Verlegeort
Blücherstraße 18
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
20. März 2007
Geboren
25. Mai 1893 in Exin (Posen) / Kcynia
Deportation
am 01. November 1941
nach
Łódź / Litzmannstadt
Tot
in Łódź / Litzmannstadt
Gertrud Salomon wurde am 25. Mai 1893 in der Kleinstadt Exin, dem heutigen Kcynia, geboren. Die Stadt lag in der preußischen Provinz Posen. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts und den ersten des 20. Jahrhunderts erlebte die jüdische Gemeinde in Exin, deren Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreichte, einen rapiden Schwund an Mitgliedern. Viele verließen die Region infolge der Auswirkungen der Industrialisierung auf die Erwerbsmöglichkeiten in ländlichen Gegenden (Pauperismus). Wann Gertrud Salomon ihre Geburtsstadt verließ, ist nicht bekannt. In den 1910er oder frühen 1920er Jahren heiratete sie den aus der ostpreußischen Kleinstadt Gilgenburg (heute Dąbrówno) stammenden Kaufmann Alfred Seligmann. 1922 kam im brandenburgischen Jüterbog die gemeinsame Tochter Johanna Seligmann zur Welt.
Leider haben sich zu den Mitgliedern der Familie Seligmann kaum Quellen und Informationen erhalten, die ein Licht auf die Verhältnisse und das Leben der einzelnen Familienangehörigen in Brandenburg und Berlin der 1920er und 1930er Jahre werfen könnten. Aus den wenigen erhaltenen Daten zur Familie aus der NS-Zeit lässt sich nur eine äußerst bruchstückhafte Skizze ihrer Verfolgungsgeschichte rekonstruieren. Ein Beispiel dafür, wie der nationalsozialistische Staat nicht nur auf die physische Vernichtung von Menschen zielte, die aus der „Volksgemeinschaft“ ausgeschlossen waren, sondern möglichst auch auf die vollständige Auslöschung der Erinnerung, indem Dokumente vernichtet und Spuren verwischt wurden.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Seligmann. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben.
Im Mai 1939 wohnte das Ehepaar Seligmann zusammen mit ihrer Tochter Johanna und der Schwester Alfreds, Elfriede Seligmann, in einer Wohnung in der Schloßstraße 9 in Berlin-Charlottenburg und sie zogen anschließend in die Blücherstraße 18 in Kreuzberg. Am 1. November 1941 wurden alle vier Familienmitglieder aus ihrer Berliner Wohnung mit dem Transport „Welle IV“ (4. Osttransport) in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert. Dort wurde ihnen eine Baracke in der Alexanderhofstraße 39/31 zugewiesen.
Die Lebensumstände im Ghetto zielten auf die Ermordung der hier Internierten durch Überanstrengung, Kälte, Unterernährung, Mangelversorgung und die allgemein katastrophalen hygienischen Zustände ab. Es ist nicht genau bekannt, wann und unter welchen Umständen Gertrud Seligmann im Ghetto ums Leben kam. Sie wurde aber weder in eines der Vernichtungslager weiterdeportiert, noch gehörte sie zu den wenigen Überlebenden. Gleiches gilt für ihre Schwägerin Elfriede Seligmann. Alfred Seligmann arbeitete seit Dezember 1941 und mindestens bis Januar 1943 im Feuerwehrkommando des Lagers. Auch er wurde im Ghetto ermordet. Die Tochter von Gertrud und Alfred, Johanna Seligmann, starb laut Lageraufzeichnungen am 14. April 1943. Kaum verlässlich ist die notierte Todesursache „Gehirngeschwulst“, da die Lagerärzte die tatsächlichen Todesumstände im Ghetto mit kaschierenden Sammelbegriffen verschleierten.
