Henry Pheil ehem. Pfeil

Verlegeort
Perelsplatz 15
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
21. Februar 2020
Geboren
13. Oktober 1920 in Berlin
Flucht
1939 Schottland
Überlebt
1984 in Schottland

Heinrich Pfeil wurde am, 3. Oktober 1920, in Berlin-Friedenau am Maybachplatz 15 (heute Perelsplatz 15).geboren. Sein Vater Moritz Pfeil am 7.Dezember 1876 in Trockenberg (heute Sucha Gora) in Polen. Die Mutter Rosalie Charlotte Pfeil geb. Freund, wurde in Landeshut in Schlesien, heute Kamienna Góra am 25. Dezember geboren.<br />
Moritz Pfeil war Buchhändler und betrieb in seiner Wohnung eine Versandbuchhandlung für Kunst- und Kunstgewerbe.<br />
Rosalie Charlotte Pfeil war Englischlehrerin. 1938 musste Moritz Pfeil auf Anordnung der Nazi-Behörden den Buchhandel auflösen.<br />
Moritz und Rosalie Pfeil wurden am 18. Oktober 1941 nach Lodz deportiert und am 8. Mai 1942 im Vernichtungslager Chelmo ermordet.<br />
Heinrich Pfeil besuchte Anfang der 1930er Jahre das Helmholtz Realgymnasium in Schöneberg. Er war zeichnerisch sehr begabt und gestaltete die Schülerzeitung mit.<br />
Als das NS-Regime Juden vom Unterricht in den staatlichen Schulen ausschloß wechselte er in die Joachimsthaler Höher Handelsschule, einer jüdischen Privatschule und erhielt dort eine technische Ausbildung. Er wollte Ingenieurswesen studieren.<br />
Nach dem Abitur erhielt er als Jude keinen Studienplatz und nach der "Reichskristallnacht" im November 1938 begann die Familie eine Möglichkeit zu finden, ihn ins Ausland in Sicherheit zu bringen. <br />
Heinrich konnte im Frühjahr 1939 nach Schottland emigireren. <br />
Seine Mutter Rosalie hatte einige Jahre zuvor eine schottische Studentin als Englischlehrerin in ihrer Schule aufgenommen und in ihrer Familie beherbergt. Diese Schottin besorgte Heinrich Pfeil ein Visum für die Einreise nach Großbritannien, so dass er im Januar 1939 im Alter von 19 Jahren nach Schottland emigrieren konnte und dort sein Ingenieursstudium beginnen.<br />
Als jedoch Nazi-Deutschland 1940 die Niederlande und Norwegen besetzt hatte, entschied die britische Regierung aus Angst vor deutschen Spionen alle in Großbritannien lebenden Deutschen über 16 Jahren, zu internieren. Heinrich Pfeil wurde mit vielen Anderen über mehrere Stationen in ein Internierungslager in Canada, gelegen in einem riesigen Waldgebiet unter elenden Bedingungen interniert.<br />
Nach der Freilassung am Ende des Krieges kehrte er nach Großbritannien zurück, nahm die englische Staatsbürgerschaft an und änderte er seinen Namen in Henry Pheil. Er nahm sein Ingenierusstudium wieder auf und arbeitete später als Ingenieur. <br />
Er heiratete Betti Goldschal im Juni 1949. Sie konnte noch Anfang September 1939 mit einem der letzten Flugzeuge aus Berlin nach Schottland fliehen. <br />
Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor.<br />
1954 wurde der Sohn Maurice in Glasgow geboren, der heute mit seiner Familie in den USA lebt. 1960 wurde dann die Tochter Rose Deborah geboren, die Anfang der 1980er Jahre jung verheiratet nach Israel auswanderte. Sie heißt heute Rose Deborah Smith.<br />
Rose schreibt: "Mein Vater hat kaum über sein Leben in Berlin und über seine Eltern gesprochen. Es war ihm zu schmerzlich. Er war ein sehr intelligenter und feinfühliger Mensch, ein edeler Mensch."<br />
Er habe sehr unter Depressionen gelitten und sei bereits 1984 im Alter von nur 64 Jahren verstorben. <br />
Ihre Eltern schreibt Rose hätten aber auch immer wieder darüber gescherzt, dass es letztlich Adolf Hitler beruft hätte, um sie beide durch die Flucht aus Nazi-Deutschland zusammen zu bringen. In Berlin hätten sie sich wohl nicht begegnen können, kamen sie doch aus unterschiedlichen religiösen und sozialen Bereichen: Henry Pheil, der Vater aus einer liberalen, assimilierten nicht religiösen deutsch-jüdischen Familie aus dem bürgerlichen Friedenau; Betty die Mutter aus einer orthodox-religiösen polnisch-jüdischen Familie im ehemaligen Scheunenviertel.<br />
Von Glasgow stellte Henry Pheil in den 50er Jahren bei den Berliner Wiedergutmachungsbehörden den Antrag auf Rückerstattung des geraubten Besitzes seiner Eltern.

