Edmund Wolfson

Verlegeort
Kaiserdamm 82
Bezirk/Ortsteil
Westend
Verlegedatum
06. Oktober 2021
Geboren
17. März 1870 in Posen / Poznań
Beruf
Bankdirektor
Flucht
1938 Palästina
Überlebt

Edmund Wolfsohn wurde am 17. März 1870 in Posen (heute Poznán in Polen) geboren.<br />
1890 zog er nach Berlin und trat in die Darmstädter Nationalbank ein, wo er zum Direktor aufstieg. Nach der Fusion mit der Dresdner Bank wurde Edmund zum Direktor der erweiterten Bank ernannt.<br />
Er heiratete Rosa Herzberg und die Familie lebte von etwa 1910 bis 1928 in der Fasanenstraße 67 in Charlottenburg und dann am Kaiserdamm 82. Im Juli 1924 ließ er den Namen Wolfsohn in Wolfson ändern.<br />
<br />
Edmund und Rosa – beide weltliche Juden – hatten drei Kinder: Hans (geb. 05.01.1902, Berlin; gest. London 03.04.1991), Friedrich (Fritz) (geb. 21.4.1906, Berlin; gest. Palästina 1942) und Liselotte (geb. 13.11.1908, Berlin; gest. London 26.08.1992).<br />
Edmund hatte vor der Heirat einen Sohn mit Alwine Wenzel: Edmund Wenzel, geb. 19.02.1896, Berlin; gest. 14.05.1987, Greifswald. Edmund unterstützte die Familie Wenzel bis 1938; sie und ihre Nachkommen überlebten bis heute in Deutschland.<br />
<br />
Während ihre Kinder Deutschland verließen, als die Nazis an die Macht kamen, glaubte Edmund fest an die Stärke des deutschen Rechtssystems und bestand darauf, in Berlin zu bleiben. Sein Glaube wurde bestärkt, weil er mühelos einen Prozess gewann. Ein Angestellter hatte behauptet, weil Edmund Wolfson Jude wäre, hätte er ihn ausspioniert.<br />
<br />
Am 6. November 1938 fuhren Edmund und Rosa in den Urlaub nach London, um an Liselottes 30. Geburtstag teilzunehmen. Nach der Zerstörung von Eigentum und Leben während der Reichspogromnacht (9./10. November) konnten sie nicht mehr nach Deutschland zurückkehren, verloren ihren gesamten Besitz, behielten aber ihr Leben.<br />
Sie durften nicht in Großbritannien bleiben, konnten aber nach Palästina reisen, wo sie ihre dort lebenden Söhne Fritz und Hans trafen.<br />
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Edmund Wolfson starb am 3. März 1952 in Israel.<br />
Seine Urenkel leben heute in Großbritannien, Israel und Deutschland.<br />
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Edmund Wolfsohn wurde am 17. März 1870 in Posen (heute Poznán in Polen) geboren.
1890 zog er nach Berlin und trat in die Darmstädter Nationalbank ein, wo er zum Direktor aufstieg. Nach der Fusion mit der Dresdner Bank wurde Edmund zum Direktor der erweiterten Bank ernannt.
Er heiratete Rosa Herzberg und die Familie lebte von etwa 1910 bis 1928 in der Fasanenstraße 67 in Charlottenburg und dann am Kaiserdamm 82. Im Juli 1924 ließ er den Namen Wolfsohn in Wolfson ändern.

Edmund und Rosa – beide weltliche Juden – hatten drei Kinder: Hans (geb. 05.01.1902, Berlin; gest. London 03.04.1991), Friedrich (Fritz) (geb. 21.4.1906, Berlin; gest. Palästina 1942) und Liselotte (geb. 13.11.1908, Berlin; gest. London 26.08.1992).
Edmund hatte vor der Heirat einen Sohn mit Alwine Wenzel: Edmund Wenzel, geb. 19.02.1896, Berlin; gest. 14.05.1987, Greifswald. Edmund unterstützte die Familie Wenzel bis 1938; sie und ihre Nachkommen überlebten bis heute in Deutschland.

Während ihre Kinder Deutschland verließen, als die Nazis an die Macht kamen, glaubte Edmund fest an die Stärke des deutschen Rechtssystems und bestand darauf, in Berlin zu bleiben. Sein Glaube wurde bestärkt, weil er mühelos einen Prozess gewann. Ein Angestellter hatte behauptet, weil Edmund Wolfson Jude wäre, hätte er ihn ausspioniert.

Am 6. November 1938 fuhren Edmund und Rosa in den Urlaub nach London, um an Liselottes 30. Geburtstag teilzunehmen. Nach der Zerstörung von Eigentum und Leben während der Reichspogromnacht (9./10. November) konnten sie nicht mehr nach Deutschland zurückkehren, verloren ihren gesamten Besitz, behielten aber ihr Leben.
Sie durften nicht in Großbritannien bleiben, konnten aber nach Palästina reisen, wo sie ihre dort lebenden Söhne Fritz und Hans trafen.

Edmund Wolfson starb am 3. März 1952 in Israel.
Seine Urenkel leben heute in Großbritannien, Israel und Deutschland.