Max Schwersenz

Verlegeort
Belziger Str. 37
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
26. März 2010
Geboren
22. April 1911 in Wronke (Posen) / Wronki
Deportation
am 03. Februar 1943 nach Auschwitz
Später deportiert
am 22. Januar 1945 nach Buchenwald
Überlebt

Max Schwersenz wurde am 22. April 1911 in Wronke/Posen (heute Wronki/Großpolen) geboren. Er heiratete Traute Mendel (s. Traute Schwersenz) und wohnte mit ihr, dem gemeinsamen Sohn Denny (s. dort) und seiner Schwiegermutter Ella Elsbeth Mendel seit 1937 in Berlin-Schöneberg in der Belziger Straße 37 im Hinterhaus (Gartenhaus). Nachdem die Schwiegermutter im April 1941 in die USA emigriert war, nahmen die Eheleute als Untermieterin die „Arierin“ Klara Bernhard, geborene Thrams, in ihre Wohnung auf. Am 21. Oktober 1941 wurde Max Schwersenz zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet. Er arbeitete für einen Wochenlohn von 35,-- RM bei der Firma Papendick & Co., Graefestraße 44–64, Berlin-Kreuzberg. <br />
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Am 3. Februar 1943 wurde Max Schwersenz zusammen mit seiner Familie und weiteren Nachbarn aus der Belziger Straße 37 bzw. 39 abgeholt und nach Auschwitz deportiert. Seine Frau und sein Sohn wurden vermutlich gleich nach der Ankunft dort getötet. Max Schwersenz war vermutlich einer von 181 bei der Ankunft ausgesonderten männlichen Häftlingen, die nicht sofort ins Gas geschickt wurden.<br />
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Es gelang ihm, das KZ die nächsten zwei Jahre, bis zur Befreiung, zu überstehen. Wegen der näher rückenden russischen Armee evakuierte die Lagerverwaltung am 22. Januar 1945 das Lager Auschwitz, mit dem KZ Buchenwald bei Weimar als Ziel. Ob die Insassen die Strecke auf einem sogenannten Todesmarsch zu bewältigen hatten, auf einem offenen LKW oder in einem Eisenbahnwaggon transportiert wurden, ist nicht bekannt. In Buchenwald schließlich wurden die Überlebenden endgültig befreit.<br />
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Nach dem Krieg arbeitete Max Schwesenz für die amerikanische Kriegsverwaltung und hatte die Möglichkeit, in die USA zu emigrieren. Er entschied sich aber, nach Israel auszuwandern. Er lebte dort mit seiner neuen Frau, die er 1948 heiratete, für mehr als neun Jahare. 1957 kehrte er mit seiner Familie nach Deutschland zurück. Er wohnte zunächst in Wertheim/Main, später in Mosbach und machte Karriere im Verkauf. Er starb am 5. November 1989 im Alter von 78 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Mosbach. Er hinterlässt Kinder und Enkelkinder in Deutschland, Israel und den USA.

Max Schwersenz wurde am 22. April 1911 in Wronke/Posen (heute Wronki/Großpolen) geboren. Er heiratete Traute Mendel (s. Traute Schwersenz) und wohnte mit ihr, dem gemeinsamen Sohn Denny (s. dort) und seiner Schwiegermutter Ella Elsbeth Mendel seit 1937 in Berlin-Schöneberg in der Belziger Straße 37 im Hinterhaus (Gartenhaus). Nachdem die Schwiegermutter im April 1941 in die USA emigriert war, nahmen die Eheleute als Untermieterin die „Arierin“ Klara Bernhard, geborene Thrams, in ihre Wohnung auf. Am 21. Oktober 1941 wurde Max Schwersenz zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet. Er arbeitete für einen Wochenlohn von 35,-- RM bei der Firma Papendick & Co., Graefestraße 44–64, Berlin-Kreuzberg.

Am 3. Februar 1943 wurde Max Schwersenz zusammen mit seiner Familie und weiteren Nachbarn aus der Belziger Straße 37 bzw. 39 abgeholt und nach Auschwitz deportiert. Seine Frau und sein Sohn wurden vermutlich gleich nach der Ankunft dort getötet. Max Schwersenz war vermutlich einer von 181 bei der Ankunft ausgesonderten männlichen Häftlingen, die nicht sofort ins Gas geschickt wurden.

Es gelang ihm, das KZ die nächsten zwei Jahre, bis zur Befreiung, zu überstehen. Wegen der näher rückenden russischen Armee evakuierte die Lagerverwaltung am 22. Januar 1945 das Lager Auschwitz, mit dem KZ Buchenwald bei Weimar als Ziel. Ob die Insassen die Strecke auf einem sogenannten Todesmarsch zu bewältigen hatten, auf einem offenen LKW oder in einem Eisenbahnwaggon transportiert wurden, ist nicht bekannt. In Buchenwald schließlich wurden die Überlebenden endgültig befreit.

Nach dem Krieg arbeitete Max Schwesenz für die amerikanische Kriegsverwaltung und hatte die Möglichkeit, in die USA zu emigrieren. Er entschied sich aber, nach Israel auszuwandern. Er lebte dort mit seiner neuen Frau, die er 1948 heiratete, für mehr als neun Jahare. 1957 kehrte er mit seiner Familie nach Deutschland zurück. Er wohnte zunächst in Wertheim/Main, später in Mosbach und machte Karriere im Verkauf. Er starb am 5. November 1989 im Alter von 78 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Mosbach. Er hinterlässt Kinder und Enkelkinder in Deutschland, Israel und den USA.