde am 31. Oktober 1866 in Berlin geboren, seine Ehefrau Frieda Russ geborene Gumpert wurde am 3. März 1876 in Brandenburg/Havel geboren. Das Ehepaar hatte zwei Töchter, Lilly, geboren am 15. August 1898 und Ilse, geboren am 2. März 1902.Wilhelm Russ war Mitinhaber der Kartonagenfabrik Sachs & Russ, die Firma hatte 10 Angestellte. Die Firma wurde am 1. Januar 1878 von den Gesellschaftern Heinrich und Wilhelm Russ gegründet und im Handelsregister unter der Nummer HR A 3302 eingetragen. <br />
<br />
Die Geschäftsräume befanden sich in der Rungestraße 18 in Mitte. Nach dem Tod von Heinrich Russ am 15. Februar 1908 wurde Wilhelm Russ Alleininhaber. Die Firma wurde am 17. Dezember 1908 als OHG neu gegründet und bestand bis zum 3. Dezember 1937, sie wurde durch Wilhelm Russ auf Anweisung der NS Behörde gelöscht. <br />
<br />
Die Tochter Lilly wohnte mit ihrem Mann in der Wohnung der Eltern. Die Tochter Ilse besuchte die Auguste -Victoria- Schule und machte 1918 das Abitur, sie besuchte anschließend die Handelsschule. Von 1919 bis 1925 arbeitete sie als Privatsekretärin in der Fa. Gebrüder Arnold und im Bankgeschäft Emil Nürnberg, bis 1930 in der Buchhandlung Max Riedel & Co. Am 1. Oktober hat Ilse Russ ihre Anstellung bei der Berliner AOK begonnen, sie wurde am 31. Mai 1933 durch die NS Behörde aus rassischen Gründen entlassen. Für die Zeit bis 1939 hatte sie eine Anstellung im Bankhaus Gebrüder Arnold. Sie verließ Berlin am 9. April 1939 und reiste mit dem Zug über Brüssel und Ostende nach London. Am 27. Februar 1948 wurde sie Britische Staatsbürgerin. Sie verstarb am 18. März 1972 in London. <br />
<br />
Wilhelm und Frieda Russ wurden am 18.Oktober 1941 zusammen in das Getto Litzmannstadt deportiert, am 8. Mai des folgenden Jahres verschleppte man sie weiter nach Kulmhof, wo sie vermutlich gleich nach ihrer Ankunft in einem der Gaswagen ermordet wurden.<br />
<br />
<br />

Das Ehepaar Russ lebte in Charlottenburg in der Clausewitzstraße 4. Wilhelm Russ wurde am 31. Oktober 1866 in Berlin geboren, seine Ehefrau Frieda Russ geborene Gumpert wurde am 3. März 1876 in Brandenburg/Havel geboren. Das Ehepaar hatte zwei Töchter, Lilly, geboren am 15. August 1898 und Ilse, geboren am 2. März 1902.Wilhelm Russ war Mitinhaber der Kartonagenfabrik Sachs & Russ, die Firma hatte 10 Angestellte. Die Firma wurde am 1. Januar 1878 von den Gesellschaftern Heinrich und Wilhelm Russ gegründet und im Handelsregister unter der Nummer HR A 3302 eingetragen.

Die Geschäftsräume befanden sich in der Rungestraße 18 in Mitte. Nach dem Tod von Heinrich Russ am 15. Februar 1908 wurde Wilhelm Russ Alleininhaber. Die Firma wurde am 17. Dezember 1908 als OHG neu gegründet und bestand bis zum 3. Dezember 1937, sie wurde durch Wilhelm Russ auf Anweisung der NS Behörde gelöscht.

Die Tochter Lilly wohnte mit ihrem Mann in der Wohnung der Eltern. Die Tochter Ilse besuchte die Auguste -Victoria- Schule und machte 1918 das Abitur, sie besuchte anschließend die Handelsschule. Von 1919 bis 1925 arbeitete sie als Privatsekretärin in der Fa. Gebrüder Arnold und im Bankgeschäft Emil Nürnberg, bis 1930 in der Buchhandlung Max Riedel & Co. Am 1. Oktober hat Ilse Russ ihre Anstellung bei der Berliner AOK begonnen, sie wurde am 31. Mai 1933 durch die NS Behörde aus rassischen Gründen entlassen. Für die Zeit bis 1939 hatte sie eine Anstellung im Bankhaus Gebrüder Arnold. Sie verließ Berlin am 9. April 1939 und reiste mit dem Zug über Brüssel und Ostende nach London. Am 27. Februar 1948 wurde sie Britische Staatsbürgerin. Sie verstarb am 18. März 1972 in London.

Wilhelm und Frieda Russ wurden am 18.Oktober 1941 zusammen in das Getto Litzmannstadt deportiert, am 8. Mai des folgenden Jahres verschleppte man sie weiter nach Kulmhof, wo sie vermutlich gleich nach ihrer Ankunft in einem der Gaswagen ermordet wurden.