Heinrich Pfeil wurde am, 3. Oktober 1920, in Berlin-Friedenau am Maybachplatz 15 (heute Perelsplatz 15).geboren. Sein Vater Moritz Pfeil am 7.Dezember 1876 in Trockenberg (heute Sucha Gora) in Polen. Die Mutter Rosalie Charlotte Pfeil geb. Freund, wurde in Landeshut in Schlesien, heute Kamienna Góra am 25. Dezember geboren.
Moritz Pfeil war Buchhändler und betrieb in seiner Wohnung eine Versandbuchhandlung für Kunst- und Kunstgewerbe.
Rosalie Charlotte Pfeil war Englischlehrerin. 1938 musste Moritz Pfeil auf Anordnung der Nazi-Behörden den Buchhandel auflösen.
Moritz und Rosalie Pfeil wurden am 18. Oktober 1941 nach Lodz deportiert und am 8. Mai 1942 im Vernichtungslager Chelmo ermordet.
Heinrich Pfeil besuchte Anfang der 1930er Jahre das Helmholtz Realgymnasium in Schöneberg. Er war zeichnerisch sehr begabt und gestaltete die Schülerzeitung mit.
Als das NS-Regime Juden vom Unterricht in den staatlichen Schulen ausschloß wechselte er in die Joachimsthaler Höher Handelsschule, einer jüdischen Privatschule und erhielt dort eine technische Ausbildung. Er wollte Ingenieurswesen studieren.
Nach dem Abitur erhielt er als Jude keinen Studienplatz und nach der "Reichskristallnacht" im November 1938 begann die Familie eine Möglichkeit zu finden, ihn ins Ausland in Sicherheit zu bringen.
Heinrich konnte im Frühjahr 1939 nach Schottland emigireren.
Seine Mutter Rosalie hatte einige Jahre zuvor eine schottische Studentin als Englischlehrerin in ihrer Schule aufgenommen und in ihrer Familie beherbergt. Diese Schottin besorgte Heinrich Pfeil ein Visum für die Einreise nach Großbritannien, so dass er im Januar 1939 im Alter von 19 Jahren nach Schottland emigrieren konnte und dort sein Ingenieursstudium beginnen.
Als jedoch Nazi-Deutschland 1940 die Niederlande und Norwegen besetzt hatte, entschied die britische Regierung aus Angst vor deutschen Spionen alle in Großbritannien lebenden Deutschen über 16 Jahren, zu internieren. Heinrich Pfeil wurde mit vielen Anderen über mehrere Stationen in ein Internierungslager in Canada, gelegen in einem riesigen Waldgebiet unter elenden Bedingungen interniert.
Nach der Freilassung am Ende des Krieges kehrte er nach Großbritannien zurück, nahm die englische Staatsbürgerschaft an und änderte er seinen Namen in Henry Pheil. Er nahm sein Ingenierusstudium wieder auf und arbeitete später als Ingenieur.
Er heiratete Betti Goldschal im Juni 1949. Sie konnte noch Anfang September 1939 mit einem der letzten Flugzeuge aus Berlin nach Schottland fliehen.
Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor.
1954 wurde der Sohn Maurice in Glasgow geboren, der heute mit seiner Familie in den USA lebt. 1960 wurde dann die Tochter Rose Deborah geboren, die Anfang der 1980er Jahre jung verheiratet nach Israel auswanderte. Sie heißt heute Rose Deborah Smith.
Rose schreibt: "Mein Vater hat kaum über sein Leben in Berlin und über seine Eltern gesprochen. Es war ihm zu schmerzlich. Er war ein sehr intelligenter und feinfühliger Mensch, ein edeler Mensch."
Er habe sehr unter Depressionen gelitten und sei bereits 1984 im Alter von nur 64 Jahren verstorben.
Ihre Eltern schreibt Rose hätten aber auch immer wieder darüber gescherzt, dass es letztlich Adolf Hitler beruft hätte, um sie beide durch die Flucht aus Nazi-Deutschland zusammen zu bringen. In Berlin hätten sie sich wohl nicht begegnen können, kamen sie doch aus unterschiedlichen religiösen und sozialen Bereichen: Henry Pheil, der Vater aus einer liberalen, assimilierten nicht religiösen deutsch-jüdischen Familie aus dem bürgerlichen Friedenau; Betty die Mutter aus einer orthodox-religiösen polnisch-jüdischen Familie im ehemaligen Scheunenviertel.
Von Glasgow stellte Henry Pheil in den 50er Jahren bei den Berliner Wiedergutmachungsbehörden den Antrag auf Rückerstattung des geraubten Besitzes seiner Eltern.