Leider haben sich zu den Mitgliedern der Familie Seligmann kaum Quellen und Informationen erhalten, die ein Licht auf die Verhältnisse und das Leben der einzelnen Familienangehörigen in Brandenburg und Berlin der 1920er und 1930er Jahre werfen könnten. Aus den wenigen erhaltenen Daten zur Familie aus der NS-Zeit lässt sich nur eine äußerst bruchstückhafte Skizze ihrer Verfolgungsgeschichte rekonstruieren. Ein Beispiel dafür, wie der nationalsozialistische Staat nicht nur auf die physische Vernichtung von Menschen zielte, die aus der „Volksgemeinschaft“ ausgeschlossen waren, sondern möglichst auch auf die vollständige Auslöschung der Erinnerung, indem Dokumente vernichtet und Spuren verwischt wurden.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Seligmann. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben.
Im Mai 1939 wohnte das Ehepaar Seligmann zusammen mit ihrer Tochter Johanna und der Schwester Alfreds, Elfriede Seligmann, in einer Wohnung in der Schloßstraße 9 in Berlin-Charlottenburg und sie zogen anschließend in die Blücherstraße 18 in Kreuzberg. Am 1. November 1941 wurden alle vier Familienmitglieder aus ihrer Berliner Wohnung mit dem Transport „Welle IV“ (4. Osttransport) in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert. Dort wurde ihnen eine Baracke in der Alexanderhofstraße 39/31 zugewiesen.
Die Lebensumstände im Ghetto zielten auf die Ermordung der hier Internierten durch Überanstrengung, Kälte, Unterernährung, Mangelversorgung und die allgemein katastrophalen hygienischen Zustände ab. Es ist nicht genau bekannt, wann und unter welchen Umständen Gertrud Seligmann im Ghetto ums Leben kam. Sie wurde aber weder in eines der Vernichtungslager weiterdeportiert, noch gehörte sie zu den wenigen Überlebenden. Gleiches gilt für ihre Schwägerin Elfriede Seligmann. Alfred Seligmann arbeitete seit Dezember 1941 und mindestens bis Januar 1943 im Feuerwehrkommando des Lagers. Auch er wurde im Ghetto ermordet. Die Tochter von Gertrud und Alfred, Johanna Seligmann, starb laut Lageraufzeichnungen am 14. April 1943. Kaum verlässlich ist die notierte Todesursache „Gehirngeschwulst“, da die Lagerärzte die tatsächlichen Todesumstände im Ghetto mit kaschierenden Sammelbegriffen verschleierten.
Gertrud Salomon wurde am 25. Mai 1893 in der Kleinstadt Exin, dem heutigen Kcynia, geboren. Die Stadt lag in der preußischen Provinz Posen. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts und den ersten des 20. Jahrhunderts erlebte die jüdische Gemeinde in Exin, deren Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreichte, einen rapiden Schwund an Mitgliedern. Viele verließen die Region infolge der Auswirkungen der Industrialisierung auf die Erwerbsmöglichkeiten in ländlichen Gegenden (Pauperismus). Wann Gertrud Salomon ihre Geburtsstadt verließ, ist nicht bekannt. In den 1910er oder frühen 1920er Jahren heiratete sie den aus der ostpreußischen Kleinstadt Gilgenburg (heute Dąbrówno) stammenden Kaufmann Alfred Seligmann. 1922 kam im brandenburgischen Jüterbog die gemeinsame Tochter Johanna Seligmann zur Welt.
Leider haben sich zu den Mitgliedern der Familie Seligmann kaum Quellen und Informationen erhalten, die ein Licht auf die Verhältnisse und das Leben der einzelnen Familienangehörigen in Brandenburg und Berlin der 1920er und 1930er Jahre werfen könnten. Aus den wenigen erhaltenen Daten zur Familie aus der NS-Zeit lässt sich nur eine äußerst bruchstückhafte Skizze ihrer Verfolgungsgeschichte rekonstruieren. Ein Beispiel dafür, wie der nationalsozialistische Staat nicht nur auf die physische Vernichtung von Menschen zielte, die aus der „Volksgemeinschaft“ ausgeschlossen waren, sondern möglichst auch auf die vollständige Auslöschung der Erinnerung, indem Dokumente vernichtet und Spuren verwischt wurden.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Seligmann. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben.
