Ingeborg Henriette Kaufmann

Verlegeort
Varziner Str. 3
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
06. Dezember 2019
Geboren
26. Januar 1922 in Berlin
Deportation
am 02. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Ingeborg Henriette Kaufmann wurde am 26. Januar 1922 in Berlin geboren. Sie hatte noch einen Bruder namens Benno Arno, der am 7. Januar 1923 ebenfalls in Berlin geboren wurde. Ihre Eltern waren Adolph Kaufmann, geboren am 29. März 1893 in Koźmin Wielkopolski (deutsch: Koschmin) im heutigen Polen, Bertha,Kaufmann geborene Krisch am 26. August 1887 in Inowrazlaw (deutsch: Hohensalza) in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern, ebenfalls im heutigen Polen. <br />
Seit 1932 lebten sie Berlin-Friedenau in der Varziner Straße 3. Die Wohnung hatte 4,5 Zimmer und die Miete betrug 122,50 RM.<br />
Adolph und Bertha Kaufmann betrieben in der Wexstraße 33a/Ecke Bernhardstraße ein großes Wäschegeschäft mit 6 Angestellten, das sie von Berthas Eltern übernommen hatten. Die Firma war unter dem Namen Strumpfhaus Krisch & Co im Handelsregister eingetragen.<br />
Nachdem das Geschäft in der "Reichskristallnacht" im November 1938 zerstört und geplündert wurde, musste das Ehepaar Kaufmann das Geschäft auf Druck der Deutschen Arbeitsfront unter Wert (nur 10% des tatsächlichen Wertes) verkaufen. Es wurde von einem hohen NSDAP-Parteimitglied namens Keydel übernommen.<br />
Ingeborg konnte als Jüdin nach Beendigung der Schule keine Lehrstelle finden. Von 1941 - 1943 musste sie gemeinsam mit ihrem Vater bei der Firma Ehrich & Graetz in der Elsenstraße in Treptow Zwangsarbeit leisten. <br />
Adolph, sein Frau Bertha und Tochter Ingeborg Kaufmann wurden aus dem Sammellager Levetzowstraße mit dem 32. Osttransport am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.<br />
<br />
Sohn Benno Arno Kaufmann bereitete sich nach Beendigung der Schule in einem Hachschara Lager in der Nähe von Berlin auf die Auswanderung nach Palästina vor und konnte noch im Frühjahr 1940 mit einer Gruppe dorthin emigrieren. Er arbeitete einige Jahre in einem Kibbuz, danach in der britischen Armee und lebte seitdem in Tel Aviv. 1946 heiratete er die Zwanzigjährige aus Österreich stammende Blanka Stein und emigrierte mit ihr 1953 in die USA und ließ sich in New York nieder. <br />
Benno Arno Kaufmann starb 1981, seine Frau Blanka war zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung noch am Leben. Es gibt keine Nachkommen.

Ingeborg Henriette Kaufmann wurde am 26. Januar 1922 in Berlin geboren. Sie hatte noch einen Bruder namens Benno Arno, der am 7. Januar 1923 ebenfalls in Berlin geboren wurde. Ihre Eltern waren Adolph Kaufmann, geboren am 29. März 1893 in Koźmin Wielkopolski (deutsch: Koschmin) im heutigen Polen, Bertha,Kaufmann geborene Krisch am 26. August 1887 in Inowrazlaw (deutsch: Hohensalza) in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern, ebenfalls im heutigen Polen.
Seit 1932 lebten sie Berlin-Friedenau in der Varziner Straße 3. Die Wohnung hatte 4,5 Zimmer und die Miete betrug 122,50 RM.
Adolph und Bertha Kaufmann betrieben in der Wexstraße 33a/Ecke Bernhardstraße ein großes Wäschegeschäft mit 6 Angestellten, das sie von Berthas Eltern übernommen hatten. Die Firma war unter dem Namen Strumpfhaus Krisch & Co im Handelsregister eingetragen.
Nachdem das Geschäft in der "Reichskristallnacht" im November 1938 zerstört und geplündert wurde, musste das Ehepaar Kaufmann das Geschäft auf Druck der Deutschen Arbeitsfront unter Wert (nur 10% des tatsächlichen Wertes) verkaufen. Es wurde von einem hohen NSDAP-Parteimitglied namens Keydel übernommen.
Ingeborg konnte als Jüdin nach Beendigung der Schule keine Lehrstelle finden. Von 1941 - 1943 musste sie gemeinsam mit ihrem Vater bei der Firma Ehrich & Graetz in der Elsenstraße in Treptow Zwangsarbeit leisten.
Adolph, sein Frau Bertha und Tochter Ingeborg Kaufmann wurden aus dem Sammellager Levetzowstraße mit dem 32. Osttransport am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Sohn Benno Arno Kaufmann bereitete sich nach Beendigung der Schule in einem Hachschara Lager in der Nähe von Berlin auf die Auswanderung nach Palästina vor und konnte noch im Frühjahr 1940 mit einer Gruppe dorthin emigrieren. Er arbeitete einige Jahre in einem Kibbuz, danach in der britischen Armee und lebte seitdem in Tel Aviv. 1946 heiratete er die Zwanzigjährige aus Österreich stammende Blanka Stein und emigrierte mit ihr 1953 in die USA und ließ sich in New York nieder.
Benno Arno Kaufmann starb 1981, seine Frau Blanka war zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung noch am Leben. Es gibt keine Nachkommen.