Dr. Franz Simon Selten

Verlegeort
Traunsteiner Str. 10
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
Februar 2020
Geboren
05. Oktober 1881 in Berlin
Deportation
am 31. August 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
11. Februar 1943 in Theresienstadt

Franz Simon Selten wurde am 5. Oktober 1881 in Berlin geboren.<br />
Seine Eltern waren Isidor Selten, (1839 - 1924) und Anna Selten geborene Pringsheim, (1850 - 1932)..<br />
Er hatte einen jüngeren Bruder Ernst Selten, geboren am 25. September 1885 und die Schwester Gertrud, geboren am 15. September 1886.<br />
Die Familie Selten lebte jahrelang in guten Verhältnissen im eigenen Haus in der Lützowstraße 60a.<br />
Franz Selten studierte, ebenso wie sein Bruder Ernst, Jura.<br />
Er wurde ein angesehener Rechtsanwalt und Notar und hatte eine Zulassung beim Berliner Kammergericht.<br />
Am 23. April 1912 heiratete er Erna Selten, geborene Ruhemann am 9. April 1894 und zog mit ihr als Erstmieter in das neugebaute Haus Traunsteiner Straße 10, Ecke Martin-Luther-Straße.<br />
Im Ersten Weltkrieg wurde Franz Selten schwer verwundet. Er wurde von seiner Frau Erna gepflegt und bekam das Eiserne Kreuz verliehen. Ebenfalls wurde er zum Kriegsgerichtsrat ernannt.<br />
Am 11. Mai 1917 bekam das Ehepaar Selten die Tochter Eva Maria und die Familie verbrachten die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg bis 1933 in guten finanziellen Verhältnisen; mit regelmäßigen Urlaubsreisen, Besuchen in Operhäusen und Theatern. <br />
Sie gaben oder gingen zu Hauskonzerten bei den sogar der junge Yehudi Menuhin spielte; kurzum sie führten ein gutes bürgerliches Leben.<br />
Gleich nach der Machtübernahme der Nazionalsozialisten jedoch verlor Dr. Franz Selten seine Zulassung als Rechtsanwalt. Nach einigen Monaten jedoch durfte er als gedienter Frontkämpfer wieder als Anwalt arbeiten aber viele seiner Klient_innen blieben ihm fern. <br />
1935 verlor er dann seine Zulassung als Notar.<br />
Kontinuierlich verschlechterte sich daraufhin die finanzielle Lage der Familie. <br />
1938 musste Dr. Franz Selten als "Konsulent" arbeiten und durfte nur noch für jüdische Klient_innen tätig werden.<br />
Tochter Eva hatte ebenfalls nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in der Schule zu leiden. Die Eltern schickten sie daraufhin schon im Herbst 1933 auf eine Schule nach Wales, damit sie ihr Abitur machen konnte. Ihr Berufsziel war Ärztin.<br />
Eva besuchte ihre Eltern trotz der Schikanen der Nazis noch mehrere Male in Berlin.<br />
Erna Selten emigrierte 1938 nach New York. Warum ihr Mann Franz nicht mitkam ist unbekannt, verschiedene Gründe sind möglich. Am 20. Februar 1941 wurde er gezwungen seine Wohnung in der Traunsteiner Straße 10 zu verlassen. Er musste in ein Zimmer in der Barbarossa Straße 52 ziehen. <br />
In der Vermögenserklärung vom 12. August 1942 erwähnte er nur noch den Besitz von wenigen Dingen.<br />
Am 31. August 1942 wurde Dr. Franz Selten mit dem 53. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo er am 11. Februar 1943 verstarb.Laut Todesfallanzeige starb er an Herzinsuffizienz und Kräfteverfall. Er wurde 61 Jahre alt.<br />
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Franz Simon Selten wurde am 5. Oktober 1881 in Berlin geboren.
Seine Eltern waren Isidor Selten, (1839 - 1924) und Anna Selten geborene Pringsheim, (1850 - 1932)..
Er hatte einen jüngeren Bruder Ernst Selten, geboren am 25. September 1885 und die Schwester Gertrud, geboren am 15. September 1886.
Die Familie Selten lebte jahrelang in guten Verhältnissen im eigenen Haus in der Lützowstraße 60a.
Franz Selten studierte, ebenso wie sein Bruder Ernst, Jura.
Er wurde ein angesehener Rechtsanwalt und Notar und hatte eine Zulassung beim Berliner Kammergericht.
Am 23. April 1912 heiratete er Erna Selten, geborene Ruhemann am 9. April 1894 und zog mit ihr als Erstmieter in das neugebaute Haus Traunsteiner Straße 10, Ecke Martin-Luther-Straße.
Im Ersten Weltkrieg wurde Franz Selten schwer verwundet. Er wurde von seiner Frau Erna gepflegt und bekam das Eiserne Kreuz verliehen. Ebenfalls wurde er zum Kriegsgerichtsrat ernannt.
Am 11. Mai 1917 bekam das Ehepaar Selten die Tochter Eva Maria und die Familie verbrachten die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg bis 1933 in guten finanziellen Verhältnisen; mit regelmäßigen Urlaubsreisen, Besuchen in Operhäusen und Theatern.
Sie gaben oder gingen zu Hauskonzerten bei den sogar der junge Yehudi Menuhin spielte; kurzum sie führten ein gutes bürgerliches Leben.
Gleich nach der Machtübernahme der Nazionalsozialisten jedoch verlor Dr. Franz Selten seine Zulassung als Rechtsanwalt. Nach einigen Monaten jedoch durfte er als gedienter Frontkämpfer wieder als Anwalt arbeiten aber viele seiner Klient_innen blieben ihm fern.
1935 verlor er dann seine Zulassung als Notar.
Kontinuierlich verschlechterte sich daraufhin die finanzielle Lage der Familie.
1938 musste Dr. Franz Selten als "Konsulent" arbeiten und durfte nur noch für jüdische Klient_innen tätig werden.
Tochter Eva hatte ebenfalls nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in der Schule zu leiden. Die Eltern schickten sie daraufhin schon im Herbst 1933 auf eine Schule nach Wales, damit sie ihr Abitur machen konnte. Ihr Berufsziel war Ärztin.
Eva besuchte ihre Eltern trotz der Schikanen der Nazis noch mehrere Male in Berlin.
Erna Selten emigrierte 1938 nach New York. Warum ihr Mann Franz nicht mitkam ist unbekannt, verschiedene Gründe sind möglich. Am 20. Februar 1941 wurde er gezwungen seine Wohnung in der Traunsteiner Straße 10 zu verlassen. Er musste in ein Zimmer in der Barbarossa Straße 52 ziehen.
In der Vermögenserklärung vom 12. August 1942 erwähnte er nur noch den Besitz von wenigen Dingen.
Am 31. August 1942 wurde Dr. Franz Selten mit dem 53. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo er am 11. Februar 1943 verstarb.Laut Todesfallanzeige starb er an Herzinsuffizienz und Kräfteverfall. Er wurde 61 Jahre alt.