Doris Hütter

Verlegeort
Linienstraße 64
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
20. September 2019
Geboren
28. Dezember 1929 in Berlin
Deportation
am 16. Juni 1943 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 19. Oktober 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Doris Hütters Eltern stammten aus Polen. Sie heirateten in Berlin, wo Doris am 28. Dezember 1929 geboren wurde und den Vornamen ihrer verstorbenen Großmutter erhielt. Ihr Vater war Hausierer, die Familie war nicht wohlhabend. Zusammen mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Herbert lebte Doris Hütter in der Linienstraße 64. In der Nachbarschaft wohnten ihre Tante Regina (die Schwester ihrer Mutter), Reginas Ehemann Isaak Schipper, der Schneider war, und ihre Tochter, die zwei Jahre jünger als Doris Hütter war und ebenfalls zum Gedenken an die Großmutter Doris hieß. Für einige Jahre bot die Großfamilie Geborgenheit für Kinder und Erwachsene.<br />
<br />
Im Oktober 1938 wurde Doris’ Vater Eisig Hütter im Rahmen der sogenannten „Polenaktion“ nach Polen ausgewiesen. Ende 1938 flüchteten Doris’ Tante Regina, ihre Cousine Doris und ihr Onkel Isaak Schipper nach Montevideo, Uruguay.<br />
<br />
Bis auf wenige Wochen im Herbst 1939, als Doris’ Vater auf Geheiß der Nationalsozialisten nach Berlin zurückgekehrt war, um sein Geschäft abzuwickeln, war Sara Hütter mit den Kindern allein. Doris’ Vater wurde im September 1939 nach Sachsenhausen verschleppt. Ihre Mutter musste Zwangsarbeit leisten, Doris und ihr Bruder waren tagsüber oft allein, durften nicht zur Schule. <br />
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Mit neun Jahren wurde Doris krank. Sie litt an einer schweren Lungenentzündung und wurde stationär im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße im Wedding behandelt. Als ihre Mutter und ihr Bruder am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet wurden, war Doris noch immer im Krankenhaus. Es drängt sich der Eindruck auf, dass das Krankenhauspersonal das Kind nicht nur medizinisch retten wollte. Ihre Mutter und ihr Bruder waren bereits tot, ihre Verwandte geflüchtet. Ihr Vater wurde von Sachsenhausen nach Auschwitz deportiert und dort Anfang 1943 ebenfalls ermordet.<br />
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Am 16. Juni 1943 wurde Doris Hütter nach Theresienstadt deportiert und am 19. Oktober 1944 in Auschwitz ermordet. Sie war 14 Jahre alt.

Doris Hütters Eltern stammten aus Polen. Sie heirateten in Berlin, wo Doris am 28. Dezember 1929 geboren wurde und den Vornamen ihrer verstorbenen Großmutter erhielt. Ihr Vater war Hausierer, die Familie war nicht wohlhabend. Zusammen mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Herbert lebte Doris Hütter in der Linienstraße 64. In der Nachbarschaft wohnten ihre Tante Regina (die Schwester ihrer Mutter), Reginas Ehemann Isaak Schipper, der Schneider war, und ihre Tochter, die zwei Jahre jünger als Doris Hütter war und ebenfalls zum Gedenken an die Großmutter Doris hieß. Für einige Jahre bot die Großfamilie Geborgenheit für Kinder und Erwachsene.

Im Oktober 1938 wurde Doris’ Vater Eisig Hütter im Rahmen der sogenannten „Polenaktion“ nach Polen ausgewiesen. Ende 1938 flüchteten Doris’ Tante Regina, ihre Cousine Doris und ihr Onkel Isaak Schipper nach Montevideo, Uruguay.

Bis auf wenige Wochen im Herbst 1939, als Doris’ Vater auf Geheiß der Nationalsozialisten nach Berlin zurückgekehrt war, um sein Geschäft abzuwickeln, war Sara Hütter mit den Kindern allein. Doris’ Vater wurde im September 1939 nach Sachsenhausen verschleppt. Ihre Mutter musste Zwangsarbeit leisten, Doris und ihr Bruder waren tagsüber oft allein, durften nicht zur Schule.

Mit neun Jahren wurde Doris krank. Sie litt an einer schweren Lungenentzündung und wurde stationär im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße im Wedding behandelt. Als ihre Mutter und ihr Bruder am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet wurden, war Doris noch immer im Krankenhaus. Es drängt sich der Eindruck auf, dass das Krankenhauspersonal das Kind nicht nur medizinisch retten wollte. Ihre Mutter und ihr Bruder waren bereits tot, ihre Verwandte geflüchtet. Ihr Vater wurde von Sachsenhausen nach Auschwitz deportiert und dort Anfang 1943 ebenfalls ermordet.

Am 16. Juni 1943 wurde Doris Hütter nach Theresienstadt deportiert und am 19. Oktober 1944 in Auschwitz ermordet. Sie war 14 Jahre alt.