Rolph Eduard Henoch

Verlegeort
Fasanenstr. 32
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
13. Juli 2019
Geboren
11. Juni 1922 in Berlin
Flucht
1939 mit Hilfe der St. Matthew’s Church in Worthing
Überlebt

Rolph Eduard Henoch wurde am 11. Juni 1922 in Berlin geboren als erster Sohn von Johann Eduard Henoch und seiner Frau Lilli Therese, geb. Aufseesser.<br />
Die Familie zog in Berlin mehrmals um und nachdem die Mutter nach längerer Krankheit im Dezember 1935 gestorben war, lebte Johann Eduard Henoch mit seinen beiden Söhnen in die Fasanenstraße 32.<br />
Als Kind liebte Rolph Rad fahren, schwimmen und Eislaufen auf den Seen in den Berliner Parks. Er ging gern zur jüdischen Schule und mochte die Kunstsammlung seines Onkels.<br />
Als die Einschränkungen für die jüdische Bevölkerung immer stärker wurden, konnte Rolph mit 16 Jahren fast im letzten Augenblick fliehen – mit Hilfe der Mitglieder der St. Mattew’s Church in Worthing, die sich um seine Papiere für die USA kümmerten. Für seinen Bruder übernahmen Mitglieder der Gemeinde die Vormundschaft.<br />
Rolph verdiente seinen Lebensunterhalt, indem er in einer Maschinenfirma arbeitete, während er auf seine Papiere wartete. Es war eine einsame und schwierige Zeit für ihn, zumal ab 1941 die Briefe seines Vaters ausblieben.<br />
Mit 17 emigrierte Rolph Henoch allein in die USA, konnte nach kurzer Zeit bei Vera und Elsie Stein in Manhattan leben, die seine Familie und Unterstützung wurden. Er wurde US-Staatsbürger und als Armeeangehöriger leistete er wertvolle Übersetzungsarbeit an der Seite eines Generals. Er kehrte nach Deutschland zurück, um mit der US-Armee gegen die Nazis zu kämpfen.<br />
Nach dem Krieg heiratete er Liesel Karpfen und bekam eine Tochter, Monica, die später Ärztin wurde. Die Familie lebte lange in Queens, NY. Rolph schloss sich dem Unternehmen von Liesel an, eine Firma, die sich auf Puppen und Kleidung spezialisierte, und wurde später deren Geschäftsführer und Eigner. In dieser Funktion reiste er oft nach Deutschland und Japan, lange bevor Reisen international üblich wurde.<br />
Er sammelte Briefmarken, ein Hobby, das er schon als Kind in Berlin begonnen hatte. Er liebte es, mit seiner Frau Liesel zu reisen, sie mochten beide sehr die Kunst, Musik und die internationale Küche. Er war für Monica ein stolzer und liebenswerter Vater. Rolph hatte ein glückliches Leben mit Frau und Tochter. Er wurde 89 Jahre alt, starb drei Monate nach seiner Frau im Jahr 2011. Rolph und Liesel Henoch lebten zuletzt in Isla del Sol in Florida, St. Petersburg.<br />

Rolph Eduard Henoch wurde am 11. Juni 1922 in Berlin geboren als erster Sohn von Johann Eduard Henoch und seiner Frau Lilli Therese, geb. Aufseesser.
Die Familie zog in Berlin mehrmals um und nachdem die Mutter nach längerer Krankheit im Dezember 1935 gestorben war, lebte Johann Eduard Henoch mit seinen beiden Söhnen in die Fasanenstraße 32.
Als Kind liebte Rolph Rad fahren, schwimmen und Eislaufen auf den Seen in den Berliner Parks. Er ging gern zur jüdischen Schule und mochte die Kunstsammlung seines Onkels.
Als die Einschränkungen für die jüdische Bevölkerung immer stärker wurden, konnte Rolph mit 16 Jahren fast im letzten Augenblick fliehen – mit Hilfe der Mitglieder der St. Mattew’s Church in Worthing, die sich um seine Papiere für die USA kümmerten. Für seinen Bruder übernahmen Mitglieder der Gemeinde die Vormundschaft.
Rolph verdiente seinen Lebensunterhalt, indem er in einer Maschinenfirma arbeitete, während er auf seine Papiere wartete. Es war eine einsame und schwierige Zeit für ihn, zumal ab 1941 die Briefe seines Vaters ausblieben.
Mit 17 emigrierte Rolph Henoch allein in die USA, konnte nach kurzer Zeit bei Vera und Elsie Stein in Manhattan leben, die seine Familie und Unterstützung wurden. Er wurde US-Staatsbürger und als Armeeangehöriger leistete er wertvolle Übersetzungsarbeit an der Seite eines Generals. Er kehrte nach Deutschland zurück, um mit der US-Armee gegen die Nazis zu kämpfen.
Nach dem Krieg heiratete er Liesel Karpfen und bekam eine Tochter, Monica, die später Ärztin wurde. Die Familie lebte lange in Queens, NY. Rolph schloss sich dem Unternehmen von Liesel an, eine Firma, die sich auf Puppen und Kleidung spezialisierte, und wurde später deren Geschäftsführer und Eigner. In dieser Funktion reiste er oft nach Deutschland und Japan, lange bevor Reisen international üblich wurde.
Er sammelte Briefmarken, ein Hobby, das er schon als Kind in Berlin begonnen hatte. Er liebte es, mit seiner Frau Liesel zu reisen, sie mochten beide sehr die Kunst, Musik und die internationale Küche. Er war für Monica ein stolzer und liebenswerter Vater. Rolph hatte ein glückliches Leben mit Frau und Tochter. Er wurde 89 Jahre alt, starb drei Monate nach seiner Frau im Jahr 2011. Rolph und Liesel Henoch lebten zuletzt in Isla del Sol in Florida, St. Petersburg.