Dr. Sophie Erna Davidsohn

Verlegeort
Crellestr. 1
Historischer Name
Bahnstraße 1-2
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
31. März 2019
Geboren
05. März 1897 in Berlin
Beruf
Kinderärztin
Deportation
am 17. Mai 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Dr. Sophie Erna Davidsohn wurde am 05. März 1897 in Berlin geboren. Sie war eine Kinderärztin und lebte mit ihren Eltern und ihrer Schwerster Ilse in der zweiten Etage der Crellestraße 1 (früher Bahnstraße 1-2). Dort hatte ihr Vater Dr. Heinrich Davidsohn eine Kinderarztpraxis.
Erna ging auf die erste höhere Töchterschule, die Chamisso-Schule nahe dem Barbarossaplatz und machte 1918 ihr Abitur an der Königlichen Augusta Schule, der Vorgängerin der heutigen Sophie-Scholl-Schule. Sie studierte Medizin in Freiburg und Berlin, schloss im Jahr 1924 ihre Doktorarbeit erfolgreich ab. SIe arbeitete dann zunächst in der Praxis ihres Vaters und eröffnete dann eine eigene Praxis in der Tempelhofer Manteuffelstraße 21. Lange konnte sie diese Praxis aber nicht halten, da sie und ihr Vater wie viele andere jüdische Berliner_innen 1938 durch die Nationalsozialisten mit einem Berufsverbot belegt wurden. Die Familie Davidsohn wurde 1939 gezwungen, ihre Wohnung in der Crellestraße zu verlassen und zog zwangsweise in beengte Verhätnisse in die Marburger Str. 5.
Dr. Erna Davidsohn engagierte sich in der Jüdischen Gemeinde und begleitete mehrere Kindertransporte nach England und Schweden.
Auch Erna Davidsohn und ihre Schwester Ilse wollten in die USA auswandern, doch ihre Anträge wurden abgelehnt. Drei Versuche, eine Aufenthaltsgenehmigung für Schweden zu erwirken, um dort auf die Erlaubnis zur Weiterreise in die USA zu warten, scheiterten, trotz der Unterstützung schwedischer Ärzte, die sich für Erna Davidsohn verbürgten.
Erna Davidsohn und ihre Schwester mussten inzwischen Zwangsarbeit leisten, Erna in der Schneiderei der Firma Michalski in der Großen Frankfurter Straße.
Im September 1940 starb der Vater Heinrich Davidsohn im Alter von 75 Jahren. 1942 wurde die 77-jährige Mutter Martha Charlotte Davidsohn, geb. Jacoby, in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und dort ermordet.
Am 9. Mai 1943 mussten Erna und Ilse Davidsohn die Vermögenserklärung ausfüllen, am 17. Mai 1943 wurden beide mit dem „38. Osttransport“ nach Ausschwitz deportiert. Ilse Davidsohn gilt als verschollen. Erna Davidsohn wurde als Ärztin mit zwei Kolleginnen im Lagerlazarett des sogenannten Zigeunerlagers eingesetzt und musste unter widrigsten Bedingungen die Inhaftierten versorgen, was kaum möglich war. Die beiden Kolleginnen waren Dr. Paula Heymann und Dr. Lucie Aldelsberger, nur letztere überlebte und beschreibt in ihrer Veröffentlichung „Auschwitz ein Tatsachenbericht“ die Jahre in Ausschwitz. Sie nannte keine ihrer Kolleginnen namentlich, aber beschrieb deren Erkrankungen und qualvollen Tod.

Dr. Sophie Erna Davidsohn wurde am 5. März 1897 in Berlin geboren. Sie war eine Kinderärztin und lebte mit ihren Eltern und ihrer Schwerster Ilse in der zweiten Etage der Crellestraße 1 (früher Bahnstraße 1–2). Dort hatte ihr Vater Dr. Heinrich Davidsohn eine Kinderarztpraxis.
Erna ging auf die erste höhere Töchterschule, die Chamisso-Schule nahe dem Barbarossaplatz, und machte 1918 ihr Abitur an der Königlichen Augusta Schule, der Vorgängerin der heutigen Sophie-Scholl-Schule. Sie studierte Medizin in Freiburg und Berlin, schloss im Jahr 1924 ihre Doktorarbeit erfolgreich ab. Sie arbeitete dann zunächst in der Praxis ihres Vaters und eröffnete dann eine eigene Praxis in der Tempelhofer Manteuffelstraße 21. Lange konnte sie diese Praxis aber nicht halten, da sie und ihr Vater wie viele andere jüdische Berliner_innen 1938 durch die Nationalsozialisten mit einem Berufsverbot belegt wurden. Die Familie Davidsohn wurde 1939 gezwungen, ihre Wohnung in der Crellestraße zu verlassen und zog zwangsweise in beengte Verhätnisse in die Marburger Straße 5.
Dr. Erna Davidsohn engagierte sich in der Jüdischen Gemeinde und begleitete mehrere Kindertransporte nach England und Schweden.
Auch Erna Davidsohn und ihre Schwester Ilse wollten auswandern, doch ihre Anträge wurden abgelehnt. Drei Versuche, eine Aufenthaltsgenehmigung für Schweden zu erwirken, um dort auf die Erlaubnis zur Weiterreise in die USA zu warten, scheiterten, trotz der Unterstützung schwedischer Ärzte, die sich für Erna Davidsohn verbürgten.
Erna Davidsohn und ihre Schwester mussten inzwischen Zwangsarbeit leisten, Erna in der Schneiderei der Firma Michalski in der Großen Frankfurter Straße.
Im September 1940 starb der Vater Heinrich Davidsohn im Alter von 75 Jahren. 1942 wurde die 77-jährige Mutter Martha Charlotte Davidsohn, geb. Jacoby, in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und dort ermordet.
Am 9. Mai 1943 mussten Erna und Ilse Davidsohn die Vermögenserklärung ausfüllen, am 17. Mai 1943 wurden beide mit dem „38. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Ilse Davidsohn wurde dort vermutlich kurz nach der Ankunft ermordet. Erna Davidsohn wurde als Ärztin mit zwei Kolleginnen im Lagerlazarett des sogenannten Zigeunerlagers eingesetzt und musste unter widrigsten Bedingungen die Inhaftierten versorgen. Die beiden Kolleginnen waren Dr. Paula Heymann und Dr. Lucie Aldelsberger, nur letztere überlebte und beschreibt in ihrer Veröffentlichung „Auschwitz ein Tatsachenbericht“ die Jahre in Ausschwitz. Sie nannte keine ihrer Kolleginnen namentlich, aber beschrieb deren Erkrankungen und qualvollen Tod.