Erna Silberstein geb. Galewski oder Gallewski

Verlegeort
Varziner Str. 12
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
22. Februar 2020
Geboren
15. April 1887 in Breslau / Wrocław
Deportation
am 02. Juni 1942 nach Sobibor
Ermordet
in Sobibor

Erna Gallewski (oder Galewski) kam am 5. April 1887 in Breslau in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie heiratete den Bankbeamten Karl Silberstein und lebte mit ihm in Berlin in der Lessingstraße 37 in Berlin-Tiergarten. Dort kam ihr Sohn Heinz am 15. Juni 1920 zur Welt. Ihr Mann Karl Silberstein hatte sich als Bankkommissionär selbstständig gemacht und seit 1915 in der Kaiserallee 81 (heute Bundesallee) und ab 1925 im Haus Kaiserallee 93 (Ecke Fröaufstraße) sein Geschäftslokal. 1925 zog die Familie nach Berlin-Friedenau in die Varziner Straße 12.<br />
Am 1. März 1939 musste die Familie dort ausziehen, Karl und Erna Silberstein zogen zwangsweise als Untermieter zu James Lavy in die Isoldestraße 6, II. Stock rechts. Ihr Sohn Heinz kam in dieser Zeit bei einem befreundeten Ehepaar, Toni und Heinrich Busse, in der Fregestraße 20 unter. Im Sommer 1939 zog auch er als Untermieter zu James Lavy, dessen Frau Martha geb. Fliess am 16. Mai 1939 gestorben war. Erna Silberstein arbeitete dann als Haushaltshilfe für James Lavy und erhielt hierfür 40 RM monatlich, was genau die monatliche Miete für das von ihr und ihrem Mann bewohnte Zimmer deckte. Karl Silberstein musste Zwangsarbeit leisten als Materialprüfer bei den Siemens-Schuckert-Werken in Gartenfeld, Heinz Silberstein musste vermutlich ebenfalls Zwangsarbeit leisten, denn auf seiner Deportationsliste wurde er als Arbeiter bezeichnet.<br />
Heinz Silberstein wurde am 2. April 1942 ins Warschauer Getto deportiert. Erna und Karl Silberstein mussten am 14. Mai 1942 die Vermögenserklärung ausfüllen, die der Deportation jeweils vorausging. Vermögen hatten Erna und Karl Silberstein nicht mehr. Am 13. Juni 1942 wurde Erna Silberstein mit ihrem Mann Karl Silberstein in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, von beiden ist kein Todesdatum bekannt.<br />
Die Einrichtung des von ihnen bewohnten Zimmers wurde auf 364 RM geschätzt und für 254 RM an den Händler Otto Genz aus Schöneberg verkauft.<br />

Erna Gallewski (oder Galewski) kam am 5. April 1887 in Breslau in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie heiratete den Bankbeamten Karl Silberstein und lebte mit ihm in Berlin in der Lessingstraße 37 in Berlin-Tiergarten. Dort kam ihr Sohn Heinz am 15. Juni 1920 zur Welt. Ihr Mann Karl Silberstein hatte sich als Bankkommissionär selbstständig gemacht und seit 1915 in der Kaiserallee 81 (heute Bundesallee) und ab 1925 im Haus Kaiserallee 93 (Ecke Fröaufstraße) sein Geschäftslokal. 1925 zog die Familie nach Berlin-Friedenau in die Varziner Straße 12.
Am 1. März 1939 musste die Familie dort ausziehen, Karl und Erna Silberstein zogen zwangsweise als Untermieter zu James Lavy in die Isoldestraße 6, II. Stock rechts. Ihr Sohn Heinz kam in dieser Zeit bei einem befreundeten Ehepaar, Toni und Heinrich Busse, in der Fregestraße 20 unter. Im Sommer 1939 zog auch er als Untermieter zu James Lavy, dessen Frau Martha geb. Fliess am 16. Mai 1939 gestorben war. Erna Silberstein arbeitete dann als Haushaltshilfe für James Lavy und erhielt hierfür 40 RM monatlich, was genau die monatliche Miete für das von ihr und ihrem Mann bewohnte Zimmer deckte. Karl Silberstein musste Zwangsarbeit leisten als Materialprüfer bei den Siemens-Schuckert-Werken in Gartenfeld, Heinz Silberstein musste vermutlich ebenfalls Zwangsarbeit leisten, denn auf seiner Deportationsliste wurde er als Arbeiter bezeichnet.
Heinz Silberstein wurde am 2. April 1942 ins Warschauer Getto deportiert. Erna und Karl Silberstein mussten am 14. Mai 1942 die Vermögenserklärung ausfüllen, die der Deportation jeweils vorausging. Vermögen hatten Erna und Karl Silberstein nicht mehr. Am 13. Juni 1942 wurde Erna Silberstein mit ihrem Mann Karl Silberstein in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, von beiden ist kein Todesdatum bekannt.
Die Einrichtung des von ihnen bewohnten Zimmers wurde auf 364 RM geschätzt und für 254 RM an den Händler Otto Genz aus Schöneberg verkauft.