Max Blumenthal

Verlegeort
Landshuter Str. 35
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
24. November 2018
Geboren
25. Januar 1891 in Herdecke
Beruf
Bankangestellter
Verhaftet
27. Mai 1942 im KZ Sachsenhausen
Ermordet
Mai 1942 im KZ Sachsenhausen

Max Blumenthal wurde am 25. Januar 1891 in Herdecke/Westfalen geboren. Er entstammt einer seit 1840 in Herdecke ansässigen jüdischen Familie. Sein Vater, Moritz Blumenthal (Jg. 1853), betrieb in der Herdecker Hauptstraße eine Metzgerei und war in Herdecke eine bekannte Persönlichkeit. Er war über 25 Jahre lang Vorsitzender, anschließend Ehrenvorsitzender im örtlichen Sportverein TSV Herdecke, von 1906 bis 1912 Stadtverordneter in der III. Abteilung (bis 1918 existierte in Preußen noch das sog. Drei-Klassen-Wahlrecht) und bis 1933 jahrelang Obernachbar der Kampsträter Nachbarschaft.<br />
<br />
Max Blumenthal hatte vier Geschwister, zwei Schwestern, Rosa (Jg. 1882) und Eugenie (Jg. 1883), sowie zwei Brüder, Gustav (Jg. 1887) und Walter (Jg. 1885). Alle drei Söhne von Moritz B. haben weiterführende Schulen in Hagen besucht und im Ersten Weltkrieg an der Front Dienst geleistet.<br />
<br />
Die Mutter, Jacobine Blumenthal (Jg. 1853), starb bereits 1911, der Vater Moritz hat noch die Machtübernahme durch die NSDAP erlebt und starb 1935 im Alter von 82 Jahren. Die vier Geschwister von Max Blumenthal konnten sich mit ihren Familien 1938/39 nach England retten und überlebten so den Holocaust. Ihre Nachfahren leben heute in England. (siene Punkt 1 in <br />
den Bereichen "Material und Recherche").<br />
<br />
Max Blumenthal zog 1910 nach Berlin, wo er vermutlich als Bankangestellter arbeitete. Am 4. April 1917 heiratete er im Schöneberger Rathaus Lilly Blumenthal. Über das Leben der beiden in Berlin ist wenig bekannt. Sie hatten keine Kinder und lebten in den 1930er Jahren in der Landshuter Straße 35 in Berlin. 1935/36 wurde Max B. neun Monate im KZ Dachau inhaftiert, der Hintergrund der Inhaftierung ist unklar.<br />
<br />
Nach einem Brandanschlag der Widerstandsgruppe Baum, zu der auch jüdische Mitglieder gehörten, gegen eine Propagandaausstellung im Berliner Lustgarten am 18. Mai 1942 wurde auf Anordnung von Hitler und Goebbels eine Liste von 500 Berliner Juden erstellt, die als Geisel genommen und erschossen werden sollten. Tatsächlich wurden 404 jüdische Männer festgenommen und in zwei Transporten nach Sachsenhausen geschafft. Die Mordaktion begann am Abend des 28. Mai 1942 mit der Erschießung von 96 bereits im Lager befindlichen jüdischen Männern. Am nächsten Morgen wurden 154 der aus Berlin überstellten Männer mit Genickschüssen ermordet. (siehe Punkt 2 unter den Bereichen "Material und Recherche".)<br />
Unter ihnen befand sich auch Max Blumenthal.

Max Blumenthal wurde am 25. Januar 1891 in Herdecke/Westfalen geboren. Er entstammt einer seit 1840 in Herdecke ansässigen jüdischen Familie. Sein Vater, Moritz Blumenthal (Jg. 1853), betrieb in der Herdecker Hauptstraße eine Metzgerei und war in Herdecke eine bekannte Persönlichkeit. Er war über 25 Jahre lang Vorsitzender, anschließend Ehrenvorsitzender im örtlichen Sportverein TSV Herdecke, von 1906 bis 1912 Stadtverordneter in der III. Abteilung (bis 1918 existierte in Preußen noch das sog. Drei-Klassen-Wahlrecht) und bis 1933 jahrelang Obernachbar der Kampsträter Nachbarschaft.

Max Blumenthal hatte vier Geschwister, zwei Schwestern, Rosa (Jg. 1882) und Eugenie (Jg. 1883), sowie zwei Brüder, Gustav (Jg. 1887) und Walter (Jg. 1885). Alle drei Söhne von Moritz B. haben weiterführende Schulen in Hagen besucht und im Ersten Weltkrieg an der Front Dienst geleistet.

Die Mutter, Jacobine Blumenthal (Jg. 1853), starb bereits 1911, der Vater Moritz hat noch die Machtübernahme durch die NSDAP erlebt und starb 1935 im Alter von 82 Jahren. Die vier Geschwister von Max Blumenthal konnten sich mit ihren Familien 1938/39 nach England retten und überlebten so den Holocaust. Ihre Nachfahren leben heute in England. (siene Punkt 1 in
den Bereichen "Material und Recherche").

Max Blumenthal zog 1910 nach Berlin, wo er vermutlich als Bankangestellter arbeitete. Am 4. April 1917 heiratete er im Schöneberger Rathaus Lilly Blumenthal. Über das Leben der beiden in Berlin ist wenig bekannt. Sie hatten keine Kinder und lebten in den 1930er Jahren in der Landshuter Straße 35 in Berlin. 1935/36 wurde Max B. neun Monate im KZ Dachau inhaftiert, der Hintergrund der Inhaftierung ist unklar.

Nach einem Brandanschlag der Widerstandsgruppe Baum, zu der auch jüdische Mitglieder gehörten, gegen eine Propagandaausstellung im Berliner Lustgarten am 18. Mai 1942 wurde auf Anordnung von Hitler und Goebbels eine Liste von 500 Berliner Juden erstellt, die als Geisel genommen und erschossen werden sollten. Tatsächlich wurden 404 jüdische Männer festgenommen und in zwei Transporten nach Sachsenhausen geschafft. Die Mordaktion begann am Abend des 28. Mai 1942 mit der Erschießung von 96 bereits im Lager befindlichen jüdischen Männern. Am nächsten Morgen wurden 154 der aus Berlin überstellten Männer mit Genickschüssen ermordet. (siehe Punkt 2 unter den Bereichen "Material und Recherche".)
Unter ihnen befand sich auch Max Blumenthal.