Im Mai 1939 wohnte das Ehepaar Seligmann zusammen mit ihrer Tochter Johanna und der Schwester Alfreds, Elfriede Seligmann, in einer Wohnung in der Schloßstraße 9 in Berlin-Charlottenburg und sie zogen anschließend in die Blücherstraße 18 in Kreuzberg. Am 1. November 1941 wurden alle vier Familienmitglieder aus ihrer Berliner Wohnung mit dem Transport „Welle IV“ (4. Osttransport) in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert. Dort wurde ihnen eine Baracke in der Alexanderhofstraße 39/31 zugewiesen.
Die Lebensumstände im Ghetto zielten auf die Ermordung der hier Internierten durch Überanstrengung, Kälte, Unterernährung, Mangelversorgung und die allgemein katastrophalen hygienischen Zustände ab. Es ist nicht genau bekannt, wann und unter welchen Umständen Gertrud Seligmann im Ghetto ums Leben kam. Sie wurde aber weder in eines der Vernichtungslager weiterdeportiert, noch gehörte sie zu den wenigen Überlebenden. Gleiches gilt für ihre Schwägerin Elfriede Seligmann. Alfred Seligmann arbeitete seit Dezember 1941 und mindestens bis Januar 1943 im Feuerwehrkommando des Lagers. Auch er wurde im Ghetto ermordet. Die Tochter von Gertrud und Alfred, Johanna Seligmann, starb laut Lageraufzeichnungen am 14. April 1943. Kaum verlässlich ist die notierte Todesursache „Gehirngeschwulst“, da die Lagerärzte die tatsächlichen Todesumstände im Ghetto mit kaschierenden Sammelbegriffen verschleierten.
Leider haben sich zu den Mitgliedern der Familie Seligmann kaum Quellen und Informationen erhalten, die ein Licht auf die Verhältnisse und das Leben der einzelnen Familienangehörigen in Brandenburg und Berlin der 1920er und 1930er Jahre werfen könnten. Aus den wenigen erhaltenen Daten zur Familie aus der NS-Zeit lässt sich nur eine äußerst bruchstückhafte Skizze ihrer Verfolgungsgeschichte rekonstruieren. Ein Beispiel dafür, wie der nationalsozialistische Staat nicht nur auf die physische Vernichtung von Menschen zielte, die aus der „Volksgemeinschaft“ ausgeschlossen waren, sondern möglichst auch auf die vollständige Auslöschung der Erinnerung, indem Dokumente vernichtet und Spuren verwischt wurden.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden oder Geltungsjuden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Seligmann. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben.
Im Mai 1939 wohnte das Ehepaar Seligmann zusammen mit ihrer Tochter Johanna und der Schwester Alfreds, Elfriede Seligmann, in einer Wohnung in der Schloßstraße 9 in Berlin-Charlottenburg und sie zogen anschließend in die Blücherstraße 18 in Kreuzberg. Am 1. November 1941 wurden alle vier Familienmitglieder aus ihrer Berliner Wohnung mit dem Transport „Welle IV“ (4. Osttransport) in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert. Dort wurde ihnen eine Baracke in der Alexanderhofstraße 39/31 zugewiesen.
Die Lebensumstände im Ghetto zielten auf die Ermordung der hier Internierten durch Überanstrengung, Kälte, Unterernährung, Mangelversorgung und die allgemein katastrophalen hygienischen Zustände ab. Es ist nicht genau bekannt, wann und unter welchen Umständen Gertrud Seligmann im Ghetto ums Leben kam. Sie wurde aber weder in eines der Vernichtungslager weiterdeportiert, noch gehörte sie zu den wenigen Überlebenden. Gleiches gilt für ihre Schwägerin Elfriede Seligmann. Alfred Seligmann arbeitete seit Dezember 1941 und mindestens bis Januar 1943 im Feuerwehrkommando des Lagers. Auch er wurde im Ghetto ermordet. Die Tochter von Gertrud und Alfred, Johanna Seligmann, starb laut Lageraufzeichnungen am 14. April 1943. Kaum verlässlich ist die notierte Todesursache „Gehirngeschwulst“, da die Lagerärzte die tatsächlichen Todesumstände im Ghetto mit kaschierenden Sammelbegriffen verschleierten.