Wolfgang Holzmann

Verlegeort
Bölschestraße 25
Historischer Name
Friedrichstraße 25
Bezirk/Ortsteil
Friedrichshagen
Verlegedatum
26. März 2010
Geboren
10. Januar 1930 in Berlin
Deportation
am 02. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
03. März 1943 in Auschwitz

Wolfgang Holzmann (geboren 1930) lebte mit seiner Familie in der Friedrichstraße 25. Seine Eltern Irmgard, geborene Gross, und Paul Holzmann hatten im Oktober 1929 geheiratet.

Der Boykott jüdischer Geschäfte, der von den Nationalsozialisten am 1. April 1933 ausgerufen wurde, betraf auch die Schneiderei von Irmgards Vater, in der Paul Holzmann arbeitete.

Zunehmend hatten die Familien Holzmann und Gross unter antisemitischen Anfeindungen und Angriffen zu leiden. Während des Novemberpogroms 1938 wurde das Geschäft ausgeraubt und »arisiert«. Irmgards Vater wanderte daraufhin mit seiner Familie nach Shanghai aus.

Paul Holzmann beantragte für seine Familie und sich 1939 ebenfalls die Ausreise nach Shanghai, doch die Flucht gelang nicht mehr. Im März 1943 wurden Irmgard, Paul und Wolfgang Holzmann nach Auschwitz deportiert. Bei der Ankunft wurde Irmgard von ihrem Mann und ihrem Sohn getrennt, aber sie rief so laut nach Wolfgang, dass Paul den selektierenden SS-Arzt Horst Paul Fischer bat, den Kleinen bei seiner Mutter zu lassen. Dieser stimmte zu und schickte Mutter und Sohn in die Gaskammer.

Paul Holzmann wurde in einem Außenlager von Auschwitz interniert. Als die SS aus Angst vor der Roten Armee Anfang 1945 die Häftlinge abtransportierte, gelang es ihm, zu fliehen, doch wurde er wieder gefangen genommen und in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Wegen der katastrophalen hygienischen Bedingungen erkrankte Paul Holzmann an Typhus. Am Ende seiner Kräfte erlebte er die Befreiung des Lagers, konnte es jedoch nicht verlassen, weil er so geschwächt war. Erst im Spätsommer 1945 kam er nach Friedrichshagen zurück und eröffnete als Schneider ein Modegeschäft in der Bruno-Wille-Straße 61. Holzmann heiratete wieder und bekam nochmals einen Sohn. Bis zu seinem Tod litt er unter den traumatischen Erfahrungen und dem Gefühl einer Mitschuld an der Ermordung seiner Familie.

Wolfgang Holzmann (geboren 1930) lebte mit seiner Familie in der Friedrichstraße 25. Seine Eltern Irmgard, geborene Groß, und Paul Holzmann hatten im Oktober 1929 geheiratet.

Der Boykott jüdischer Geschäfte, der von den Nationalsozialisten am 1. April 1933 ausgerufen wurde, betraf auch die Schneiderei von Irmgards Vater, in der Paul Holzmann arbeitete.

Zunehmend hatten die Familien Holzmann und Groß unter antisemitischen Anfeindungen und Angriffen zu leiden. Während des Novemberpogroms 1938 wurde das Geschäft ausgeraubt und »arisiert«. Irmgards Vater wanderte daraufhin mit seiner Familie nach Shanghai aus.

Paul Holzmann beantragte für seine Familie und sich 1939 ebenfalls die Ausreise nach Shanghai, doch die Flucht gelang nicht mehr. Im März 1943 wurden Irmgard, Paul und Wolfgang Holzmann nach Auschwitz deportiert. Bei der Ankunft wurde Irmgard von ihrem Mann und ihrem Sohn getrennt, aber sie rief so laut nach Wolfgang, dass Paul den selektierenden SS-Arzt Horst Paul Fischer bat, den Kleinen bei seiner Mutter zu lassen. Dieser stimmte zu und schickte Mutter und Sohn in die Gaskammer.

Paul Holzmann wurde in einem Außenlager von Auschwitz interniert. Als die SS aus Angst vor der Roten Armee Anfang 1945 die Häftlinge abtransportierte, gelang es ihm, zu fliehen, doch wurde er wieder gefangen genommen und in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Wegen der katastrophalen hygienischen Bedingungen erkrankte Paul Holzmann an Typhus. Am Ende seiner Kräfte erlebte er die Befreiung des Lagers, konnte es jedoch nicht verlassen, weil er so geschwächt war. Erst im Spätsommer 1945 kam er nach Friedrichshagen zurück und eröffnete als Schneider ein Modegeschäft in der Bruno-Wille-Straße 61. Holzmann heiratete wieder und bekam nochmals einen Sohn. Bis zu seinem Tod litt er unter den traumatischen Erfahrungen und dem Gefühl einer Mitschuld an der Ermordung seiner Familie.