Hermann Rosengarten

Verlegeort
Schützenstr. 4
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
03. Juni 2021
Geboren
06. Februar 1884 in Osthavelland
Beruf
Kaufmann
Flucht
1933 in die Niederlande
Verhaftet
07. November 1942 in Westerbork
Deportation
am 10. November 1942 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Hermann Rosengarten wurde am. 6. Februar 1884 in Osthavelland bei Berlin geboren. Er stammte aus einer jüdischen Familie. Sein Vater Marcus Loewe, genannt Rosengarten (*8. März 1860), war Kaufmann und Inhaber einer Kindermützenfabrikation in der Jüdenstr. 53. Seine Mutter war Salomea Weinberg (* 11.Juli 1861). <br />
Hermanns jüngere Schwester Jenny wurde am 29.Januar 1887 geboren. <br />
Von 1900 bis 1909 wohnte die Familie in der Stralauer Strasse 18, einem Neubaugebiet der Stadt Berlin. Ab 1910 wohnte die Familie in der Schicklerstr.13 in Berlin Mitte. Zu diesem Zeitpunkt trat Hermann auch in den väterlichen Betrieb ein. <br />
Hermann heiratete 1913 Selma Joske, geboren am 7. März 1893 in Düren. Sie war die Tochter des aus Birnbaum stammenden LKW-Fahrers Paul Joske und dessen Frau Clara geb. Schob. <br />
Anfang der 1920er Jahre gaben Vater und Sohn Rosen-garten die Mützenfabrikation auf.<br />
Am 6.März. 1929 starb Marcus Rosengarten. <br />
Seine Witwe Salomea zog 1930 zu ihrem Sohn in die Schützenstr. nach Steglitz.<br />
Hermann Rosengarten lebte seit 1914 mit seiner Ehefrau Selma Joske und der am 9. Mai 1918 geborenen Tochter Alice in der Schützenstr. 4 in Steglitz. 1921 hatte er sich mit einem Schuhwarenhandel selbständig gemacht.<br />
1921 wurde die Ehe mit Selma Joske geschieden. Die Tochter Alice lebte daraufhin vermutlich bei ihrer Mutter, die sich 1922 mit dem Weingroßhändler Ernst Theodor Wachenheimer erneut verheiratete. <br />
Auch Hermann Rosengarten schloss am 5. Mai 1923 eine zweite Ehe mit der Witwe Selma Hecht, geborene Halbeck (*21. Juni 1896 in Velten). Sie war nichtjüdisch und die Witwe des Wäschesalonbesitzers Siegfried Hecht. Ihre 3-jährige Tochter Hannelore, genannt Hanne, geboren am 18. Oktober 1920, brachte sie mit in die Ehe.<br />
Anfang der 1930er Jahre starteten die Eheleute Rosengarten beruflich nochmals neu mit einem „Radio- und Musikapparate“- Geschäft in der Müllerstraße 182/183 in Berlin N 65 im heutigen Wedding. Ein Umzug in die Wielandstr. 41 nach Charlottenburg wurde vorbereitet. <br />
Im April 1933 fand alles ein jähes Ende. Der von den Nationalsozialisten erfolgte Boykottaufruf gegen jüdische Geschäfte traf auch das Geschäft in der Müllerstr. Der landesweite Wirtschafts-Boykott wurde von lokalen NS-Parteichefs organisiert und war der Auftakt zu einer Reihe von diskriminierenden Gesetzen, die Juden aus dem Wirtschaftsleben verdrängten.<br />
Hermann Rosengarten zog rasch die Konsequenzen: Am 5. April 1933 – (im Gedenkbuch: 1. August 1933) emigrierte er in die Niederlande; Selma löste das Radio-Geschäft auf und folgte mit ihrer Tochter Hanne und der Schwiegermutter Salomea im Frühsommer 1933. <br />
Fortan lebten Hermann Rosengarten und seine Familie in Amsterdam in der Beethovenstr. 148.<br />
1935 floh auch Hermanns Tochter Alice nach Holland. Vermutlich lebte sie ebenfalls in der Beethovenstraat bis sie 1939 Kurt Jakob David Essinger heiratete. Alice und ihr Ehemann Kurt lebten in Amsterdam, Maesstraat 34. Am 1. Januar 1941 kam dort ihr Sohn Robert zur Welt. <br />
Alice und Kurt planten eine Flucht in die Schweiz. Ihr Sohn war vor der Flucht von holländischen Freunden versteckt worden und überlebte die Shoa. <br />
Am 29. August 1942 wurden Hermann Rosengartens Tochter Alice und sein Schwiegersohn Kurt jedoch verhaftet und von Mechelen aus nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Sohn Robert wurde später von Alices Mutter Selma Wachenheimer in die USA geholt, wohin sie 1939 zusammen mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter Ingeburg (*18. November 1923) emigrieren konnte. <br />
Am 7. November 1942 wurden Hermann und seine Mutter verhaftet und in das Lager Westerbork überstellt.<br />
Am 10. November 1942 wurden sie nach Auschwitz deportiert und ermordet.<br />
Harmanns Schwester Jenny Rozen emigrierte 1933 nach Frankreich und später in die Schweiz. 1939 konnten ihre Tochter Jenny und ihr Ehemann Josef nachkommen. Alle überlebten.<br />
Hermann Rosengartens Witwe Selma und ihre Tochter Hanne blieben nach dem Ende des Faschismus in den Niederlanden.<br />
Jenny Rozen und Hermanns Witwe Selma stellten nach dem Krieg Anträge auf Entschädigung. Der Antrag von Jenny war erfolglos, Selma erhielt eine Witwenrente und wurde für den Verlust an Kapital und Vermögen abgefunden.

