Erna Kessel geb. Fürstenheim

Verlegeort
Mühsamstraße 70
Historischer Name
Zorndorfer Str. 30
Bezirk/Ortsteil
Friedrichshain
Verlegedatum
26. November 2018
Geboren
22. Januar 1903 in Berlin
Beruf
Telefonistin
Deportation
am 02. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Emilie Erna Fürstenheim kam am 22. Januar 1903 in Berlin als einziges Kind des jüdischen Kaufmanns Georg Fürstenheim und seiner Frau Sofie, geb. Warschauer, zur Welt. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt lebte die Familie in der Oranienstraße 172. Über die Kindheit und Jugend von Erna Fürstenheim haben sich keine Zeugnisse erhalten. Auch über ihre Erwachsenenjahre im Berlin der Weimarer Republik und in den ersten Jahren des Nationalsozialismus gibt es keine Informationen. Sie lebte mit ihren Eltern seit ca. 1912 in der Darmstädter Straße 2 in Berlin-Wilmersdorf.<br />
Erna Fürstenheim heiratete am 4. November 1937 den Kaufmann Paul Kessel, geb. am 4. August 1899 in Berlin. Zum Zeitpunkt der Hochzeit war Erna als Telefonistin beim Bankhaus Abraham Schlesinger angestellt. Ob sie auch nach ihrer Heirat noch dort arbeitete, ist nicht bekannt – das Bankhaus wurde 1938 liquidiert. Sie wohnte mit ihrem Ehemann Paul und dessen Vater Adolf Kessel in der Zorndorfer Straße 30 (heute Mühsamstraße 70) in Friedrichshain.<br />
Ihr Schwiegervater Adolf Kessel wurde am 10. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und 19 Tage später in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und ermordet. Wahrscheinlich wurden Paul und Erna Kessel danach aus der Wohnung in der Zorndorfer Straße 30 gewiesen. Sie lebten zuletzt als Untermieter bei Neumann in der Samariterstraße 29. <br />
Erna und Paul Kessel wurden am 27. Februar 1943 Opfer der „Fabrikaktion“, bei der die bis dahin von der Deportation verschonten letzten Berliner Juden, die in Berliner Rüstungsbetrieben zwangsbeschäftigt waren, verhaftet und deportiert wurden. Erna Kessel wurde am 2. März 1943 mit dem 32. Osttransport nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Paul Kessel wurde einen Tag nach seiner Frau nach Auschwitz deportiert und dort am 23. März 1943 ermordet.<br />
Ernas Mutter Sofie Fürstenheim wurde am 2. April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert und ermordet. Ihr Vater Georg Fürstenheim war bereits 1940 in Berlin gestorben.

Emilie Erna Fürstenheim kam am 22. Januar 1903 in Berlin als einziges Kind des jüdischen Kaufmanns Georg Fürstenheim und seiner Frau Sofie, geb. Warschauer, zur Welt. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt lebte die Familie in der Oranienstraße 172. Über die Kindheit und Jugend von Erna Fürstenheim haben sich keine Zeugnisse erhalten. Auch über ihre Erwachsenenjahre im Berlin der Weimarer Republik und in den ersten Jahren des Nationalsozialismus gibt es keine Informationen. Sie lebte mit ihren Eltern seit ca. 1912 in der Darmstädter Straße 2 in Berlin-Wilmersdorf.
Erna Fürstenheim heiratete am 4. November 1937 den Kaufmann Paul Kessel, geb. am 4. August 1899 in Berlin. Zum Zeitpunkt der Hochzeit war Erna als Telefonistin beim Bankhaus Abraham Schlesinger angestellt. Ob sie auch nach ihrer Heirat noch dort arbeitete, ist nicht bekannt – das Bankhaus wurde 1938 liquidiert. Sie wohnte mit ihrem Ehemann Paul und dessen Vater Adolf Kessel in der Zorndorfer Straße 30 (heute Mühsamstraße 70) in Friedrichshain.
Ihr Schwiegervater Adolf Kessel wurde am 10. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und 19 Tage später in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und ermordet. Wahrscheinlich wurden Paul und Erna Kessel danach aus der Wohnung in der Zorndorfer Straße 30 gewiesen. Sie lebten zuletzt als Untermieter bei Neumann in der Samariterstraße 29.
Erna und Paul Kessel wurden am 27. Februar 1943 Opfer der „Fabrikaktion“, bei der die bis dahin von der Deportation verschonten letzten Berliner Juden, die in Berliner Rüstungsbetrieben zwangsbeschäftigt waren, verhaftet und deportiert wurden. Erna Kessel wurde am 2. März 1943 mit dem 32. Osttransport nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Paul Kessel wurde einen Tag nach seiner Frau nach Auschwitz deportiert und dort am 23. März 1943 ermordet.
Ernas Mutter Sofie Fürstenheim wurde am 2. April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert und ermordet. Ihr Vater Georg Fürstenheim war bereits 1940 in Berlin gestorben.