Hermann Rosengarten wurde am. 6. Februar 1884 in Osthavelland bei Berlin geboren. Er stammte aus einer jüdischen Familie. Sein Vater Marcus Loewe, genannt Rosengarten (*8. März 1860), war Kaufmann und Inhaber einer Kindermützenfabrikation in der Jüdenstr. 53. Seine Mutter war Salomea Weinberg (* 11.Juli 1861).
Hermanns jüngere Schwester Jenny wurde am 29.Januar 1887 geboren.
Von 1900 bis 1909 wohnte die Familie in der Stralauer Strasse 18, einem Neubaugebiet der Stadt Berlin. Ab 1910 wohnte die Familie in der Schicklerstr.13 in Berlin Mitte. Zu diesem Zeitpunkt trat Hermann auch in den väterlichen Betrieb ein.
Hermann heiratete 1913 Selma Joske, geboren am 7. März 1893 in Düren. Sie war die Tochter des aus Birnbaum stammenden LKW-Fahrers Paul Joske und dessen Frau Clara geb. Schob.
Anfang der 1920er Jahre gaben Vater und Sohn Rosen-garten die Mützenfabrikation auf.
Am 6.März. 1929 starb Marcus Rosengarten.
Seine Witwe Salomea zog 1930 zu ihrem Sohn in die Schützenstr. nach Steglitz.
Hermann Rosengarten lebte seit 1914 mit seiner Ehefrau Selma Joske und der am 9. Mai 1918 geborenen Tochter Alice in der Schützenstr. 4 in Steglitz. 1921 hatte er sich mit einem Schuhwarenhandel selbständig gemacht.
1921 wurde die Ehe mit Selma Joske geschieden. Die Tochter Alice lebte daraufhin vermutlich bei ihrer Mutter, die sich 1922 mit dem Weingroßhändler Ernst Theodor Wachenheimer erneut verheiratete.
Auch Hermann Rosengarten schloss am 5. Mai 1923 eine zweite Ehe mit der Witwe Selma Hecht, geborene Halbeck (*21. Juni 1896 in Velten). Sie war nichtjüdisch und die Witwe des Wäschesalonbesitzers Siegfried Hecht. Ihre 3-jährige Tochter Hannelore, genannt Hanne, geboren am 18. Oktober 1920, brachte sie mit in die Ehe.
Anfang der 1930er Jahre starteten die Eheleute Rosengarten beruflich nochmals neu mit einem „Radio- und Musikapparate“- Geschäft in der Müllerstraße 182/183 in Berlin N 65 im heutigen Wedding. Ein Umzug in die Wielandstr. 41 nach Charlottenburg wurde vorbereitet.
Im April 1933 fand alles ein jähes Ende. Der von den Nationalsozialisten erfolgte Boykottaufruf gegen jüdische Geschäfte traf auch das Geschäft in der Müllerstr. Der landesweite Wirtschafts-Boykott wurde von lokalen NS-Parteichefs organisiert und war der Auftakt zu einer Reihe von diskriminierenden Gesetzen, die Juden aus dem Wirtschaftsleben verdrängten.
Hermann Rosengarten zog rasch die Konsequenzen: Am 5. April 1933 – (im Gedenkbuch: 1. August 1933) emigrierte er in die Niederlande; Selma löste das Radio-Geschäft auf und folgte mit ihrer Tochter Hanne und der Schwiegermutter Salomea im Frühsommer 1933.
Fortan lebten Hermann Rosengarten und seine Familie in Amsterdam in der Beethovenstr. 148.
1935 floh auch Hermanns Tochter Alice nach Holland. Vermutlich lebte sie ebenfalls in der Beethovenstraat bis sie 1939 Kurt Jakob David Essinger heiratete. Alice und ihr Ehemann Kurt lebten in Amsterdam, Maesstraat 34. Am 1. Januar 1941 kam dort ihr Sohn Robert zur Welt.
Alice und Kurt planten eine Flucht in die Schweiz. Ihr Sohn war vor der Flucht von holländischen Freunden versteckt worden und überlebte die Shoa.
Am 29. August 1942 wurden Hermann Rosengartens Tochter Alice und sein Schwiegersohn Kurt jedoch verhaftet und von Mechelen aus nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Sohn Robert wurde später von Alices Mutter Selma Wachenheimer in die USA geholt, wohin sie 1939 zusammen mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter Ingeburg (*18. November 1923) emigrieren konnte.
Am 7. November 1942 wurden Hermann und seine Mutter verhaftet und in das Lager Westerbork überstellt.
Am 10. November 1942 wurden sie nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Harmanns Schwester Jenny Rozen emigrierte 1933 nach Frankreich und später in die Schweiz. 1939 konnten ihre Tochter Jenny und ihr Ehemann Josef nachkommen. Alle überlebten.
Hermann Rosengartens Witwe Selma und ihre Tochter Hanne blieben nach dem Ende des Faschismus in den Niederlanden.
Jenny Rozen und Hermanns Witwe Selma stellten nach dem Krieg Anträge auf Entschädigung. Der Antrag von Jenny war erfolglos, Selma erhielt eine Witwenrente und wurde für den Verlust an Kapital und Vermögen abgefunden.